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Petr Nečas zum neuen ODS-Vorsitzenden gewählt
Auf dem ODS-Parteitag in Prag ist am Sonntagvormittag Petr Nečas zum neuen Vorsitzenden der Demokratischen Bürgerpartei (ODS) gewählt worden. Der bisherige stellvertretende Parteichef bekam 87 Prozent der Delegiertenstimmen. Der 45-jährige studierte Physiker aus dem ostmährischen Uherské Hradiště / Ungarisch Hradisch ist nach Václav Klaus und Mirek Topolánek der dritte Parteivorsitzende seit der Gründung der ODS im Jahr 1991. Nečas sprach nach seiner Wahl von einem einmaligen Ergebnis und versprach, die ODS wieder zur führenden politischen Kraft in Tschechien zu machen.
Vertreter der übrigen vier Parlamentsparteien äußerten sich erfreut über die klare Wahl von Nečas und verliehen der Hoffnung auf einen neuen Stil und eine bessere Zusammenarbeit mit der ODS Ausdruck.
ODS: Miroslava Němcová zur stellvertretenden Vorsitzenden gewählt
Nach der Wahl von Petr Nečas zum neuen Vorsitzenden der Demokratischen Bürgerpartei (ODS) ist auf dem Parteitag in Prag Miroslava Němcová zur ersten Stellvertreterin des Parteichefs gewählt worden. Die 57-jährige bisherige Vizepräsidentin des Abgeordnetenhauses erhielt 314 der 599 Delegiertenstimmen und setzte sich damit überraschend gegen den bisherigen stellvertretenden ODS-Chef David Vodrážka durch. Durch das Ausscheiden von Vodrážka ist die Prager ODS-Regionalorganisation im neuen Parteivorstand nicht mehr vertreten.
ODS-Parteitag tauschte beinahe gesamten Vorstand aus
Auf dem Parteitag der Bürgerdemokraten wählten die Delegierten am Sonntagnachmittag die weiteren Stellvertreter von Petr Nečas und Miroslava Němcova. Neu im ODS-Parteivorstand vertreten sind Ex-Europaminister und Senator Alexandr Vondra, der frühere Justizminister und jetzige Dekan der juridischen Fakultät in Pilsen, Jiří Pospíšil, sowie der Brünner Historiker und Philosoph Pavel Blažek und der mährisch-schlesische Abgeordnete Pavel Drobil. Mit dieser Wahl haben die Delegierten dem Wunsch von Parteichef Petr Nečas entsprochen. Insgesamt hatten sich um die vier Stellvertreter-Sitze sieben Kandidaten beworben. Bis auf Nečas war keiner der Gewählten bisher im Parteivorstand vertreten.
Ležáky: Gedenken an Auslöschung des Weilers durch die Nazis vor 68 Jahren
Zum 68. Mal jährt sich in der kommenden Woche die Auslöschung des ostböhmischen Weilers Ležáky durch die Nationalsozialisten. Als Vergeltung für das Attentat auf den stellvertretenden Reichsprotektor Reinhard Heydrich brannten SS- und Polizeieinheiten am 24. Juni 1942 die Ortschaft nieder. Über 40 Erwachsene wurden kurz darauf erschossen, 13 Kinder deportiert und vergast. Überlebt haben nur zwei Schwestern, die damals im Kleinkindalter waren und nach Deutschland zur „Umerziehung“ geschickt wurden. Gemeinsam mit Staatspräsident Václav Klaus und Hunderten weiteren Gästen nahmen sie am Sonntag an einem Gedenkakt an den Überresten der nie wieder aufgebauten Siedlung teil.
Präsentiert wurde am Sonntag auch ein neuer Dokumentarfilm über das Massaker mit dem Titel „Ležáky 42“.
Präsident Klaus in Ležáky: ungarische Staatsbürgerschaftsgesetze „riskanter Schritt“
Staatspräsident Václav Klaus mahnte in seiner Gedenkansprache zum 68. Jahrestag des Massakers von Ležáky, die Erinnerung an die Gräueltaten der Nationalsozialisten nicht zu vergessen und wachsam gegenüber Radikalismus und Rechtsextremismus zu sein. Unter Verweis auf den ungarisch-slowakischen Staatsbürgerschaftsstreit warnte Klaus davor, die nach den beiden Weltkriegen geschlossenen Friedensverträge in Frage zu stellen und bezeichnete das neue ungarische Staatsbürgerschaftsgesetz als „sehr riskanten Schritt“.
Ungarn hatte nach dem Sieg der politisch rechts orientierten Parteien bei den Parlamentswahlen kürzlich ein Gesetz verabschiedet, dass die Verleihung der ungarischen Staatsbürgerschaft an im Ausland lebende Mitglieder der ungarischen Minderheiten ermöglicht. Dies hat zu einer weiteren Verschärfung des seit längerem schwelenden Nachbarschaftskonfliktes mit der Slowakei geführt. Dort leben rund eine halbe Million Ungarn.
Großbrand in nordböhmischem Reifenlager nach vier Tagen gelöscht
Am Sonntagabend erklärte die Feuerwehr den Großbrand in einem Altreifenlager nahe der nordböhmischen Stadt Chomutov / Komotau für gelöscht. Die qualmenden Gummireste wurden von den Einsatzkräften mit Erde bedeckt. Die Brandwache übernehmen Mitarbeiter jener Recyclingfirma, die das Lager betreibt. Seit Donnerstag hatten auf dem etwa 200 mal 200 Meter großen Areal Tausende Reifen gebrannt, wegen des dichten Rauchs mussten zeitweise bis zu 170 Menschen ihre Häuser verlassen. In einem nahen Teich starben durch verseuchtes Löschwasser etwa 50 Fische. Als Brandursache vermutet die Feuerwehr Funkenflug beim Verladen von Altreifen.
Eine Tote bei Brand in der Nähe von Znaim
Eine 60-jährige Frau ist in der Nacht zum Sonntag in der Ortschaft Šumná bei Znaim / Znojmo bei einem Brand ums Leben gekommen. Sie wurde in den Morgenstunden tot in der Waschküche in einem Nebengebäude ihres Hauses aufgefunden. Das Feuer ist von selbst erloschen, die Frau ist an den Rauchgasen erstickt. Als Brandursache vermutet die Feuerwehr einen Defekt am Heizkessel oder am Kamin. Auch ein Schaden an der Elektroninstallation kann nicht ausgeschlossen werden. Feuerwehr und Kriminalpolizei ermitteln.
Olmütz: Frau in Zugabteil erstochen
Im Abteil eines Zuges ist am Samstagnachmittag eine Frau erstochen worden. Die Polizei fand die Leiche der 52-Jährigen am Hauptbahnhof der mährischen Stadt Olmütz / Olomouc und verhaftete ihren um vier Jahre älteren Partner. Der Mann wird des Mordes beschuldigt. Weitere Details wollte die Polizei wegen der laufenden Ermittlungen vorerst nicht mitteilen.
Zehntausende bei Metallica-Konzert im mittelböhmischen Milovice
Auf einem Flugfeld in der Nähe der mittelböhmischen Stadt Milovice bei Nymburk / Nimburg trat am Samstagabend vor Zehntausenden Zuschauern die US-amerikanische Band „Metallica“ auf. Das Konzert der legendären Metal-Band war der Höhepunkt der diesjährigen „Sonisphere“-Festivals. Die Musiker spielten auf der 30 mal 60 Meter großen Bühne die meisten ihren größten Hits.
Bei der Anfahrt zum Konzert bildete sich ein mehrere Kilometer langer Stau. Tausende Menschen kamen auch mit Sonderzügen der Tschechischen Bahnen (ČD) und machten sich zu Fuß auf dem Weg zum Veranstaltungsgelände. Nach Angaben der Polizei verlief das Festival ohne nennenswerte Zwischenfälle.
Ruderer Ondřej Synek gewinnt Weltcup-Bewerb in München
Der tschechische Ruderer Ondřej Synek ist beim Weltcup in München im Einer auf Platz eins gefahren. Er nahm dem zweitplatzierten Deutschen Marcel Hacker eineinhalb Sekunden ab und feierte nach dem Saisonauftakt vor drei Wochen im slowenischen Bled seinen zweiten Erfolg.
Bei den Damen startete Miroslava Knápková nach ihrer verletzungsbedingten Pause mit Platz vier in die neue Saison.
Das Wetter am Montag: Wolken, immer wieder Regen, frischer Wind
Am Montag ist es erneut bewölkt bis bedeckt. In Mähren und Schlesien regnet es verbreitet, in Böhmen nur vereinzelt. Die Tageshöchstwerte erreichen 14 bis 18 Grad. Dazu weht weiterhin frischer Nordwind.