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Nato-Generalsekretär Rasmussen fordert Aufstockung des tschechischen Afghanistan-Kontingents

Nato-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen fordert Tschechien zur Aufstockung seines Kontingents in Afghanistan auf. Konkret verlangt Rasmussen von Tschechien die Entsendung von Ausbildern und Medizinern. Das sagte Rasmussen am Freitag in Prag. Am Vormittag traf sich der Nato-Generalsekretär Premier Jan Fischer. Dessen Regierung hat bereits ihre Zustimmung zur Erhöhung des Kontingents um 55 weitere Soldaten gegeben; ob der Vorschlag aber eine Mehrheit im Parlament findet, ist ungewiss. Der Nato-Generalsekretär führte deshalb am Freitag in Prag auch Gespräche mit den Vorsitzenden der beiden größten Parlamentsparteien. Bürgerdemokratenchef Mirek Topolánek sagte Rasmussen, auch seine Partei sei für eine Aufstockung des tschechischen Kontingents. Die Sozialdemokraten sind allerdings strikt dagegen. Dies hat Sozialdemokratenchef Jiří Paroubek nach einem Treffen mit Rasmussen bekräftigt.

Senat lehnt niedrigere Besteuerung von Angestelltenvergünstigungen ab

Der tschechische Senat hat am Freitagmittag erwartungsgemäß das novellierte Mehrwertsteuergesetz abgelehnt, das unter anderem eine niedrigere Besteuerung von Angestelltenvergünstigungen vorsieht. Dies ist aber die Hauptforderung der Transportgewerkschaften. Sollte der Gesetzesentwurf scheitern wollen sie ihren eigentlich von in dieser Woche geplanten Streik nachholen. Die Novelle wurde am Dienstag im Abgeordnetenhaus mit den Stimmen des linken Lagers gebilligt. Im Senat haben jedoch die konservativen Parteien die Mehrheit. Sie hatten bereits im Vorfeld der Freitagssitzung ihre Ablehnung angekündigt. Der Gesetzesentwurf wird nun in der kommenden Woche erneut dem Abgeordnetenhaus vorgelegt, das das Votum des Senats überstimmen kann.

UN-Kommissarin für Menschenrechte kritisiert Situation der Roma in Tschechien

Die hohe Kommissarin der Vereinten Nationen für Menschenrechte, Navi Pillay, hat die Diskriminierung von Roma in Tschechien, der Slowakei und Italien kritisiert. In ihrem Jahresbericht schreibt sie, die EU und manche europäischen Regierungen bemühten sich, die Situation der Roma-Minderheit zu verbessern. In vielen anderen Ländern einschließlich der Slowakei und Tschechien verschlechtere sich ihre Lage merklich. In vielen Ländern litten Roma unter offenem Rassismus und rassistischen Angriffen. Der tschechische Minister für Menschenrechte Kocáb wies die Vorwürfe zurück. Seit dem Brandanschlag auf eine Roma-Familie in Vítkov im April letzten Jahres hätte es keine wesentlichen rassistisch motivierten Übergriffe mehr gegeben. Die Situation habe sich daher nicht verschlechtern können, so Kocáb.

Staatsanwaltschaft beschuldigt „Stromsheriffs“ von ČEZ der Erpressung

Die Staatsanwaltschaft hat beantragt, 13 Angestellte des Stromkonzerns ČEZ der Erpressung anzuklagen. Ermittlungen gegen 17 weitere ČEZ-Mitarbeiter wurden fallen gelassen. Über den Antrag soll nun die regionale Staatsanwaltschaft in Olomouc / Olmütz entscheiden. Die Beschuldigten gehören einer firmeninternen, uniformierten Sondereinheit an, die mit zweifelhaften Methoden säumige Zahler und Stromdiebe unter Druck gesetzt haben soll. Bei einer Verurteilung drohen ihnen bis zu sechs Monate Gefängnis. Der Skandal kam im Februar ans Licht, nachdem Videos aufgetaucht waren, die Mitglieder der ČEZ-Einheit bei paramilitärischen Kampftrainings zeigten.

An der Pilsener Jura-Fakultät wurden weitere Ungereimtheiten aufgedeckt

Eine Untersuchungskommission der Westböhmischen Universität Pilsen / Plzeň hat an der Jura-Fakultät bei 53 Magister- und Bachelor-Absolventen Ungereimtheiten im Studienverlauf aufgedeckt. Sie haben ihr Studium in ungewöhnlich kurzer Zeit absolviert. Den Betroffenen droht die Aberkennung ihrer akademischen Titel. Der Skandal um die so genannten „Schnellstudenten“ an der Pilsener Jura-Fakultät nahm seinen Anfang im September des vergangenen Jahres. In der Folge wurden deshalb die Studienverläufe von fast 1800 Absolventen überprüft. Der frühere Dekan der Fakultät soll in Dutzenden Fällen die Studien- und Prüfungsordnung verletzt haben. Viele Studenten erhielten so unrechtmäßig einen Doktor-, Magister- oder Bachelor-Titel.

Právo: Polizei beschuldigt zwei Prager Anwälte der Korruption

Die Antikorruptionspolizei hat in der vergangenen Woche zwei Prager Anwälte der Korruption beschuldigt. Über den Fall informierte die Tageszeitung „Právo“ in ihrer Freitagsausgabe. Die Polizisten sind der Zeitung zufolge davon überzeugt, dass die Anwälte einen Richter bestechen wollten. Mit der Causa befasst sich inzwischen auch die Tschechische Anwaltskammer. Deren Sprecherin Chaloupková sagte, sollte sich der Verdacht bestätigen, würde es sich um eine sehr ernsthafte Angelegenheiten und einen Ausnahmefall handeln.

Steinadler nisten nach über 100 Jahren wieder in Tschechien

Seit über 100 Jahren nisten in Tschechien wieder Steinadler. Seit 2006 versuchten Ornithologen insgesamt 14 der seltenen Raubvögel in den Beskiden auszuwildern. Zwei von ihnen haben nun begonnen in dem osttschechischen Gebirge ein Nest zu bauen. Die Wissenschaftler nannten dies einen großen Erfolg, da Steinadler für gewöhnlich nach einigen Jahren zu ihren Nestern zurückkehren. Die genaue Lage des Steinadlernestes wurde aus Sicherheitsgründen nicht bekannt gegeben.

Im Riesengebirge leben offenbar wieder Luchse

Im Riesengebirge leben offenbar wieder Luchse. Davon zeugen Spuren, die Naturschützer in den vergangenen Wochen und Monaten in der nordböhmischen Gebirgsregion entdeckt haben. In der vergangenen Woche wurde dort zudem erstmals eine der Raubkatzen gesichtet. Darüber informierte am Freitag der Sprecher des Nationalparks Riesengebirge. Die seltenen Luchse galten im Riesengebirge bereits seit dem Beginn des 19. Jahrhunderts als ausgestorben. Wanderer werden Luchse allerdings aller Wahrscheinlichkeit nach nicht zu Gesicht bekommen. Die Tiere sind extrem scheu.

Tschechische Archäologen entdecken im Irak Spuren von Urmenschen

Tschechische Archäologen haben im Irak 150.000 Jahre alte Spuren von Urmenschen entdeckt. Es handelt sich um die bislang ältesten Funde dieser Art im nördlichen Mesopotamien. In Arbil, der Hauptstadt der Autonomen Region Kurdistan, entdeckten die Tschechen vor allem Steinwerkzeuge. Über die bereits im vergangenen Jahr gemachten Entdeckungen informierte am Freitag in Pilsen / Plzeň der Expeditionsleiter Karel Nováček. Der urzeitliche Fund bedeute für Arbil einen enormen Gewinn, so Nováček. Bisher war die etwa 4300 Jahre alte kurdische Stadt vor allem für seine antiken und mittelalterlichen Reichtümer bekannt. Arbil ist eine der ältesten durchgehend besiedelten Städte der Welt.

Erste Runde im Tennis-Davis-Cup: Tschechien führt gegen Belgien 2:0

Tschechien führt in der Tennis-Davis-Cup-Begegnung gegen Belgien mit 2:0. Im Eröffnungseinzel im belgischen Bree besiegte Tomáš Berdych am Freitag die belgische Nummer 1 Olivier Rochus glatt in drei Sätzen mit 6:3, 6:0, 6:4. Auch Radek Štěpánek hatte im anschließenden zweiten Einzel kaum Probleme. Er gewann gegen Xavier Malisse mit 6:2, 6:4 und 7:6. Um in die zweite Runde des Davis Cups einzuziehen fehlt den tschechischen Tennisspielern damit nur noch ein Sieg in den verbleibenden drei Matches.

Das tschechische Davis-Cup-Team hofft in diesem Jahr an den Erfolg der vergangenen Saison anzuknüpfen. 2009 erreichten die tschechischen Tennisspieler zum ersten Mal seit 29 Jahren wieder das Finale. Dieses verloren sie allerdings im Dezember mit 0:5 gegen Spanien.

Das Wetter am Samstag, 6. März:

Am Samstag wird in Tschechien überwiegend bewölkt sein. Häufig schneit es. Die Tageshöchsttemperaturen liegen mit -4 bis 0 Grad Celsius auch weiterhin knapp unter dem Gefrierpunkt.