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ODS will Kandidatur des der Korruption verdächtigen Brünner Politikers verhindern
Die Demokratische Bürgerpartei (ODS) will den der Korruption verdächtigten Bezirksbürgermeister von Brünn-Žabovřesky, Aleš Kvapil, von einer Kandidatur bei den Parlamentswahlen abhalten. Dies hat die Brünner ODS-Stadtparteigruppe am Sonntag beschlossen. Der Brünner ODS-Vorstand fordert die Kreisparteiorganisation auf, Kvapil von der Kandidatenliste zu streichen. Ansonsten könne man auch „gewisse Akte der Provokation“ nicht ausschließen, so ein Parteisprecher, der keine weiteren Details nennen wollte. Die Brünner Sozialdemokraten (ČSSD) wollen außerdem die Abwahl von Kavpil aus dem Bürgermeisteramt beantragen.
Gegen Kvapil und einen weiteren ODS-Politiker war am Samstag die Untersuchungshaft verhängt worden. Die beiden Männer werden der Korruption bezichtigt. Sie sollen von einem Investor über 150.000 Euro für die Genehmigung eines Bauvorhabens verlangt haben.
ČEZ suspendiert weitere zwei Angehörige des Kontroll-Sonderkommandos
Der halbstaatliche Stromkonzern ČEZ hat zwei weitere Mitglieder der umstrittenen Sonderabteilung „Nicht-technische Verluste“ (NTZ) suspendiert. Dies berichtete am Sonntagabend das Internetmagazin „Týden.cz“. Die beiden Männer sollen sich bei ihrer Kontrolltätigkeit als Polizisten ausgegeben haben und auch Teile von Polizeiuniformen getragen haben. Dies haben Untersuchungen der ČEZ-Innenrevision ergeben. Bereits vor einigen Tagen war der Leiter der Abteilung NTZ in den Innendienst versetzt worden, weil er bei der Kontrolle von möglichen Stromdieben eine Pistole getragen haben soll.
Vor rund zwei Wochen hatte ein Anwalt den Medien Videoaufnahmen zugespielt, die die Männer des ČEZ-Inkassotrupps beim Kampf- und Schießtraining zeigen. Auch der Selbstmord eines mutmaßlichen Stromdiebes wurde von den ČEZ-Leuten filmisch dokumentiert. Verbraucherschützer und einige Politiker kritisieren ČEZ seit längerem für die harten Methoden im Kampf gegen Stromdiebe und notorische Schuldner. Der Konzern behauptet, im Interesse der ehrlichen Stromkunden zu handeln und seine Mitarbeiter vor in kriminellen Banden organisierten Stromdieben schützen zu müssen.
Entspannung der Smog-Situation in Nordostmähren
Die Smog-Situation im Mährisch-Schlesischen Kreis hat sich entspannt. An den meisten Messstellen lag die Feinstaubkonzentration am Sonntag unter dem Grenzwert von 50 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft. Leicht erhöhte Werte meldeten noch Český Těšín / Czeski Cieszyn / Tschechisch Teschen und Karviná /Karwin. Die Smog-Warnstufe war bereits am Samstag aufgehoben worden. Für die kommenden Stunden erwartet der tschechische Wetterdienst allerdings eine erneute Verschlechterung der Luftsituation, zu derart massiven Grenzwertüberschreitungen wie in der vergangenen Woche soll es laut den Meteorologen aber nicht kommen.
Strenger Winter verursacht Rekordschäden an Tschechiens Straßen
Der ungewöhnlich strenge Winter hat enorme Schäden am tschechischen Straßennetz verursacht. Dies sagte Verkehrsminister Gustav Slamečka am Sonntag im privaten Fernsehsender „Prima“. Für die Behebung der Frostschäden seien rund vier Milliarden Kronen (155 Millionen Euro) nötig, schätzt der Minister. Dies ist um etwa die Hälfte mehr als im Vorjahr. Ein derartiger Betrag sei im Budget des Ressorts nicht eingeplant, man müsse aus anderen Bereichen umschichten. Zu einer Verzögerung beim Ausbau des Autobahnnetzes würde dies aber nicht führen, so Slamečka.
Streusalzknappheit führt zu Einschränkungen im Winterdienst
Die Streusalzvorräte des tschechischen Straßendienstes gehen zu Neige. Die staatliche Autobahn- und Fernstraßendirektion (ŘSD) habe nur noch Vorräte für wenige Tage, sagte Verkehrsminister Gustav Slamečka am Sonntag gegenüber dem Fernsehsender „Prima“. Man habe versucht, Salz aus den Nachbarländern anzukaufen. Doch auch dort sind die Vorräte erschöpft. Nur eine kleinere Menge Salz aus der Ukraine habe man bisher bekommen, so der Minister. Um Salz zu sparen, wird auf den Autobahnen und Schnellstraßen nur mehr der rechte Fahrstreifen bestreut. Auch die Kreisverwaltungen kämpfen mit knappen Salzvorräten. Auf den meisten Nebenstraßen streut der Straßendienst daher Sand oder Splitt.
Vorwürfe, die Straßenverwaltungen seien nicht ausreichend auf den Winter vorbereitet gewesen, wies Verkehrsminister Slamečka zurück. Mit derartigen Schneemengen habe niemand rechnen können. Die Kosten für den Winterdienst auf den Autobahnen und Schnellstraßen bezifferte Slamečka bisher mit umgerechnet rund 47 Millionen Euro. Dies sei doppelt so viel wie im Vorjahr.
Verirrte Schülergruppe im Isergebirge von Bergwacht gerettet
24 Schüler und drei Lehrer haben sich am Samstagnachmittag im Isergebirge nahe der Ortschaft Harcov bei Liberec / Reichenberg verirrt. Darüber informierte am Sonntag die Internetzeitung „iDnes.cz“. Die Kinder im Alter von 7 bis 14 Jahren gerieten in unwegsames Gelände und konnten weder vor noch zurück. Über den Euro-Notruf 112 kontaktierten die Lehrer die Bergwacht. Nach über einstündiger Suche konnte die Gruppe gegen 19 Uhr aus dem tiefen Schnee befreit werden. Mit Schneemobilen wurden sie in ihre Hütte bei Bedřichov gebracht. Verletzt wurde nach Angaben der Bergwacht niemand, die Kinder seien allerdings leicht unterkühlt und erschöpft gewesen, so der Kommandant der Bergwacht im Isergebirge, René Mašín.
Die Bergwacht warnt vor längeren Touren in den Bergen. Wegen der hohen Schneelage komme man selbst auf den markierten Wegen nur sehr langsam voran. Daher überschätzten viele Wanderer ihre Kräfte und die Wegstrecke und kämen nicht mehr vor Einbruch der Dunkelheit zum Ausgangspunkt der Tour zurück.
Cyclocross-Fahrer Štybar gewinnt „Superprestige“-Tour
Der tschechische Cyclocross-Fahrer Zdeněk Štybar hat nach dem Weltcup- und dem Weltmeistertitel auch die „Superprestige“-Serie gewonnen. Štybar siegte am Sonntag im letzten Rennen der Serie im belgischen Vorselaar und errang damit den „Superprestige“-Titel mit nur einem Punkt Vorsprung auf seinen größten Rivalen, den Belgier Niels Albert.
Tennis: Tschechinnen gewinnen Doppel-Finale in Paris, Šafařová verliert Einzel-Finale
Die Tschechinnen Iveta Benešová und Barbora Záhlavová-Strýcová haben am Sonntag das Tennisturnier in Paris in der Kategorie Doppel ohne Spiel gewonnen. Ihre Gegnerinnen, die US-Amerikanerinnen Cara Black und Liezel Huber, hatten wegen gesundheitlicher Probleme von Huber vor dem Finale aufgeben müssen.
Im Einzel-Finale unterlag die Tschechin Lucie Šafařová der Russin Jelena Dementjewa in drei Sätzen mit 7:6, 1:6 und 4:6.
Eishockey: Erstligist Mladá Boleslav mit neuem Trainer
Der Eishockey-Erstligist Mladá Boleslav / Jungbunzlau hat einen neuen Trainer. Die Clubführung hat am Sonntag Jan Tlačil verpflichtet. Der 50-Jährige hatte bis Ende Oktober die Mannschaft des HC Mountfield Budweis / České Budějovice trainiert. Er folgt auf Vladimír Čermák, der vor zwei Wochen von der Jungbunzlauer Vereinsführung abberufen worden war. Mladá Boleslav liegt in der O2-Extraliga zurzeit auf Platz 11 von 14. Angeführt wird die Tabelle vom HC Pilsen / Plzeň, gefolgt vom HSG Zlín und dem HC Eaton Pardubice. Die Schlusslichter sind Kometa Brünn / Brno und HC Kladno.
Das Wetter am Montag: Wolken, Schneeschauer, zwischendurch Sonne
Am Montag ist es erneut bewölkt bis bedeckt, vorübergehend auch heiter. Vereinzelt leichter Schneefall. Die Tageshöchstwerte erreichen -4 bis 0 Grad Celsius.