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Dominik Duka wird neuer Prager Erzbischof

Dominik Duka wird neuer Prager Erzbischof. Diese Entscheidung hat am Samstag der Vatikan bekanntgegeben. Der 67-jährige Duka war bisher Bischof in Königgrätz / Hradec Králové. Er tritt die Nachfolge des Prager Erzbischofs Miloslav Kardinal Vlk an, der aus Altersgründen um die Entlassung aus dem Amt gebeten hatte. Kardinal Vlk war seit 1991 im Amt und damit einer der längstdienenden Prager Erzbischöfe.

Bereits am Freitag hatte Staatspräsident Václav Klaus den apostolischen Nuntius in Tschechien, Erzbischof Diego Causero, empfangen. Bei dieser Gelegenheit hatte Causero das Staatsoberhaupt über die Neubesetzung des Prager Bischofsstuhls informiert.

Brünner Korruptionsaffäre: zwei Politiker in Untersuchungshaft

In der Korruptionsaffäre rund um den Brünner Stadtbezirk Žabovřesky ist am Samstag gegen zwei Verdächtige die Untersuchungshaft verhängt worden. Nach nicht bestätigten Informationen soll es sich bei den Inhaftierten um Bezirksbürgermeister Aleš Kvapil und seinen Bekannten Radovan Novotný handeln. Beide Männer sind Mitglieder der Demokratischen Bürgerpartei ODS. Kvapil soll gemeinsam mit Novotný von einer Brünner Firma für die Genehmigung eines Bauvorhabens Schmiergeld in der Höhe von umgerechnet rund 150.000 Euro verlangt haben. Den Männern drohen im Fall einer Verurteilung fünf bis zwölf Jahre Haft.

Die südmährische ODS hat ein Parteiausschluss-Verfahren gegen die Beschuldigten angekündigt. Kvapil muss zudem auf seine Kandidatur bei den Wahlen zum Abgeordnetenhaus im Mai verzichten.

Minister Kocáb bei antifaschistischer Menschenkette in Dresden

Zahlreiche tschechische Antifaschisten nahmen am Samstag in Dresden an der Menschenkette gegen die geplante Demonstration von Rechtsextremen teil. Mit dabei waren auch der tschechische Minister für Menschenrechte und Minderheitenfragen, Michael Kocáb, und seine Amtsvorgängerin, Džamila Stehlíková. Insgesamt rund 10.000 Menschen hatten sich den Neonazis in den Weg gestellt und so deren Marsch durch die Stadt verhindert. Kocáb zeigte sich gegenüber der Internet-Zeitung „iDnes.cz“ beeindruckt von dem „friedlichen Signal tausender Menschen“, das ein „klarer Beweis für die politische Haltung der Dresdner“ sei.

Unter den etwa 5000 Rechtsextremen, die des 65. Jahrestages der Bombardierung Dresdens durch die Alliierten gedenken wollten, waren auch zahlreiche tschechische Neonazis. Daher hatte die tschechische Polizei bereits seit Freitagabend die Kontrollen im Grenzgebiet und in den Zügen in Richtung Dresden verstärkt. Zu Zwischenfällen kam es in Tschechien nicht.

288 Menschen starben an den Grenzen der kommunistischen Tschechoslowakei

288 Menschen starben in den Jahren 1948 bis 1989 an den Staatsgrenzen der kommunistischen Tschechoslowakei. Diese Zahlen hat das Institut zum Studium totalitärer Regime veröffentlicht. Bei den meisten Getöteten handelt es sich um tschechoslowakische Bürger, die in den Westen flüchten wollten. Aber auch zahlreiche DDR-Bürger, Polen und Ungarn wurden von den tschechoslowakischen Grenztruppen auf der Flucht getötet. Bei verschiedenen anderen Zwischenfällen an der bis Ende 1989 hermetisch abgeriegelten Grenze kamen auch einige Österreicher und Bürger der Bundesrepublik Deutschland ums Leben.

Im Rahmen eines Forschungsprojektes hat das Institut zum Studium totalitärer Regime nun ein Verzeichnis aller Grenzopfer zusammengestellt und veröffentlicht Berichte ausgewählter Zeitzeugen.

Weiterhin zu hohe Feinstaubkonzentration in der Region Ostrava

Der mährisch-schlesische Kreis rund um die Industriemetropole Ostrava / Ostrau meldet weiterhin stark erhöhte Feinstaubwerte. An einigen Messstellen wurde der Grenzwert von 50 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft auch am Samstag wieder um das Zwei- bis Dreifache überschritten. Dennoch hat der tschechische Wetterdienst die Smog-Warnung vorerst aufgehoben. Die Schadstoffkonzentration sei in den vergangenen Tagen deutlich zurückgegangen hieß es.

Stadt Prag reduziert Investitionen in Fahrrad-Infrastruktur

Die Prager Stadtverwaltung wird in diesem Jahr deutlich weniger Geld für den Bau von Radwegen und Fahrradständern ausgeben, als in den Jahren zuvor. Dies sagte der Prager Fahrrad-Beauftragte Pavel Polák in einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur ČTK. Insgesamt stehen in diesem Jahr 25 Millionen Kronen (900.000 Euro) zur Verfügung, im Vorjahr waren es noch 43 Millionen Kronen. Die Stadtverwaltung hofft daher auf zusätzliche Mittel aus dem staatlichen Verkehrsinfrastruktur-Fonds (SFDI) und Gelder aus verschiedenen EU-Programmen.

In Prag werden zurzeit weniger als zwei Prozent aller Wege mit dem Fahrrad zurückgelegt. In München beträgt der Radverkehrsanteil hingegen rund 15 Prozent, in Berlin 12, in Wien über 6 und in Zürich rund 4 Prozent.

Sieben Verletzte bei Verkehrsunfall in Mittelböhmen

Sieben Verletzte hat ein schwerer Verkehrsunfall am Samstagnachmittag nahe der Mittelböhmischen Stadt Benešov u Prahy / Beneschau bei Prag gefordert. Nach Angaben des Rettungsdienstes waren zwei Pkw zusammengestoßen. Eine Person erlitt dabei lebensgefährliche Kopfverletzungen und musste mit dem Rettungshubschrauber in die Prager Universitätsklinik Motol geflogen werden. Zwei Unfallopfer wurden schwer, vier weitere leicht verletzt. Sie wurden mit mehreren Krankenwagen in das Krankenhaus nach Benešov gebracht. Die Unfallursache ist unklar, die Verkehrspolizei ermittelt.

„Flucht und Rückkehr“: Ausstellung in Brünn dokumentiert Surrealismus in der Fotografie

Unter dem Titel „Flucht und Rückkehr“ („Uníky a návraty“) widmet sich die Mährische Galerie in Brünn / Brno dem Einfluss des Surrealismus auf die tschechische Fotografie. Die Ausstellung zeigt 50 Aufnahmen vom Beginn der 1930er-Jahre bis in die Gegenwart. Neben Fotos des Avantgarde-Stars Alexander Hackenschmied und des Surrealisten František Povolný sind im Fotokunstraum „Camera“ der Mährischen Galerie auch Aufnahmen von Jindřich Štreit, Viktor Kolář und Václav Jirásek zu sehen. Nicht zu kurz kommen in der Schau auch zeitgenössische Fotoarbeiten. Der Surrealismus sei eine künstlerische Sicht- und Arbeitsweise, die über alle Zeit- und Genregrenzen hinwegwirke und der auch heute noch seine Anhänger finde, so Kurator Jiří Pátek. Die Ausstellung „Uníky a návraty“ – „Flucht und Rückkehr“ ist bis zum 23. Mai in der Mährischen Galerie in Brünn zu sehen.

Preis des Tschechischen Musikrates an Flötistin Semerádová und Dirigent Vrábel

Der Tschechische Musikrat (CHR) hat am Freitagabend im Prager Rudolphinum die diesjährigen Preise für Verdienste um die tschechische Musik verliehen. Geehrt wurden die Flötistin Jana Semerádová und der Dirigent Peter Vrábel. Die 34-jährige Semerádová wurde für die langjährige Leitung des Musik- und Tanzensembles „Collegium Marianum“ ausgezeichnet. Der 40-jährige Slowake Vrábel erhielt den Preis für seine erfolgreiche Arbeit mit dem Berg-Orchester. Der Vorsitzende des CHR, Lukáš Hurník, würdigte die Arbeit der Preisträger als „wesentlichen Beitrag zur Förderung junger Ensembles und zur Verbreitung klassischer Musik unter der der jungen Generation.“

Tennis: Lucie Šafařová in Paris im Finale

Die tschechische Tennisspielerin Lucie Šafařová steht beim Turnier in Paris im Finale. Die 23-jährige Brünnerin besiegte die Italienerin Flavia Pennetta in drei Sätzen mit 4:6, 6:3 und 6:4. Im Finale am Sonntag trifft Šafařová auf die Russin Jelena Dementjewa, die die US-Amerikanerin Melanie Oudin ebenfalls in drei Sätzen aus dem Bewerb geworfen hat.

Das Wetter am Sonntag: Wolken, Schneeschauer, zwischendurch Sonne

Am Sonntag ist es erneut bewölkt bis bedeckt und ab und zu schneit es leicht. Zwischendurch kann es kurz auflockern und vor allem im Bergland zeigt sich hin und wieder die Sonne. Kalt mit maximal -5 bis -1 Grad Celsius.