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Premier Fischer kritisiert Haushaltspolitik der linken Parteien scharf
Premier Jan Fischer hat im Tschechischen Fernsehen die Haushaltspolitik der linken Parlamentsparteien scharf kritisiert. Die Anträge der Sozialdemokraten – etwa zur Zahlung einer 13. Monatsrente – kämen einer Demontage des bereits beschlossenen Staatshaushalts für 2010 gleich, so Fischer. Damit entferne man sich immer weiter von dem Ziel, das Staatsdefizit auf 5,3 Prozent des Bruttoinlandsproduktes (BIP) zu begrenzen. Über die sozialdemokratischen Anträge soll im Januar im Abgeordnetenhaus abgestimmt werden. Fischer will vor der Abstimmung an die „verstärkte Verantwortung“ der Abgeordneten appellieren.
Bereits vor wenigen Wochen war es den linken Parlamentsparteien gelungen, Mehrausgaben im Sozialwesen und größere Unterstützung für die Landwirtschaft durchzusetzen, die de facto eine Erhöhung des Haushaltsdefizits bedeuten. Die konservativen Bürgerdemokraten erklärten vor wenigen Tagen, sie seien nur bereit Fischers Übergangsregierung weiter zu unterstützen, wenn es ihr gelänge das Defizit auf 5,3 Prozent des BIP zu begrenzen.
Sozialdemokraten machen eigene Vorschläge zur Senkung des Staatsdefizits
Die Sozialdemokraten schlagen zur Senkung des Staatsdefizits unter Anderem eine Begrenzung von Politikerreisen ins Ausland vor. Dies sagte Parteichef Jiří Paroubek heute im Fernsehsender Prima. Außerdem wolle seine Partei gegen hohe Managerabfindungen in Unternehmen mit Staatsbeteiligung vorgehen, sowie die Tabak- und die Alkoholsteuer erhöhen. Konkrete Vorschläge sollen dem Parlament am 10. Januar vorgelegt werden, so Paroubek. Der Sozialdemokratenchef glaubt, der Staat könne bei einer Annahme der Vorschläge Dutzende Milliarden Kronen einsparen.
Seltene Nashörner aus Dvůr Králové wohlbehalten in Kenia angekommen
Die vier seltenen Nördlichen Breitmaulnashörner aus dem Zoo Dvůr Králové sind in ihrer neuen Heimat Kenia angekommen. Am Sonntagvormittag trafen sie nach fast 24-stündiger Reise im Naturreservat Ol Pejeta ein. Laut mitgereisten Zoologen hätten die Tiere die Reise gut überstanden. Im Beisein des kenianischen Naturschutzministers wurden die Nashörner gegen Mittag aus ihren Transportkisten in die Freiheit entlassen. Die Ankunft der Tiere aus Tschechien löste im ostafrikanischen Kenia ein enormes Medieninteresse aus. Auch große ausländische Fernsehstationen wie CNN und BBC waren vor Ort. Die Auswilderung der Nördlichen Breitmaulnashörner ist der letzte Versuch, die beinahe ausgestorbene Art zu erhalten. Weltweit leben nur noch höchstens 12 Tiere dieser Unterart der Weißen Nashörner.
Umfrage: Große Mehrheit der Tschechen für verstärkten Kampf gegen Klimawandel
Eine große Mehrheit von vier Fünfteln der Tschechen hält die globale Erwärmung für ein reales Problem. Das ergab eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Stem. Demnach glauben drei Viertel der Befragten, dass der Mensch die Schuld am Klimawandel trägt. Die gleiche Anzahl sprach sich für eine Verpflichtung zur Senkung der Treibhausgas-Emissionen in Tschechien aus, auch wenn dies die Wirtschaft schwer belasten würde. Die Meinung teilen alle Gruppen der fast 1300 Befragten, unabhängig von Alter, sozialem Status oder politischer Orientierung.
Eishockey: Tschechien verliert beim Channel One Cup gegen Russland
Die tschechische Eishockey-Nationalmannschaft hat beim Channel One Cup gegen Gastgeber Russland verloren. Die Mannschaft von Trainer Vladimír Růžička machte während der regulären Spielzeit zwar einen Zwei-Tore-Rückstand wett. Nach der torlosen Verlängerung hatten aber die Russen im Penalty-Schießen das bessere Ende für sich. Damit beendet Tschechien den Channel One Cup auf dem dritten Platz. Bei einem Sieg gegen den späteren Turniersieger Finnland stehen zwei Niederlagen gegen Schweden und Russland zu Buche.
Der Channel One Cup ist Teil der Euro Hockey Tour, einer Turnierserie, bei der in jedem Jahr die vier besten Nationalmannschaften Europas gegeneinander antreten.
Vorweihnachtliches Einkaufsfieber auf dem Höhepunkt
Der tschechische Einzelhandel hat am letzten Wochenende vor Weihnachten eine große Umsatzsteigerung verbucht. Große Handelsketten sprachen landesweit von einer bis zu 60-prozentigen Steigerung gegenüber einem normalen Wochenende. Kleinere Geschäfte machten immerhin etwa 15 bis 20 Prozent mehr Umsatz als an anderen Wochenenden. Das Weihnachtsgeschäft war in diesem Jahr nur schleppend angelaufen, was mit der Wirtschaftkrise in Verbindung gebracht wurde. Neueste Statistiken aber belegen nun, dass die Tschechen genauso viel oder sogar noch ein wenig mehr Geld ausgegeben haben als in der Vorweihnachtszeit 2008. Für das gesamte Jahr 2009 zeichnet sich aber bislang ein 5-prozentiger Umsatzrückgang des tschechischen Einzelhandels ab, was die Vermutung bestätigen würde, dass die Tschechen vorsichtiger mit ihrem Geld umgehen.
Starker Frost: In Tschechien fallen Temperaturrekorde
In Tschechien herrscht weiter starker Forst. Es fallen Temperaturrekorde. In Horská Kvilda / Innergefild in der Šumava / Böhmerwald wurden am Sonntagmorgen -26,5 Grad Celsius gemessen. Im nordböhmischen Liberec / Reichenberg fiel am Samstag bei -19,5 Grad Celsius ein Temperaturrekord aus dem Jahre 1940. Vor allem in den Bergen im Norden Tschechiens sind die Temperaturen vielerorts auf unter -20 Grad Celsius gesunken. Wettervorhersagen zufolge soll der Sonntag aber der vorerst letzte Tag mit arktischen Temperaturen gewesen sein. Ab Montag soll die Quecksilbersäule wieder steigen. Bereits für Mittwoch sind wieder Temperaturen über dem Gefrierpunkt vorhergesagt.
Eisige Kälte fordert in Tschechien weitere Todesopfer
Der starke Frost hat in Tschechien weitere Todesopfer gefordert. Am Sonntagvormittag fanden Rettungskräfte in Prag die Leiche eines 36-jährigen Mannes, der an Unterkühlung gestorben war. In Ostrava / Ostrau erfroren seit Freitag zwei Frauen und zwei Männer. Bei den Toten handelt es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um Obdachlose. Bei Třebíč starb in der Nacht von Samstag auf Sonntag ein 62-Jähriger auf dem Heimweg von einer Kneipe. Auch bei ihm war die Todesursache Unterkühlung. Damit hat sich in Tschechien die Zahl der Toten, die wegen der eisigen Kälte erfroren sind, auf neun erhöht.
Meteorologen rufen wegen der kalten Witterung vor allem Verkehrsteilnehmer zur Vorsicht auf
Meteorologen haben wegen der kalten Witterung in Tschechien Verkehrsteilnehmer zu besonderer Vorsicht aufgerufen. In weiten Teilen des Landes drohen in diesen Tagen Eisregen und Schneeverwehungen, die vor allem für Autofahrer gefährlich werden könnten. Laut den Wetterexperten bestehe die höchste Gefahrenstufe zu Beginn der Woche. Dann wird die Ankunft einer Warmfront aus Südwesten in Tschechien erwartet, die Regen und Schneeregen mit sich bringt. Auf den Straßen werde sich dann Glatteis bilden, sagten die Meteorologen.
Das Wetter am Montag, 21. Dezember:
Zu Beginn der neuen Woche wird es ein wenig wärmer. Bei Tageshöchstwerten von -4 bis -8 Grad Celsius bleibt es aber auch am Montag noch eisig kalt. Der Himmel wird heiter bis wolkig sein. Im Nordosten ist vereinzelt Schneefall möglich.