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Neun von zehn Tschechen mit politischer Situation im Land unzufrieden
87 Prozent der Tschechen sind mit der politischen Situation im Land nicht zufrieden. Dies ist das Ergebnis einer am Freitag veröffentlichten Studie des Meinungsforschungs-Institutes STEM. Gleichzeitig zeigen sich laut der Untersuchung sechs von zehn Tschechen mit der Amtsführung von Staatspräsident Václav Klaus zufrieden, 58 Prozent bewerten die Arbeit der Regierung positiv. Weniger als ein Drittel der Befragten meint, das Parlament leiste gute Arbeit.
Interesse der Tschechen an der Politik sinkt
Die Tschechinnen und Tschechen interessieren sich immer weniger für Politik. Nur mehr 50 Prozent der Bürger verfolgen täglich oder zumindest mehrmals pro Woche das politische Geschehen im Land. Vor 18 Jahren waren es noch rund 80 Prozent der Bürger. Dies ist das Ergebnis einer Langzeit-Studie der Brünner Masaryk-Universität und des Meinungsforschungsinstitutes SC&C, die am Freitagvormittag präsentiert worden ist. Das steigende Desinteresse am politischen Tagesgeschehen sei nahezu gleichmäßig in allen Altersgruppen zu bemerken, so die Studienautoren, die in den Jahren 1991, 1999 und 2008 jeweils rund 2000 Menschen befragt haben.
Außenminister Kohout: Tschechien hat bei Kinderrechten viel aufzuholen
Die Tschechische Republik habe in Sachen Kinderrechte erheblichen Aufholbedarf. Hierzulande seien überdurchschnittlich viele Kinder in Heimen untergebracht und eine große Zahl von Roma-Kindern werde in Sonderschulen unterrichtet. Zudem gebe es zu viele Fälle von Gewalt und Missbrauch an Kindern. Dies sagte Außenminister und Vizepremier Jan Kohout am Freitag anlässlich des 20. Jahrestags der Unterzeichnung der Kinderrechte-Charta. Die Erfüllung der darin enthaltenen Ziele sei ein „mühsamer und langwieriger Prozess“, so Kohout, der die einzelnen Ministerien und die Nichtregierungs-Organisationen zu verstärkter Zusammenarbeit beim Kampf für mehr Kinderrechte auffordert.
ODS-Parteitag in Prag beginnt in gespannter Atmosphäre
Am Samstag und Sonntag geht in einem Prager Hotel der Parteitag der Demokratischen Bürgerpartei (ODS) über die Bühne. Parteichef Mirek Topolánek will die inhaltlichen Schwerpunkte für das kommende Jahr abstecken, in dem Parlamentswahlen auf dem Programm stehen. Obwohl es sich um keinen Wahlparteitag handelt, wurden im Vorfeld Stimmen nach einer Diskussion über personelle Veränderungen an der Parteispitze laut. Topolánek verwahrt sich gegen jede Obmanndebatte und betonte, er werte schon einen bloßen Antrag auf Abstimmung über die Abhaltung eines vorgezogenen Wahlparteitages als Misstrauen seiner Person gegenüber.
Senator Oberfalzer: Einladung an Geert Wilders ist aufrecht
Trotz der politischen Debatte rund um den geplanten Auftritt von Geert Wilders im Senat sei die Einladung an den holländischen Rechtsaußen-Politiker, nach Prag zu kommen, weiter aufrecht. Sollte ein Auftritt im Senat nicht möglich sein, werde man an einen bereits ausgewählten Ort in Prag ausweichen. Dies sagte der bürgerdemokratische Senator Jiří Oberfalzer, der den Prag-Auftritt von Wilders initiiert hat, am Freitagnachmittag gegenüber Journalisten. Er sei zuversichtlich, dass Wilders trotz der Kritik in Tschechien die Einladung annehmen werde, so Oberfalzer.
Wilders sollte am 30.November November im Senat sprechen und seinen umstrittenen Islam-kritischen Film „Fitna“ präsentieren. Der bürgerdemokratische Senatspräsident Přemysl Sobotka hat Wilders’ Auftritt allerdings untersagt.
Tschechien steht unmittelbar vor einer Grippe-Epidemie
Tschechien stehe am Rande einer Grippe-Epidemie. Dies sagte am Freitagabend der Leiter der Obersten Hygienebehörde im Gesundheitsministerium, Michael Vít. In den Landkreisen Karlsbad / Karlovy Vary und Zlín sowie im Mährisch-Schlesischen Kreis sei die Epidemie-Warnstufe von 2000 Erkrankten pro 100.000 Einwohner überschritten, so Vít. Das Schweinegrippe-Virus habe bei der Zahl der Neuerkrankungen bereits die saisonale Grippe überholt, so der Gesundheitsbeamte. Am schnellsten verbreite sich das Virus derzeit unter Schülern und Jugendlichen bis zu 24 Jahren.
In Karlsbad ist ein 56-jähriger Mann an der Schweinegrippe gestorben
Im Karlsbader Krankenhaus ist am Freitag ein 56-jähriger Mann an der Schweinegrippe gestorben. Er sei am Donnerstag in einem insgesamt schlechten Gesundheitszustand eingeliefert worden, sagte eine Sprecherin des Krankenhauses. Damit hat sich die Zahl der Schweinegrippeopfer in Tschechien auf vier erhöht.
Die Impfung von Risikopatienten, Gesundheits- und Sicherheitspersonal gegen die Schweinegrippe soll am Montag beginnen. Eine Durchimpfung der gesamten Bevölkerung ist in Tschechien nicht vorgesehen.
Telekommunikationsamt senkt Zusammenschaltungsgebühren
Das Tschechische Telekommunikationsamt (ČTÚ) wird im nächsten Jahr die so genannten Zusammenschaltungebühren weiter senken. Diese Gebühren verrechnen einander die verschiedenen Telefonanbieter für die Weiterleitung von Gesprächen in das Netz des Mitbewerbers. Die staatlich regulierte Gebühr für Anrufe vom Festnetz auf Mobiltelefone soll ab Mitte 2010 um 29 Heller auf 1,67 Kronen (0,65 Eurocent) sinken. Eine weitere Senkung stellt die staatliche Telekom-Behörde für 2011 in Aussicht. Das ČTÚ reagiert damit auf die Kritik der Europäischen Kommission, wonach die Gebühren in Tschechien über dem europäischen Durchschnitt lägen. Auch bei den Endkunden-Preisen liegt Tschechien im europäischen Spitzenfeld, Telefonate mit dem Handy sind hierzulande erheblich teurer als etwa in Deutschland, Österreich oder Finnland.
Prager Fernsehturm zum zweithässlichsten Gebäude der Welt gewählt
Der Fernsehturm im Prager Stadtteil Žižkov ist vom US-Onlinereisemagazin „VirtualTourist.com“ zum zweithässlichsten Gebäude der Welt gewählt worden. Dies berichtete am Freitag das tschechische Nachrichtenportal Aktuálně.cz. Der in den Jahren 1985 bis 1992 nach Plänen des Architekten Václav Aulický gebaute, knapp 260 Meter hohe Turm störe das historische Prager Stadtbild, so die Autoren des Magazins. Das hässlichste Gebäude der Welt ist nach Ansicht des Magazins das „Mechanische Theater“ in Baltimore im US-Bundesstaat Maryland. Auf Platz drei liegt in dem Ranking das Parlamentsgebäude im neuseeländischen Wellington knapp vor dem Pariser Centre Pompidou.
Erfolgreiche Deutschland-Tournee des Puppentheaters „Spejbl und Hurvínek“
Das bekannte Prager Puppentheater „Spejbl und Hruvínek“ ist von einer dreiwöchigen Deutschland-Tournee zurückgekehrt. Seit Anfang November gastierte das Ensemble unter anderem in Kiel, Hamburg und Magdeburg sowie in weiteren neun deutschen Städten. Auf dem Spielplan stand die deutsche Fassung von Helena Štáchovás Kinderstück „Hurvíeks verworrenes Wochenende“ und das für Erwachsene gedachte Potpourri „Das Beste mit Spejbl und Hurvínek“.
In der kommenden Woche startet das Puppentheater seine Vorweihnachts-Vorstellungen im Ausweichquartier im Hotel „Pyramida“ im Prager Stadtteil Střešovice; im nächsten Frühjahr will das Theater „Spejbl und Hurvínek“ in sein renovierte Stammhaus in der Dejvická-Straße zurückkehren.
Festival des Französischen Films eröffnet
Am Donnerstagabend ist im Prager Kino Světozor der 12. Jahrgang des Festivals des Französischen Films eröffnet worden. Den Auftakt bildete die Vorpremiere des Films „Micmacs à Tire-Larigot“, der vom Regisseur Jean-Pierre Jeunet und der Schauspielerin Julie Ferrier präsentiert wurde. Weitere Höhepunkte des Festivals, das bis zum 25. November in Prag und in weiteren tschechischen Kreisstädten über die Bühne geht, sind Lars von Triers „Antichtrist“ und Jacques Audiards „Ein Prophet“, der bei den diesjährigen Filmfestspielen in Cannes mit dem Großen Preis der Jury ausgezeichnet wurde. Beide Streifen sind erstmals in Tschechien zu sehen.
Tschechisches Fußball-Nationalteam stürzt in der FIFA-Weltrangliste ab
Die tschechische Fußball-Nationalmannschaft ist nach dem verpatzten Turnier in den Vereinigten Arabischen Emiraten auf Platz 23 der FIFA-Weltrangliste abgestürzt. Dies ist die schlechteste Platzierung seit 1995. Vor einem Monat war die tschechische Nationalelf noch auf Platz 15 der Rangliste gelegen. An der Spitze löst Spanien Brasilien als beste Fußball-Nationalmannschaft ab.
Das Tschechische Nationalteam unter der Leitung von Trainer Michal Bílek unterlag diese Woche beim Turnier in den Vereinigten Arabischen Emiraten zunächst dem Gastgeber im Penalty-Schießen und am Mittwoch Aserbaidschan, der Nummer 125 der Weltrangliste, mit 0:2.
Das Wetter am Samstag, dem 21. November: überwiegend sonnig, weiter mild
Am Samstag ist es erneut verbreitet sonnig, in Mähren hält sich allerdings örtlich zäher Nebel. Es bleibt extrem mild mit Tageshöchstwerten von 10 bis 15 Grad Celsius.
Am Sonntag ist es zunächst noch heiter. Im Tagesverlauf zieht es dann von Westen her zu und es beginnt zu regnen. Damit kühlt es auch etwas ab.