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NATO-Stratege Scheffer unterstützt Raketenabwehrsystem in Mitteleuropa
NATO-Generalsekretär Jaap de Hoop Scheffer hat sich heute in St. Petersburg für die Errichtung des geplanten US-Raketenabwehrsystems in Tschechien und Polen ausgesprochen. Die Raketen des Irans könnten gegenwärtig NATO-Staaten wie die Türkei erreichen, wogegen die Abwehranlage in Mitteleuropa den wohl besten Schutz biete, sagte Scheffer im Rahmen seiner Gespräche mit dem Vorsitzenden des russischen Föderationsrates Sergej Mironow. Russland hatte jüngst beim G8-Treffen in Deutschland die Errichtung eines gemeinsamen Schutzschirmes mit den USA unter Ausnutzung einer Radaranlage in Aserbaidschan angeboten. Scheffer betonte in den Gesprächen mit Mironow, dass sich die geplante Anlage in Mitteleuropa nicht gegen Russland richten werde. Er forderte Moskau deshalb zu einem offenen Dialog in dieser Frage auf.
Tschechische Sozialdemokraten begrüßen EU-Grundlagenvertrag
Für die Tschechische Sozialdemokratische Partei (CSSD) ist der beim EU-Gipfel in Brüssel verabschiedete Grundlagenvertrag ein Schritt in die richtige Richtung. Ihr Vorsitzender, Oppositionsführer Jiri Paroubek, ist der Meinung, dass seine Partei diesen Vertrag ganz sicher unterstützen werde. Die Sozialdemokraten werden jedoch darauf bestehen, dass hierzulande ein Referendum zu diesem Vertrag durchgeführt wird, sagte Paroubek am Montag.
Austausch von Informationen aus Strafregistern der EU-Länder wird vereinfacht
Der Austausch von Informationen aus den Strafregistern der EU-Länder soll künftig einfacher und schneller gehandhabt werden. Dazu soll auch eine Novellierung des Strafgesetzes in Tschechien beitragen, die heute von Präsident Vaclav Klaus unterzeichnet wurde. Justizminister Jiri Pospisil hatte bereits früher erklärt, dass das novellierte Gesetz die Kommunikation vereinfachen und damit die Gerichtsverhandlungen beschleunigen werde.
Kommunen halten Prager Regierungsagentur für Roma-Fragen für überflüssig
Mehrere Vertreter der tschechischen Städte und Gemeinden halten die Gründung einer Regierungsagentur für die Roma-Fragen für einen überflüssigen Schritt, der nichts bewege. In der Begründung ihrer Auffassung verwiesen sie auf eine Reihe von Projekten, die gegenwärtig bereits von Kommunen und NGOs unterstützt würden. Ihrer Meinung nach würden vielmehr legislative Änderungen zur Lösung der Problematik beitragen. Ihnen missfalle außerdem, dass sich mit den Roma-Angelegenheiten in den Regionen auf einmal Beamte aus dem entfernten Prag befassen sollen, geht aus einer am Montag durchgeführten Umfrage der Nachrichtenagentur CTK hervor. Ministerin Dzamila Stehlikova, die im Kabinett mit der Problematik der Minderheiten und Menschenrechte beauftragte ist, sieht in den Stellungnahmen der Kommunen ein Missverständnis zur ihrem am Sonntag unterbreiteten Vorschlag, eine solche Regierungsagentur zu gründen.
Prozess-Wiederaufnahme: Nach 60 Jahren wird "Fall J. A. Bata" neu aufgerollt
Das Prager Stadtgericht hat am Montag die Strafverhandlung eines 60 Jahre alten Gerichtsfalles neu eröffnet. Es handelt sich um den Fall des ehemaligen Unternehmers Jan Antonin Bata aus Zlin, den das Nationale Gericht im Mai 1947 in Abwesenheit zu 15 Jahren Gefängnis verurteilt hatte, da er sich nicht öffentlich zum Widerstand gegen die deutschen Nationalsozialisten bekannt habe. Außerdem ist damals sein gesamtes Eigentum in der Tschechoslowakei verstaatlicht worden. Das Prager Stadtgericht hat das alte Urteil aufgehoben und den Fall zur Durchführung der Ermittlungen an die Staatsanwaltschaft zurückgegeben. Der 1965 in Brasilien verstorbene Jan Antonin Bata war der Stiefbruder des weltbekannten Schuhfabrikanten Tomas Bata, dessen Sohn Tomas Bata jr. seinen Stiefonkel zum Auftakt der Wiederaufnahme des Prozesses mit den Worten verteidigte: "Jan Antonin Bata war sein ganzes Leben lang ein ehrenhafter tschechoslowakischer Patriot. Der Prozess gegen ihn war eine kommunistische Lumperei".
Heftige Gewitter verursachten Schäden in Millionenhöhe
Die heftigen Gewitter vom Donnerstag in Tschechien haben Schäden in Millionenhöhe verursacht. Bis zum Montag haben die Versicherungsnehmer tausendfach Schäden in einer Gesamthöhe von mehreren Zigmillionen Kronen gemeldet, gaben heute die größten Versicherungen auf Anfrage der Nachrichtenagentur CTK bekannt. Die meisten Schäden wurden aus den Landkreisen Zlin, Südmähren, Mittel- und Ostböhmen gemeldet, hieß es.
Industrie in Tschechien trägt zu einem Drittel zum Bruttoinlandsprodukt bei
Die Industrieproduktion in Tschechien ist mit ca. einem Drittel am Bruttoinlandsprodukt des Landes beteiligt. In der Europäischen Union liegt ihr Anteil lediglich bei durchschnittlich 20 Prozent. In den Industrieunternehmen des Landes ist auch jeder dritte Arbeitnehmer beschäftigt. "Die Industrie ist daher nicht von ungefähr ein langjähriger Motor der tschechischen Wirtschaft", sagte der Vorsitzende des Tschechischen Statistikamtes Jan Fischer heute auf einer Pressekonferenz in Prag.
Tschechische Währung auf Kurs von 28,70 Kronen je Euro gesunken
Die tschechische Währung ist am Montag mit einem schwächeren Kurs als am Freitag in die neue Geschäftswoche gestartet. Zum Geschäftsschluss um 17.00 Uhr wurde sie mit einem Wechselkurs von 28,70 Kronen je Euro notiert. Gegenüber der US-Währung wurde sie zur gleichen Zeit mit 21,32 Kronen je US-Dollar gehandelt. Das geht aus den Veröffentlichungen des Internetservers Patria Online hervor.
Preise in Tschechien: Konstant bei Benzin - bei Diesel leichter Anstieg
Die Preise für Benzin und Diesel in Tschechien blieben in der vergangenen Woche nahezu unverändert. Der Liter Super Bleifrei (Natural 95) kostete durchschnittlich 30,36 Kronen pro Liter. Der Benzinpreis liegt seit Mitte Mai stabil über der 30-Kronen-Marke. Bei Diesel (Nafta) ist der durchschnittliche Literpreis hingegen leicht gestiegen, er liegt jetzt bei 28,23 Kronen. Das geht aus den heute veröffentlichten Angaben der Finanzgesellschaft CCS hervor. Dem gegenwärtigen Kurs der Tschechischen Krone zufolge bedeutet das, dass man für Benzin und Diesel in Tschechien durchschnittlich zwischen 1,06 Euro und 98 Eurocent je Liter zahlen muss.
Leiche eines dreizehnjährigen Jungen aus der Thaya geborgen
Die Leiche des 13-jährigen Jungen, der seit Samstagabend in der südmährischen Region um Breclav als vermisst gemeldet war, ist heute Mittag von Tauchern aus dem Fluss Dyje / Thaya in Breclav geborgen worden. Der ertrunkene Junge wurde am Flussufer unweit der Schule für Ökonomie in Breclav von Passanten entdeckt. Seine Mutter hat ihn bereits identifiziert. Angeblich sei der Junge aufgrund einer Wette mit Freunden am Samstag in den reißenden Fluss gesprungen. Der Fall wird derzeit von der Kriminalpolizei untersucht.
"Lidove noviny": Sänger Vaclav Neckar arbeitete für Geheimdienst
Der tschechische Künstler Vaclav Neckar ist von der Prager Zeitung "Lidove noviny" als ehemaliger Mitarbeiter des tschechoslowakischen Geheimdienstes StB entlarvt worden. Der auch in Deutschland bekannte Sänger und Schauspieler habe die CSSR-Behörden zwischen 1978 und 1987 über das Privatleben von Kollegen informiert, berichtete das Blatt am Montag unter Berufung auf Akten des Innenministeriums. Der 63-Jährige wies die Vorwürfe nicht zurück. Neckar war 1967 durch die Hauptrolle in "Liebe nach Fahrplan" berühmt geworden. Der StB habe die Zusammenarbeit beendet, da die Informationen weniger interessant als erhofft gewesen seien.
Waldemar Matuska feiert 75. Geburtstag mit einem Galakonzert
Der populäre tschechische Sänger Waldemar Matuska, der am 2. Juli seinen 75. Geburtstag feiern wird, hat anlässlich seines bevorstehenden Lebensjubiläums am Montag zu einem Galakonzert in den Prager Zofin-Palast eingeladen. Matuska ist vor allem für die ältere Generation ein Begriff. Er spielte in den sechziger Jahren in den Theatern Semafor und Rokoko. In den sechziger Jahren gewann er zweimal die Umfrage nach dem beliebtesten tschechoslowakischen Sänger. Matuska spielte auch in zahlreichen Filmen mit. 1986 emigrierte er in die USA. Aus Florida kommt er regelmäßig nach Tschechien zu Besuch.
Folklorefestival in Straznice war Choden, Volksmasken und "verbunk" gewidmet
Im südmährischen Straznice ist am Sonntag das 62. internationale Folklorefestival zu Ende gegangen. Mit dem Hauptpreis wurde das Festivalprogramm über traditionelle Volksmasken ausgezeichnet. Beim Festival stellten sich 60 Folkloreensembles vor, darunter auch Ensembles aus Kamerun und Südkorea. Das Festival in Straznice, das eines der größten und ältesten Folklorefestivals in Europa ist, stand dieses Jahr ganz im Zeichen der Volkskunst aus dem Chodenland, der Volksmasken sowie des Tanzes "verbunk" aus der mährischen Slowakei.
Das Wetter
Nach den Hitzegraden der letzten Tage kommt es in Tschechien am Dienstag zu einer merklichen Abkühlung mit Temperaturen unter 20 Grad. Besonders im böhmischen Teil des Landes wird es bewölkt bis bedeckt sein, bei Regen, Gewittern und vereinzelt auch Graupelschauern erreichen die Tageshöchstwerte hier nur 14 bis 18 Grad. In Mähren und Mährisch Schlesien steigt das Thermometer immerhin noch auf 18 bis 22 Grad.