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Bürgermeister von Pribram bezeichnet Bau des US-Radars auf Berg Brdy als Wahnsinn
Der Bürgermeister der mittelböhmischen Stadt Pribram, Josef Rihak (CSSD), hat die Befürchtung, dass die militärische US-Radaranlage, die als Bestandteil des amerikanischen Raketenabwehrsystems in Tschechien stationiert werden soll, auf dem nahe gelegenen Berg Brdy errichtet werden könnte. "Dieser Standort liegt nur neun Kilometer vom Zentrum unserer 36.000 Einwohner zählenden Stadt entfernt, und die Radaranlage dort zu errichten, wäre Wahnsinn", sagte der Bürgermeister heute gegenüber der Nachrichtenagentur CTK. Ähnlich wie in Pribram, so hat sich auch in vielen anderen tschechischen Kommunen Widerstand gegen das geplante US-Raketenabwehrsystem in Mitteleuropa geregt. Die Regierung in Prag will daher den möglichen Standort der Radaranlage neu überdenken. Staatspräsident Vaclav Klaus hat sich einer Zeitungsmeldung vom Donnerstag zufolge sogar für eine Volksabstimmung über das US-Radar ausgesprochen. Umfragen zufolge wird der Bau der Anlage von zwei Dritteln der Tschechen abgelehnt. Das Abgeordnetenhaus hatte am Mittwoch einen Gesetzentwurf für ein Referendum in erster Lesung gebilligt.
Laut Wahl-Modellverfahren: ODS läge knapp vor CSSD
Die Demokratische Bürgerpartei (ODS) liegt in der Wählergunst der tschechischen Bevölkerung nach wie vor auf Platz eins. Wenn zum gegenwärtigen Zeitpunkt Wahlen zum Abgeordnetenhaus stattfinden würden, dann würde die ODS 33,5 Prozent der Wählerstimmen auf sich vereinen. Die stärkste Oppositionspartei des Landes, die Sozialdemokraten (CSSD), käme auf 30,8 Prozent. Das geht aus den Ergebnissen einer aktuellen Prognose der Gesellschaft Factum Invenio hervor, die sie nach einem modernen Wahl-Modellverfahren ermittelt hat. Auf den weiteren Plätzen lägen die Kommunisten (KSCM) mit 12,7 Prozent, die Grünen (SZ) mit 9,2 Prozent und die Christdemokraten (KDU-CSL) mit 8,8 Prozent.
Kampf gegen Brustkrebs: 6500 Leute halfen durch Teilnahme am Prager Marsch
Mehr als 6500 Menschen haben heute in Prag am traditionellen Marsch zur Unterstützung des Kampfes gegen Brustkrebs teilgenommen. Zum Zeichen ihrer Unterstützung trugen die Teilnehmer des Marsches Rosa-Trikots, die sie ebenso wie Käppis mit dem Logo der Aktion für 300 Kronen erworben hatten. Der Verkaufserlös kommt der Behandlung von an Brustkrebs erkrankten Patienten zu Gute. In Tschechien wurde Brustkrebs im vorigen Jahr bei mehr als 6000 Frauen festgestellt.
Brünner Todesmarsch wurde nachgestellt - Nur sechs Teilnehmer hielten durch
Der Brünner Todesmarsch, der im Frühjahr 1945 ein Teil der Vertreibung der deutschen Bevölkerung Mährens war, ist auf Initiative der Schriftstellerin Katerina Tuckova in der Nacht zum Samstag nachgestellt worden. Das Abmarschieren der Strecke sei viel schwieriger gewesen, als man erwartet habe, sagte die Brünner Literatin im Zielort Pohorelice / Pohrlitz der Nachrichtenagentur CTK. Von den am Freitagabend gegen 21.30 Uhr gestarteten 20 Teilnehmern wurde der Marsch nur von einem Sextett durchgehalten. Auf der Basis der historischen Fakten will Katerina Tuckova ihre bei der nächtlichen Aktion gemachten Erlebnisse in einem Prosaroman niederschreiben. Marie Schrimpel, die als damals siebenjährige Marie Pekarova den Brünner Todesmarsch durchstand, begrüßte die Aktion, auch wenn sie sich an das tatsächliche Ereignis nicht mehr gern erinnere.
Geheimnisvolle "Anna" in Kopenhagen wieder aufgetaucht
Die seit über einem Monat als vermisst gemeldete geheimnisvolle "Anna" hat sich am Freitag zu Erkennen gegeben. Bei der Tschechischen Botschaft in Kopenhagen stellte sie sich als 32-jährige Barbora Skrlova vor und beteuerte, als Einzige in die Rolle der 13-jährigen Anna geschlüpft zu sein. Das bestätigte sie auch in einem Gespräch für die Tageszeitung "Lidove noviny", das heute veröffentlicht wurde. Als "Anna" war sie zuletzt im Brünner Kinderheim "Klokanek" untergebracht, aus dem sie am 13. Mai geflohen ist. In der Affäre um die wegen der Misshandlung ihres Sohnes Ondra verhaftete Klara Mauerova verkörperte "Anna" die nicht leibliche Schwester des achtjährigen Ondra, mit dem sie eine zeitlang im Haushalt der Klara Mauerova gelebt hat.
EM im Kanuslalom: Stepanka Hilgertova holt Bronze im K1 der Damen
Bei den Europameisterschaften im Wildwasser-Kanu, die im slowakischen Liptovsky Mikulas ausgetragen werden, gewann die tschechische Kanutin Stepanka Hilgertova heute die Bronzemedaille im Kajak-Einer der Damen. Der Titel in dieser Konkurrenz ging überraschend an die Österreicherin Violetta Oblinger-Peters, die Silbermedaille an die Deutsche Mandy Planert. Im Wettbewerb Canadier-Einer der Herren konnte sich hingegen kein tschechischer Kanute unter den Top Ten platzieren.
Tennis: Berdych nach Zwei-Satz-Sieg über Nieminen im Finale von Halle
Durch einen Zwei-Satz-Sieg über den Finnen Jarkko Nieminen ist der Tscheche Tomas Berdych heute in das Herreneinzel-Finale des internationalen Tennisturniers von Halle / Westfalen eingezogen. In diesem trifft Berdych am Sonntag auf den Zyprioten Marcos Baghdatis, der sich im zweiten Halbfinale ebenso in zwei Sätzen gegen den Deutschen Philipp Kohlschreiber durchsetzte.
Fans des HC Vsetin protestierten gegen Lizenzentzug ihres Vereins
Rund 1000 Fans haben am Freitag im mährischen Vsetin gegen den Lizenzentzug ihres einheimischen Eishockeyclubs Vsetinska hokejova a. s. protestiert. Wegen Verstößen gegen die Lizenzauflagen in der abgelaufenen Saison 2006/07 war der sechsfache Landesmeister vor kurzem durch die Ligenleitung (APK) vom Spielbetrieb der Extraliga in der nächsten Saison ausgeschlossen wurden. Die Verstöße lägen im finanziellen Bereich, wo der Verein unter anderem bei der Zahlung von einzelnen Spielergehältern noch größere Verbindlichkeiten habe, hieß es. Die Verantwortlichen des HC Vsetin beteuern das Gegenteil und stellen den Ausschluss als Komplott der Ligenleitung und der böhmischen Vereine dar, da man die kommende Saison wieder mit 14 anstatt 15 Mannschaften absolvieren möchte. Die Leitung des HC Vsetin hat daher gegen diese Entscheidung Einspruch beim Schiedsgericht des Tschechischen Eishockeyverbandes (CSLH) eingelegt.
Opernfestival "Smetanova Litomysl" mit Konzert von Sopranistin eröffnet
Das internationale Opernfestival "Smetanova Litomysl", das dieser Tage zum 49. Male veranstaltet wird, ist am Freitagabend im Beisein des tschechischen Präsidenten Vaclav Klaus mit einem Konzert der Sopranistin Eva Urbanova eröffnet worden. Während ihres dreistündigen Konzerts sang die Interpretin, die in diesem Jahr ihr 20-jähriges Bühnenjubiläum begeht, vor allem Arien und Szenen aus tschechischen und italienischen Opern. Nach ihrer Gala wurde sie mit Beifallstürmen und Standing Ovations eines großen Publikums gefeiert. Das Festival in der ostböhmischen Kleinstadt dauert noch bis zum 1. Juli an.
Festival "Neun Tore" wurde in Prag mit Oper Porgy und Bess beendet
Mit der Jazzoper Porgy and Bess von George Gershwin ging heute im Prager Waldsteingarten das internationalen Festival "Neun Tore" feierlich zu Ende. George Gershwin war ein amerikanischer Komponist jüdischer Herkunft, der unzählige Melodien der klassischen Musik und Popmusic komponierte. Gerade seinem Andenken war das Festival gewidmet, das in diesem Jahr zum achten Male stattfand. Auf diesem Festival der tschechischen, deutschen und jüdischen Kultur wurden außerdem Theatervorstellungen, Literaturabende und Fotoausstellungen geboten. Das achte Festival "Neun Tore" erfreute sich eines großen Zuspruchs und wurde mit einem neuen Besucherrekord beendet.
Das Wetter
Am Sonntag wird es in Tschechien größtenteils heiter, nur örtlich werden einige Schauern auftreten. Die Tageshöchsttemperaturen werden auf 24 bis 28 Grad Celsius ansteigen.