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Parteien verhandeln über Verteilung von Ministerposten

Nach der grundsätzlichen Verständigung auf die Bildung einer gemeinsamen Regierung beginnen zwischen Sozial- und Bürgerdemokraten die Diskussionen um die Ämterverteilung. CSSD-Chef Jiri Paroubek erhob Anspruch auf mindestens zwei der vier Schlüsselressorts Finanzen, Soziales, Inneres sowie Äußeres. Als möglicher Außenminister wird der ehemalige sozialdemokratische Chef des Abgeordnetenhauses Lubomir Zaoralek gehandelt. Im Gegenzug gab Paroubek seine Forderung auf, dass der ODS-Vizevorsitzende und gegenwärtige Innenminister Ivan Langer nicht im Kabinett vertreten sein dürfe. Der Koalition des "nationalen Dialogs" sollen neben ODS und CSSD auch die Christdemokraten und eventuell die Grünen angehören. Staatspräsident Vaclav Klaus erwartet, dass Premierminister Mirek Topolanek ihm nach dem Kongress der ODS am Wochenende bereits einen genaueren Plan über die Zusammensetzung der neuen Regierung übergeben wird. Laut Topolanek sollte die Vereinbarung über die neue Regierung Anfang Dezember stehen.

ODS würden Neuwahlen gewinnen

Die Bürgerdemokratische Partei (ODS) würde Neuwahlen gewinnen. Das geht aus einer aktuellen Meinungsumfrage der Agentur Stem hervor. Die ODS würde 35,1 Prozent der Stimmen erhalten und die Sozialdemokraten nur 20,7 Prozent. Die Kommunisten kämen auf 10,9 Prozent, die Grünen auf 9,4 Prozent und die Christdemokraten auf 7,5 Prozent. Die Bürgerdemokraten könnten eine regierungsfähige Mehrheit in Koalition mit einer der drei kleineren Parteien (Grüne, Christdemokraten, Kommunisten) erreichen.

Präsident von Fußball-Erstligist Pribram angeklagt

Der Präsident des tschechischen Fußball-Erstligisten Marila Pribram, Jaroslav Starka, sowie die sechs weiteren Männer, die am Dienstag festgenommen worden waren, werden von der Staatsanwaltschaft in Prag beschuldigt, an der mutmaßlichen Entführung und Ermordung des Unternehmers Lambert Krejcir beteiligt gewesen zu sein. Das sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft in Prag Martin Omelka am Mittwoch. Die Personen wurden von der Polizei vernommen, befinden sich aber vorläufig nicht mehr in Haft. Der Unternehmer Lambert Krejcir wird seit Herbst 2002 vermisst. Er ist der Vater des Milliardärs Radovan Krejcir, der sich in einer spektakulären Flucht im vergangenen Jahr auf die Seychellen abgesetzt hatte, um einer Strafverfolgung wegen Unterschlagung und geplanten Mordes zu entgehen.

Tschechische und deutsche Behörden zerschlagen Schmuggler-Bande

Tschechische und deutsche Behörden haben eine internationale Bande von Zigarettenschmugglern zerschlagen. Das teilte die Staatsanwaltschaft Hof am Mittwoch in Berlin mit. Einzelheiten zu den Ermittlungen will die Staatsanwaltschaft am Donnerstag auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit deutschen Zollfahndungsämtern sowie der Prager Zollfahndung und der Berliner Polizei in Hof bekannt geben. Den Angaben zufolge geht es um den Schmuggel mit gefälschten Markenzigaretten aus der Tschechischen Republik nach Deutschland.

Auslandsinvestitionen fallen auf 106 Milliarden Kronen

In die Tschechische Republik sind in den ersten drei Quartalen des Jahres 106 Milliarden Kronen an Auslandsinvestitionen geflossen, das sind etwa 3,7 Milliarden Euro. Im Vergleich zum Vorjahr ist das ein Rückgang um die Hälfte, berichtete die Tageszeitung Pravo am Mittwoch. Grund sei das Fehlen großer Einnahmen aus Privatisierungen; dafür habe sich der Anteil an technologisch anspruchsvolleren Projekten erhöht. Die Wirtschaftsagentur Czechinvest und unabhängige Experten beurteilen den Zufluss von Auslandsinvestitionen aber insgesamt als stabil und weisen auf anstehende Großinvestitionen wie etwa den Bau des Hyundai-Werkes im kommenden Jahr hin.

Erneut Defekt im tschechischen Atomkraftwerk Temelin

Im umstrittenen tschechischen Atomkraftwerk im Temelin ist es zum 98. Defekt seit der Inbetriebnahme der Anlage im Oktober 2000 gekommen. Wegen einer undichten Leitung an einem Dampfgenerator musste der zweite Block des südböhmischen Reaktors "für kurze Zeit" heruntergefahren werden, gab der Sprecher Milan Nebesar am Mittwoch bekannt. Er bezeichnete die Störung im nichtnuklearen Teil als nichts Ungewöhnliches. Temelin-Gegner vor allem in Bayern und Österreich hingegen fordern wegen der wiederholten Störungen die Stilllegung der grenznahen Anlage. Die Betreibergesellschaft des AKW Temelin CEZ gab am Mittwoch bekannt, dass die Anlage im kommenden Jahr für zwei Monate außer Betrieb gesetzt wird. Der Grund dafür seinen Probleme mit den Brennstäben. Ein Teil der Brennstäbe soll ausgewechselt werden.

Papst sagt geplanten Tschechien-Besuch ab

Papst Benedikt der XVI. wird voraussichtlich nicht wie geplant im kommenden Jahr die Tschechische Republik besuchen. Wie die Tageszeitung Lidove noviny am Mittwoch meldete, habe die päpstliche Kanzlei die Einladung des Prager Kardinals Miloslav Vlk zurückgewiesen. Offiziell wurde dies noch nicht bestätigt. Geplant war, dass Bendikt XVI. bei einem Österreich-Besuch einen Abstecher nach Tschechien macht. Wie es hieß, habe sich der Papst aber nun entscheiden, sich auf seine Österreich-Reise zu konzentrieren. Die tschechische Bischofskonferenz will nun einen anderen Termin für einen Besuch in Tschechien anbieten.

Erneut deutsche Schiedsrichter in Tschechiens Fußball-Liga

Zum zweiten Mal wird ein Schiedsrichter-Gespann aus der deutschen Fußball-Bundesliga eine Partie der höchsten tschechischen Spielklasse leiten. Das Spiel zwischen Meister Slovan Liberec und Vize-Meister FK Mlada Boleslav leiten am Sonntag Schiedsrichter Peter Sippel und seine Assistenten Josef Maier (beide aus München) sowie Walter Hofmann (Ansbach). Das teilte der tschechische Fußballverband am Mittwoch in Prag mit. Die Gastreferees sind unter anderem eine Reaktion auf mehrere Bestechungsfälle in der tschechischen Fußballliga.

Tschechischer Staat pfändet Lebensmittelfirma Setuza

Ein Gericht in Usti nad Labem / Aussig hat am Mittwoch dem Antrag der tschechischen Regierung entsprochen und die Pfändung des Vermögens der Lebensmittelfirma Setuza veranlasst. Das berichtet der Internetnachrichtenserver aktualne.cz. am Mittwoch. Die Regierung hatte die Vollstreckung beantragt, weil der Staat gegenüber Setuza Forderungen in Höhe von vier Milliarden Kronen hat, das entspricht ungefähr 140 Millionen Euro. Die Ankunft des Zwangsvollstreckers wurde noch am Mittwoch erwartet.

T-Mobile bietet Handys für Frauen an

Der Handy-Netzbetreiber T-Mobile bietet ab nächster Woche in Tschechien Handys mit speziellem Zubehör für Frauen an. Damit will die Firma an eine Aktion ihrer Schwesterfirma in Deutschland anknüpfen. Dort hatte sie innerhalb von drei Monaten 130.000 Handysätze an Frauen verkauft. T-Mobile wird im Rahmen dieser Aktion sieben Handys anbieten, zu denen es Headsets, Parfums oder Brillenetuis dazu gibt.

Das Wetter

Am Donnerstag ist es in Tschechien heiter bis bewölkt. Die Temperaturen liegen zwischen 11 und 15 Grad Celsius.