Nachrichten

Topolanek verhandelt über Dreierkoalition ODS - CSSD - KDU-CSL

Der tschechische Premierminister und ODS-Vorsitzende Mirek Topolanek verhandelt derzeit über eine Regierung, die sich aus Bürgerdemokraten (ODS), Sozialdemokraten (CSSD) und Christdemokraten (KDU-CSL) zusammensetzen soll. Darüber informieren die Tageszeitungen "Lidove noviny" und "Pravo" in ihren Samstag-Ausgaben. Den Berichten dieser Blätter zufolge soll ein solches Kabinett nicht nur bis zu vorgezogenen Neuwahlen im Juni 2008, sondern womöglich auch länger regieren. Hintergrund für diese Überlegung ist die tschechische EU-Ratspräsidentschaft im ersten Halbjahr 2009, die bei Neuwahlen im Juni 2008 durch eine dann möglicherweise erneut schwierige Regierungsbildung belastet sein könnte.

CSSD will weiterhin ODS-Regierung oder große Koalition unterstützen

Die tschechischen Sozialdemokraten (CSSD) geben weiterhin einer tolerierten Minderheitsregierung der Bürgerdemokraten (ODS) oder aber einer großen Koalition von ODS und CSSD den Vorzug bei den laufenden Verhandlungen zur Regierungsbildung. Weniger attraktiv sei für sie ein aus Bürger-, Sozial- und Christdemokraten gebildetes Kabinett, wie es offensichtlich von der ODS bevorzugt wird. Das erklärte CSSD-Chef Jiri Paroubek am Samstag im Anschluss an die Sitzung des Zentralen Exekutivausschusses seiner Partei in Prag vor Journalisten.

Factum Invenio: Jetzige Wahlen würden ODS zum klaren Sieger stempeln

Wenn in der Tschechischen Republik bereits heute Neuwahlen zum Abgeordnetenhaus stattfinden würden, dann würde die stärkste Parlamentspartei des Landes, die ODS, mit 96 Sitzen fast die Hälfte aller Mandate in der 200 Plätze umfassenden Parlamentskammer erhalten. Sie wäre dann in der Lage, mit jeder beliebigen Partei zu koalieren, um eine mehrheitsfähige Regierung zu bilden. Die Sozialdemokraten (CSSD) müssten bei einer jetzigen Wahl die stärksten Verluste quittieren und könnten nur in einer großen Koalition mit der ODS regieren. Das geht aus einem Wahlmodell der Gesellschaft Factum Invenio hervor, das dieser Tage veröffentlicht wurde.

STEM: Havel, Klaus und Dostal sind beliebteste Politiker Tschechiens seit 1990

Seit der "Samtenen Revolution" in der ehemaligen Tschechoslowakei, die im Spätherbst 1989 begann und mit den ersten freien Wahlen im Sommer 1990 abgeschlossen wurde, haben sich die Präsidenten Vaclav Havel und Vaclav Klaus sowie der ehemalige Kulturminister Pavel Dostal, der im Vorjahr verstorben ist, am meisten unter den Politikern des Landes hervorgetan. Alle drei wurden von mehr als zwei Dritteln der Bevölkerung mit Anerkennung gewürdigt. Demgegenüber litten die ehemaligen sozialdemokratischen Ministerpräsidenten Vladimir Spidla und Stanislav Gross unter der geringsten Popularität in der Bevölkerung. Das geht aus einer im Oktober durchgeführten Umfrage der Agentur STEM hervor, die dieser Tage veröffentlicht wurde.

Tschechische Rechtsextremisten verherrlichen Diktator Franco

Rund 100 Anhänger der rechtsextremen Skinhead-Bewegung haben sich am frühen Samstagabend im nordmährischen Hlucin zusammengetan, um den 31. Todestag des spanischen Generals und Diktators Francisco Franco zu begehen. Während ihres angemeldeten Demonstrationszuges kam es nicht zu Ausschreitungen. In ihren Losungen und Sprechchören brachten die Rechtsextremisten zum Ausdruck, den Diktator wegen seiner harten Hand gegenüber Lumpen und Junkies zu verehren.

AKW Temelin wegen planmäßiger Kontrollen zwei Tage nicht am Netz

Der erste Reaktorblock des südböhmischen Atomkraftwerks Temelin wurde am Freitagabend abgeschaltet, um an diesem Wochenende eine planmäßige Überprüfung aller Regulierungseinrichtungen des Reaktors durchzuführen. Das umstrittene AKW wird bis zum Montag keinen Strom ans Netz liefern, da der zweite Reaktor seit Ende August außer Betrieb ist. Der Grund seines Stillstands ist der fachgerechte Austausch eines Viertels der Brennstäbe. Das gab AKW-Specher Milan Nebesar am Freitag über die Nachrichtenagentur CTK bekannt.

Heiliger Martin: Zum Namenstag wurde in Prag Martinswein kredenzt

Der heilige Martin ist zu seinem heute in Tschechien begangenen Namenstag zwar nicht wie in der Sage auf einem weißen Pferd erschienen, doch dafür wurde in Prag der so genannte Heilige Martinswein kredenzt. Wie der berühmte Beaujolais noveau in Frankreich erfreut sich der Martinswein hierzulande einer immer größeren Beliebtheit. Eine Verkostung des jungen Rebensaftes wurde am Vormittag auf der tschechischen Weinausstellung in Prag vorgenommen. Die Ausstellung von Exponaten mit typischen Exponaten böhmischer und mährischer Weinbauer kann man noch bis Ende des Jahres im Nationalen Landwirtschaftsmuseum in Prag besichtigen. In den anderen Landesteilen der Tschechischen Republik wurde der Martinstag vielerorts mit zahlreichen Veranstaltungen gefeiert, bei denen alte Bräuche auflebten oder traditionelle Speisen gereicht wurden.

Karjala Cup: Tschechien unterliegt Gastgeber Finnland mit 1:2

Die tschechische Eishockey-Nationalmannschaft hat nach ihrem 5:4-Auftaktsieg gegen Schweden ihr zweites Turnierspiel beim Karjala Cup am Samstag in Helsinki gegen Gastgeber Finnland mit 1:2 verloren. In ihrem abschließenden Turnierspiel trifft sie am Sonntag an gleicher Stätte auf die russische Auswahl, die nach zwei Siegen die Tabelle vor Finnland und Tschechien anführt. Das Tabellenende ziert Weltmeister und Olympiasieger Schweden, der nach zwei 4:5-Niederlagen noch ohne Punktgewinn ist.

Wintersport: Erster Skilift in Tschechien hat mit Saisonbetrieb begonnen

Skifahrer, die sich nicht mehr bis zum offiziellen Beginn der Wintersaison in Tschechien am 1. Dezember gedulden können, erhielten am Samstag ihre erste Möglichkeit für das Pistenabfahren. Im Skiareal am Schwarzenberg bei Janske Lazne / Johannisbad im Riesengebirge wurde der erste Skilift dieses Winters in Betrieb genommen. Für die Wiedererlangung des richtigen Gleitfeelings konnten die Skifreaks eine mit Kunstschnee präparierte, 300 Meter lange Abfahrtsstrecke nutzen.

Wetter: Bewölkt und regnerisch

Am Sonntag wird es in Tschechien größtenteils bewölkt, örtlich kommt es zu leichten Regenfällen. Die Tageshöchsttemperaturen werden bei 4 und 8 Grad Celsius liegen.