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Präsident Klaus unterstützt Abkommen für Neuwahlen oder stabile Regierung

In der gegenwärtigen politischen Situation in Tschechien, in der es keine vom Abgeordnetenhaus unterstützte Regierung gibt, hat sich der tschechische Staatspräsident Vaclav Klaus für eine Vereinbarung unter allen Parlamentsparteien ausgesprochen. Diese Vereinbarung, so Klaus, sollte entweder auf Neuwahlen oder eine stabile Regierung hinauslaufen, sagte Klaus am Montag im Anschluss an sein Treffen mit den Spitzenpolitikern der Demokratischen Bürgerpartei (ODS). Damit trat Klaus allen Interpretationen entgegen, in denen behauptet wurde, dass der Präsident ein Verfechter der großen Koalition zwischen den Bürger- und den Sozialdemokraten sei.

Paroubek: Vier Varianten sind zur Regierungsbildung möglich

Der Vorsitzende der tschechischen Sozialdemokraten, Ex-Premier Jiri Paroubek, hat am Montag erklärt, dass eine von den Bürgerdemokraten (ODS) und seiner Partei gebildete große Koalition nur eine von vier gleichwertigen Lösungen für die gegenwärtige politische Situation im Lande sei. Die anderen drei Varianten seien eine von den Sozialdemokraten (CSSD), den Christdemokraten (KDU-CSL) und den Grünen (SZ) gebildete Regierung unter Tolerierung der Kommunisten, ein Beamtenkabinett oder eine sozialdemokratische Minderheitsregierung, sagte Paroubek in Prag vor Journalisten. Eine große Koalition könne für die Dauer von zwei Jahren geschlossen werden, und er würde in einer solchen Koalition keine Funktion ausüben, hatte Paroubek bereits am Sonntag wissen lassen. Der Vorsitzende der Bürgerdemokraten, Mirek Topolanek, lehnt eine große Koalition jedoch ab. Sozialdemokraten, Bürgerdemokraten und auch die Wähler wollten keine große Koalition, sagte Topolanek.

Atomkraftwerk Temelin nimmt ersten Reaktorblock erneut vom Netz

Im südböhmischen Atomkraftwerk Temelin wurde am Montag früh der erste Block erneut abgeschaltet und vom Netz genommen. Die in einen elektrischen Generator eingedrungene Feuchtigkeit hatte um 5.30 Uhr automatisch die Verbindung unterbrochen. Aus Protest gegen die fortlaufenden Störfälle im AKW will die oberösterreichische Organisation Atomstopp am kommenden Sonntag ein weiteres Mal den Straßen-Grenzübergang Wullowitz / Dolní Dvo"ist" blockieren.

Kapsch-Gruppe will einstweilige Verfügung aufheben lassen

Die Gesellschaft Kapsch Telematic Services hat am Montag beim Kreisgericht in Brno / Brünn einen Antrag auf Aufhebung der einstweiligen Verfügung gestellt, anhand der die Installierung des elektronischen Lkw-Mautsystems in Tschechien vorläufig gestoppt wurde. Das Gericht hatte die Baumaßnahmen, die von der Firma Kapsch durchgeführt werden, unterbrechen lassen, weil die Konkurrenzfirma Autostrade gegen das Auftragsvergabeverfahren geklagt hatte. Autostrade hatte dem Prager Verkehrsministerium unsauberen Wettbewerb vorgeworfen und daher gegen die Entscheidung der Wettbewerbsbehörde (UOHS) geklagt, die die österreichische Firma Kapsch im März als Sieger der Ausschreibung bestätigt hatte. Nach Aussage von Kapsch-Sprecher Evzen Stanek bestünden Zweifel, ob das Brünner Gericht überhaupt berechtigt war, die einstweilige Verfügung zu erlassen. Sollte das Gericht am Dienstag zu einem Urteil gelangen, würde die Verfügung automatisch aufgehoben und Kapsch würde die Arbeiten zum Aufbau des Mautsystems unverzüglich fortsetzen.

"Euro": Kanadische Firma will von Tschechien 20 Millionen Dollar Schadensersatz

Die kanadische Firma Frontier Petroleum Service hat die Tschechische Republik auf eine Schadensersatzforderung von 20 Millionen Dollar verklagt. Über den Rechtsstreit, der sich auf nicht gezahlte Darlehen an die tschechische Gesellschaft Moravan-Aeroplanes bezieht, soll ein internationales Schiedsgericht entscheiden. Das berichtet die Wochenzeitung "Euro" in ihrer aktuellen Ausgabe vom Montag.

Eurostat: Tschechien setzt wie kein zweites EU-Land auf Kleinunternehmen

Die Tschechische Republik ist das Land in der Europäischen Union, das in seiner Wirtschaft am stärksten auf Kleinunternehmen setzt. Die Firmen, die einen bis neun Arbeitnehmer beschäftigen, haben an der Gesamtzahl aller Wirtschaftsunternehmen einen Anteil von über 95 Prozent und stellen damit den größten Arbeitgeber überhaupt dar. Insgesamt ist mehr als ein Drittel aller Beschäftigten bei diesen Firmen angestellt, geht aus den Statistiken von Eurostat hervor, die am Montag veröffentlicht wurden. In diesem Zusammenhang gab die Sprecherin der Verwaltung der Tschechischen Sozialversicherung am gleichen Tag bekannt, dass die Zahl der selbstständigen Unternehmer im dritten Quartal dieses Jahres weiter zugenommen hat. Demnach ist ihre Anzahl von Juni bis Ende September um 4000 auf nunmehr 910.000 Selbstständige gestiegen.

Tschechische Krone fällt leicht auf Kurs von 28,33 CZK je Euro

Die tschechische Währung hat am Montag gegenüber der europäischen Währung leicht an Wert verloren und wurde zum Geschäftsschluss mit einem Wechselkurs von 28,33 Kronen je Euro gehandelt. Gegenüber der US-Währung wurde ihr Kurs zur gleichen Zeit mit 22,63 Kronen je US-Dollar notiert. Das geht aus Veröffentlichungen des Internetservers Patria Online hervor.

Benzin- und Dieselpreise in Tschechien so niedrig wie vor sieben Monaten

Die Benzinpreise in Tschechien sind in der vergangenen Woche weiter gesunken. Der Liter Super Bleifrei (Natural 95) kostete durchschnittlich 28,91 Kronen pro Liter. Das sind um 29 Heller weniger als am Montag vergangener Woche. Bei Diesel (Nafta) ist der durchschnittliche Literpreis um 16 Heller gesunken, er liegt jetzt bei 28,57 Kronen. Das sind die niedrigsten Kraftstoffpreise in Tschechien seit Ende März dieses Jahres. Dem gegenwärtigen Kurs der Tschechischen Krone zufolge bedeutet das, dass man für Benzin und Diesel je Liter in Tschechien nur knapp über einen Euro bezahlen muss.

Traurige Bilanz: Elf Personen bei Verkehrsunfällen am Wochenende getötet

Das vergangene Wochenende geht als eines der tragischsten in die diesjährige Verkehrsunfallstatistik in Tschechien ein. Am Samstag und Sonntag wurden hierzulande 655 Unfälle registriert, bei denen elf Personen getötet wurden. Noch mehr Opfer gab es an den Wochenenden 16./17. September und 30.9./1.10. zu beklagen, als je 16 Personen an den Folgen eines Unfalls starben. Das bedeutet, dass im zurückliegenden Monat an jedem zweiten Wochenende eine erhöhte Unfallhäufigkeit mit Todesfolge verzeichnet wurde, meldete am Montag die Nachrichtenagentur CTK.

Lange Pause für Torwart Cech - Ärzte hatten Angst um sein Leben

Der tschechische Nationaltorwart Petr Cech vom FC Chelsea kann nach seiner schweren Kopfverletzung vermutlich mindestens ein halbes Jahr kein Fußball spielen. Nach Auskunft der Ärzte vom Montag würde eine zu frühe Rückkehr des 24-Jährigen ins Tor des englischen Fußball-Meisters nach seinem am Samstag erlittenen Schädelbruch große Risiken bergen. Cech hatte sich die schwere Verletzung im Punktspiel beim FC Reading bei einer Attacke von Gegenspieler Stephen Hunt zugezogen und musste nach einer Operation auch am Montag noch im Krankenhaus bleiben. Die Chelsea-Mediziner räumten mittlerweile ein, dass sie zwischenzeitlich Befürchtungen gehabt hätten, Cech könne den Unfall nicht überleben. "Die große Sorge war, dass sein Gehirn zu sehr anschwillt", wird ein Arzt im "Daily Mirror" vom Montag zitiert. Der englische Fußballverband (FA) leitete Ermittlungen gegen Hunt ein. Die harschen Kommentare von Chelsea-Trainer José Mourinho nach dem Spiel sollen zudem ebenso untersucht werden wie die Rolle von Schiedsrichter Mike Riley, der die Schwere der Verletzung nicht erkannte und Cech eine Erstversorgung auf dem Platz verweigerte. Cech musste auf allen vieren vom Platz kriechen.

Wetter: Bewölkt und bis 16 Grad warm

Am Dienstag wird es in Tschechien erneut heiter bis wolkig, die Tageshöchsttemperaturen liegen zwischen 13 und 16 Grad Celsius.