Nachrichten

Keine schnelle Beisetzung von Wehrmachtssoldaten in Tschechien

Die Gebeine von rund 4300 Wehrmachtssoldaten, die in einer Fabrikhalle im nordböhmischen Usti nad Labem (Aussig) lagern, werden vermutlich nicht vor 2008 beigesetzt. Das haben am Mittwoch Verhandlungen zwischen der Stadtverwaltung von Usti, der deutschen Botschaft, dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge sowie Vertretern des Außen- und des Verteidigungsministeriums ergeben. Selbst wenn für einen deutschen Soldatenfriedhof bald ein geeignetes Gelände gefunden werde, könnten die ersten Toten dort erst in zwei Jahren begraben werden, sagte der Sprecher der Kriegsgräberfürsorge. Der Bürgermeister von Usti, Petr Gandalovic, will die betreffende Halle einstweilen so ausgestalten lassen, dass sie "ein würdiger Ort für die Aufbewahrung der sterblichen Überreste von Menschen" sei.

Mautsystem: Auftragsvergabe an Kapsch rechtskräftig bestätigt

Die Entscheidung der tschechischen Antimonopolbehörde (UOHS), die der Auftragsvergabe für ein elektronisches Mautsystem in Tschechien zugestimmt hat, ist ab sofort rechtskräftig. Einem Vertragsabschluss zwischen dem Verkehrsministerium und der österreichischen Firma Kapsch, die aus dem Vergabeverfahren siegreich hervorgegangen war, steht somit nichts mehr im Weg. Unterlegene Bewerber hatten sich zuvor bei der Behörde beschwert. Unter anderem hieß es, Tschechien habe ein mikrowellengestütztes System bevorzugt und damit die Bewerber diskriminiert, die ein satellitengesteuertes System angeboten hatten.

US-Visa: Tschechische Regierung will "rasanter" vorgehen

Die tschechische Regierung will künftig "rasanter" vorgehen, um für die Bürger Lockerungen bei den Einreisbestimmungen in die USA zu erreichen. Das sagte Premierminister Jiri Paroubek am Mittwoch im Anschluss an die Kabinettssitzung. Amerikanische Bürger brauchen für die Einreise nach Tschechien lediglich einen Pass, während Tschechen ein Visum benötigen, um in die USA reisen zu dürfen. Ziel der Prager Regierung sei es, so schnell wie möglich Gleichberechtigung auf diesem Gebiet zu schaffen. Unter anderem möchte Paroubek Anfang April die Konsularabteilung der US-Botschaft in Prag besuchen, wo die Visumsanträge bearbeitet werden.

Cesky Telecom von Antimonopolbehörde verurteilt

Der tschechische Telefonanbieter Cesky Telecom muss wegen Ausnutzung seiner marktbeherrschenden Stellung eine Geldstrafe von 80 Millionen Kronen bezahlen, das sind rund 2,8 Millionen Euro. Darüber entschied am Mittwoch die Antimonopolbehörde. Das Urteil steht im Zusammenhang mit der Einführung der ADSL-Technologie für den Internetzugang über das Telefonfestnetz. Die Cesky Telecom habe im Jahr 2003 am selben Tag Angebote sowohl für die eigenen Kunden als auch für die Kunden alternativer Betreiber vorgelegt. Letztere hätten somit keine ausreichende Gelegenheit gehabt, mit entsprechenden Gegenangeboten zu reagieren.

Burg Kokorin soll an Erben des früheren Eigentümers fallen

Die mittelalterliche Burg Kokorin, die sich seit den kommunistischen Enteignungen in Staatsbesitz befindet und in die Liste der Nationalen Kulturdenkmäler eingetragen ist, soll an die Erben des letzten Eigentümers zurückgegeben werden. Das hat am Mittwoch das Bezirksgericht in Melnik entschieden. Das Nationale Denkmalamt, das gegen eine Rückgabe der Burg ist, hat noch die Möglichkeit, Einspruch zu erheben. Erst im vergangenen Jahr hatte das Verfassungsgericht ein Gesetz aufgehoben, das eine Restituierung von Nationalen Kulturdenkmälern verbot.

Tschechien protestiert gegen Überfall auf Journalisten in Weißrussland

Der tschechische Außenminister Cyril Svoboda hat Weißrussland eine offizielle Protestnote wegen eines Überfalls auf einen tschechischen Journalisten übermittelt. Svoboda bezeichnete den Vorfall mit Blick auf die Umstände als sehr ernst. Zahlreiche Indizien sprechen dafür, dass es sich um eine Aktion der Geheimpolizei gehandelt hat. Der tschechische Journalist war am Sonntag bei einer Demonstration am Rande der Präsidentenwahl in Minsk von Unbekannten verprügelt und bestohlen worden. Er erlitt dabei ernste Verletzungen.

Prager James-Bond-Dreharbeiten erweisen sich als schwierig

Die Schwierigkeiten bei der Produktion des neuen James-Bond-Thrillers "Casino Royale" in Prag reißen nicht ab. Nachdem sich vor kurzem Bewohner der tschechischen Hauptstadt bei der Polizei über den Lärm der Dreharbeiten beschwert hatten, verbot die Stadtverwaltung dem Filmteam jetzt die Nutzung eines kleinen Parks im Zentrum. Alte Leute seien gewohnt, dort ihre Hunde auszuführen, außerdem würden dort Kinder spielen, sagte eine Behördensprecherin am Mittwoch. Die Produktionsgesellschaft wollte die Abfuhr nicht kommentieren. Der Film soll im November in die Kinos kommen.

Wetter

Am Donnerstag ist es in Tschechien überwiegend heiter, Tageshöchsttemperaturen 4 bis 8 Grad.