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Iran protestiert offiziell gegen Mohammed-Karikaturen in zwei tschechischen Zeitungen

Die iranische Botschaft in Prag hat offiziell gegen den Abdruck von Mohammed-Karikaturen in zwei tschechischen Tageszeitungen protestiert. Eine entsprechende Protestnote wurde bereits am Mittwoch an das tschechische Außenministerium gesandt, bestätigte dessen Sprecher Vit Kolar. Als Reaktion auf das Schreiben habe das Außenamt dem Iran mitgeteilt, die Behörden würden hierzulande nicht in die Inhalte von Zeitungen eingreifen. Für den Fall, dass dort Gesetze verletzt werden, seien die Gerichte zuständig, fügte Kolar hinzu. Die iranische Vertretung hatte außerdem die beiden Zeitungen Hospodarske noviny und Mlada fronta dnes dazu aufgefordert, sich für die Veröffentlichung der Bilder zu entschuldigen. Beide lehnen dies ab und weisen darauf hin, dass sie die Karikaturen im Rahmen ihrer Berichterstattung und lediglich zur Illustration abgedruckt hätten.

Letztes Tauziehen um so genannte "Homo-Ehe"

Rund um die eventuelle Einführung einer eingetragenen Partnerschaft für Homosexuelle wird in Tschechien ein letztes Tauziehen ausgetragen. Ob das Gesetz in Kraft treten kann, hängt nur noch von der Unterschrift von Staatspräsident Vaclav Klaus ab. Zuvor hatten sich beide Parlamentskammern für die so genannte Homo-Ehe ausgesprochen. Diese soll gleichgeschlechtlichen Lebenspartnern, die ihre Beziehung behördlich eintragen lassen, bestimmte Rechte gewähren, die bisher nur Ehepaaren offen stehen. Derzeit versuchen sowohl Befürworter als auch Gegner der Regelung, den konservativen Präsidenten von ihren Argumenten zu überzeugen. Klaus hat das Gesetz mittlerweile als "tragischen Irrtum" bezeichnet. Sollte er es nicht unterschreiben, dann müsste es vom Abgeordnetenhaus mit absoluter Mandatsmehrheit bestätigt werden, was allgemein als schwierig gilt. Tschechien wäre das erste postkommunistische Land, in dem es eine eingetragene Partnerschaft für Homosexuelle gibt.

Behinderungen und weitere Dacheinstürze durch anhaltende Schneefälle

Anhaltende Schneefälle erschweren vor allem in höher gelegenen Regionen Tschechiens nach wie vor den Verkehr. Den Räumdiensten gelingt es oft nur mit Mühe, die Hauptverbindungen freizuhalten. Viele Gebirgsregionen sind durch Schneeverwehungen nahezu unpassierbar; der Straßendienst rät dringend von Fahrten dorthin ab. Beim tschechisch-deutschen Grenzübergang Rozvadov / Waidhaus erschwert ein von den Schneemassen beschädigtes Dach die PKW-Abfertigung, der Verkehr wird auf eine LKW-Spur umgeleitet.

Edeka verkauft 27 Filialen in Tschechien an britische Kette Tesco

Deutschlands größter Lebensmittelhändler Edeka verkauft 27 seiner 38 Filialen in Tschechien an die britische Kette Tesco Stores. Über den Preis hätten beide Seiten Stillschweigen vereinbart, sagte eine Unternehmenssprecherin von Tesco am Freitag der Nachrichtenagentur CTK. Der neue Eigentümer plane keine Entlassungen. Im vergangenen Jahr hatten bereits die Lebensmittelhändler Julius Meinl aus Österreich und Carrefour aus Frankreich angekündigt, ihre Aktivitäten in Tschechien stark zu beschränken. Grund sei der relativ enge Markt, hieß es.

Verdoppelung des Erziehungsgeldes: Senat verlangt Präzisierung

Der tschechische Senat hat am Donnerstag der von der Regierung vorgeschlagenen Verdoppelung des Erziehungsgeldes grundsätzlich zugestimmt, zugleich aber eine Präzisierung der Bestimmungen verlangt. Die Novelle wird daher nochmals im Abgeordnetenhaus verhandelt. Die Beihilfe wird für Kinder im Alter von einem halben bis zu vier Jahren ausgezahlt und soll mit Beginn des kommenden Jahres von derzeit 3600 auf 7300 Kronen angehoben werden, das sind etwa 250 Euro.

Koreanische Delegation verhandelt über geplantes Hyundai-Werk

Eine Delegation der südkoreanischen Hyundai-Werke ist am Donnerstag in Tschechien eingetroffen, um weiter über die mögliche Errichtung eines neuen Werkes in Tschechien zu verhandeln. Eine endgültige Entscheidung über den Standort ist noch nicht gefallen, Premierminister Jiri Paroubek schätzte die Chancen der Tschechischen Republik aber auf über 80 Prozent ein. Hyundai will für das neue Werk rund eine Milliarde Euro investieren, insgesamt könnten mehr als 10.000 Arbeitsplätze entstehen.

Zwei Jahre Sperre für korrupten tschechischen Schiedsrichter

Im Fußball-Bestechungsskandal ist ein Schiedsrichter vom Verband in Prag für zwei Jahre gesperrt und zu einer Geldstrafe von umgerechnet 1700 Euro verurteilt worden. Derselbe Mann hatte bereits zuvor von einem Zivilgericht eine Bewährungsstrafe von acht Monaten erhalten. Der Tscheche ist der erste von insgesamt 14 beschuldigten Schiedsrichtern in diesem Skandal. Ein abgehörtes Telefonat hatte ergeben, dass sich der Mann in der Saison 2003/2004 vom Manager des Erstligisten Viktoria Zizkov für rund 1000 Euro hatte bestechen lassen. In die Affäre sind neben den Unparteiischen auch noch fünf Clubs und acht Funktionäre verwickelt.

Wetter

In Tschechien ist es am Samstag überwiegend bewölkt bis bedeckt, immer wieder ist mit Schneeschauern zu rechnen. Tageshöchsttemperaturen -1 bis 3 Grad. Vorsicht im Straßenverkehr: Vor allem in höheren Lagen kommt es zu Schneeverwehungen.