Nachrichten Dienstag, 05. Dezember, 2000

Von Marketa Maurova

Präsident Havel diskutierte mit Regierung über Streit um Nationalbank

Die Regierung wird sich in der Sache der Ernennung des Zentralbankgouverneurs an das Verfassungsgericht wenden. Die bisher ernannten Gouverneure werden aber nicht in Zweifel gestellt und auch der neue Bankchef wird anerkannt. Präsident Vaclav Havel informierte darüber die Journalisten, nach der Kabinettssitzung am Montag Nachmittag. Er betrachtet diese Lösung als die beste in dieser Situation und unterstützt sie. Der tschechische Präsident Vaclav Havel nahm trotz einer leichten Lungenentzündung an der Kabinettssitzung teil, um eine Einigung im Streit um einen neuen Zentralbankpräsidenten zu erreichen. Er hatte am vergangenen Mittwoch Zdenek Tuma auf Grund der Verfassung zum Gouverneur der Zentralbank ernannt. Die Regierung ist jedoch der Meinung, dass dieser Ernennungsakt vom Premier mitunterzeichnet werden muss.

Zusammenarbeit der tschechischen und der österreichischen Armee

Der Oberbefehlshaber des Generalstabes der Tschechischen Armee, Jiri Sedivy, hat sich am Montag Vormittag im Schloss Mikulov in Südmähren mit seinem österreichischen Amtskollegen, dem Generalinspektor der österreichischen Armee, Horst Pleiner, getroffen. Ziel der Zusammenkunft war der gegenseitige Informationsaustausch über die aktuellen Aufgaben und den Transformationsprozess der Armeen der beiden Länder. Besonders erörtert wurde die tschechisch-österreichische Zusammenarbeit im Bereich der chemischen Kampfeinheiten, die bereits seit längerer Zeit stattfindet, sowie bei Rettungsoperationen.

Russland trägt keine Verantwortung für das AKW Temelin

Russland trägt keine Verantwortung für das südböhmische Atomkraftwerk Temelin. Dies steht in einer Erklärung des russischen Ministeriums für Kernenergie, die die russische Botschaft am Montag in Prag überreichte. Die Nutzung des "fremden" Kernbrennstoffes in der russischen Technologie sowie des Leitungs- und Kontrollsystems von der amerikanischen Firma Westinghouse hätten die russische Seite jeder Verantwortung für das zukünftige Schicksal des Kernkraftwerkes enthoben, wird festgestellt.

Weihnachtsausstellung im Museum der Hauptstadt Prag

Die Geschichte der Krippen und weitere Weihnachtsbräuche werden auf der Ausstellung mit dem Namen "Die tschechische Weihnachtstradition" gezeigt. Sie wurde für die Adventszeit vom Museum der Hauptstadt Prag und dem Prager Krippenverein vorbereitet. Die ausgestellten Krippen repräsentieren berühmte Krippengebiete der böhmischen Länder Trebic, Trest, Usti nad Orlici und Pribram. Des weiteren werden Bilder der Heiligen und weitere Souvenirs ausgestellt, die früher zu Wallfahrten und auf Weihnachtsmärkten verkauft wurden.

FC Bayern an Tomas Rosicky von Sparta Prag interessiert

Deutschlands Fußball-Rekordmeister FC Bayern München hat nach einem Bericht der Nachrichtenagentur CTK Interesse am 20-jährigen Mittelfeldspieler Tomás Rosický von Sparta Prag. Die Gespräche darüber wurden am Freitag nach dem Derby Sparta-Slavia in Prag aufgenommen. Die Prager Club-Leitung wollte dazu keine Stellung nehmen. Sie hatte jedoch vor einigen Wochen bekannt gegeben, dass Rosicky erst nach der laufenden Saison für 20 Millionen Dollar den Verein wechseln darf. Presseberichten zufolge sollen sich auch Lazio Rom und Inter Mailand für den besten Spieler der tschechischen Liga interessieren.

Wetter

Abschließend der Wetterbericht. Am Dienstag soll wärmere Luft vom Süden her über das Gebiet der Tschechischen Republik strömen. Während des Tages soll es bedeckt und neblig sein, mit örtlichem Nieseln muss gerechnet werden. Die Nachttemperaturen liegen zwischen plus 1 und minus 3 Grad, die Tageshöchstwerte steigen auf plus 4 bis plus 7 Grad Celsius.