Nachrichten Dienstag, 16. Februar, 1999

Headlines:

Willkommen, verehrte Hörerinen und Hörer, bei Radio Prag. Wir bringen die Nachrichten, den Block mit Beiträgen zum aktuellen Geschehen in der Tschechischen Republik und unser regelmässiges Medienmagazin. Gute Unterhaltung und einen ungestörten Empfang wünscht Ihnen Markéta Maurová. Die Meldungen.

VIZEPREMIER LANSKY VERHANDELTE IN MONS ÜBER DEN NATO-BEITRITT

Der Termin für den NATO-Beitritt der Tschechischen Republik, Polens und Ungarns am 12. März ist in Brüssel bislang nicht offiziell bestätigt worden. Der tschechische Vizepremier Egon Lánsky, der am Montag im belgischen Mons vom Oberbefehlhaber der NATO-Streitkräfte in Europa 'SHAPE), General Wesley Clark, empfangen wurde, sagte dies am Montag der Nachrichtenagentur CTK. Am Wochenende gab das tschechische Aussenministerium unter Abberufung auf die US- Botschaft in Prag bekannt, dass Tschechien, Polen und Ungarn am 12. März die Ratifizierungsurkunden im US-Staat Missouri überreichen sollen. Das Datum wurde von Clark nicht bestätigt. Die tschechische Delegation führte in Mons Gespräche mit mehreren SHAPE-Offizieren. Wie Ladislav Kosner vom Kontaktteam der tschechischen Armee vor der Presse sagte, konzentrierten sich nun alle Bemühungen auf die Harmonisierung von Luftverteidigung und Kommunikation.

SUBERT KRITISIERT RYCHTESKYS WORTE ÜBER DIE AUFLÖSUNG DES BIS

Der Sprecher des zivilen Nachrichtendienstes BIS, Jan Subert, hat die Worte von Vizepremier Pavel Rychetsky zurückgewiesen, dass der Spionagedienst BIS fast privatisiert sei und nicht für die Regierung arbeite. Subert betonte, das der BIS nur von der Regierung oder vom Staatspräsidenten beauftragt werde. Wenn jemand einen ähnlichen Verdacht ausgesprochen habe, müsse eine Polizeiuntersuchung eröffnet werden, fügte der BIS-Sprecher hinzu.

Der Vizechef der ODS, Ivan Langer, hat die Worte von Vizepremier Pavel Rychetsky über die Notwendigkeit, den zivilen Geheimdienst BIS aufzulösen oder zu reorganisieren, als die Erklärungen eines totalen Dilettanten bezeichnet. Den Worten Ivan Langers zufolge hat Rychetsky keine Ahnung von der Arbeit des BIS. Langer glaubt, dass Rychetskþs Äusserungen über die angeblich schlechte Arbeit des BIS eine Art Vorbereitung auf weitere von den Sozialdemokraten durchgeführte Personaländerungen sein könnten.

VORBEREITUNG DER CR FÜR DEN EU-BEITRITT

Die Tschechische Republik ist das reifste unter den mitteleuropäischen Reformländern in Bezug auf die Aufnahme in die Europäische Union. Das geht aus einer Studie hervor, die im Auftrag des österreichischen Aussenministeriums angefertigt und am Montag in Wien veröffentlicht wurde. Tschechien erfüllt im Durchschnitt den grössten Teil der bewerteten Kategorien, fast die gleiche Stellung wie Tschechien nehmen auch Ungarn und Estland ein.

DER ITALIENISCHE PREMIER MASSIMO D ALEMA SAGTE SEINEN BESUCH AB

Der italienische Premier Massimo D Alema hat wegen einer Grippeerkrankung seinen Besuch in Tschechien und in Ungarn abgesagt. Dies meldete am Sonntag die Agentur AFP unter Berufung auf das Amt des Premierministers. D Alema sollte ursprünglich am Montag abend von Budapest aus nach Prag kommen. Nach Mitteilung seines Amtes hofft der italienische Premier, Tschechien und Ungarn möglichst bald besuchen zu können.

UMWELTMINISTER KUZVART BESUCHT DAS NORDBÖHMISCHE URAN-GEBIET

Die Erwägungen über die Wiederaufnahme der Uran-Förderung im nordböhmischen Kreis Ceská Lípa 'Böhmisch Leipa) sind für Umweltminister Milos Kuzvart das Hauptmotiv für seinen für Dienstag geplanten Besuch dieser Region. Kuzvart wird die umweltfreundliche Lagerung von Uran-Abfällen und die Entsorungsanlage für Säurelösungen besichtigen.

ALTERSGRENZE FÜR RICHTER DES OBERSTEN GERICHTS

Die Vorsitzende des Obersten Gerichts, Eliska Wagnerová, fordert die Festlegung einer Altersgrenze für die Richter des Obersten Gerichts. Während es z.B. für einen Senatorensitz die untere Altersgrenze von 40 Jahren gebe, könnten Personen unter 30 Jaren Richter am Obersten Gerichtshof werden. Wagnerová machte auf diesen sachverhalt in einem Gespräch für die Nachrichtenagentur CTK aufmerskam.

GENERALSTABSCHEF SEDIVY WEILT IN DEN USA

Der Generalstabschef der tschechischen Armee, Jirí Sedivþ, weilt seit Sonntag zu einem sechstägigen Besuch in den USA. Hauptthema seiner Gespräche mit führenden Vertretern der US-Armee bildet die Eingliederung der tschechischen Armee in die Strukturen der NATO.

ABGEORDNETENCHEF VACLAV KLAUS REIST NACH NORDMÄHREN

Der Vorsitzende des Abgeordnetenhauses und der Demokratischen Bürgerpartei ODS, Václav Klaus, weilte am Montag zu einem Besuch in Nordmähren. Hauptgrund seines Besuches sind die Regionalkonferenzen der ODS in Ostrava und Karviná. Der ODS-Chef wird auch mit der neuen Führung des Stadtrats in Ostrava zusammentreffen und an der Universität in Ostrava einen Vortrag über aktuelle Fragen der tschechischen Wirtschaft halten.

DIE TSCHECHISCHEN ZWANGSARBEITER BEGRÜSSEN DIE BIDLUNG EINES FONDS

Der tschechische Verband der Zwangsarbeiter würde die Errichtung eines Versöhnungsfonds begrüssen, aus dem alle Opfer entschädigt werden würden, die zur Zeit des zweiten Weltkriegs zu Zwangsarbeiten in Deutschland eingesetzt wurden. Der Vizevorsitzende des Verbandes, Karel Ruzicka, äusserte dies in Reaktion auf die Informationen der deutschen Presse, wonach am vergangenen Wochenende Gespräche zwischen dem Chef des Kanzleiamtes, Bodo Hombach, und Vertretern der führenden deutschen Betriebe geführt und die Voraussetzungen für die Errichtung des Fonds geschaffen wurden.

UNTERSTÜTZUNG DER INFORMATIONSVERBREITUNG ÜBER DIE EU

Das tschechische Aussenministerium hat einen öffentlichen Wettbewerb ausgeschrieben in Bezug auf die Unterstützung von Organisationen, deren Ziel die Informationenverbreitung über die EU, über die EU-Integration der Tschechischen Republik und weitere Aspekte der europäischen Integration ist. Um eine finanzielle Unterstützung bis zu 100.000 Kronen können sich nonprofite Organisationen bewerben, die völlig oder teilweise aus dem Staatshaushalt finanziert werden.

DAS WOCHENENDE BRACHTE 2028 VERKEHRSUNGLÜCKE

Fünfzehn Verletzte hat ein Busunglück gefordert, zu dem es am Montag morgen im nordmähirschen Frydek-Mistek kam. Der Busfahrer hatte das Warnsignal nicht beachtet und war auf einem Bahnübergang mit einem langsam fahrenden Zug zusammengstossen. Am vergangenen Wochenende und am Montag wurden in der Tschechischen Republik 2030 Verkehrsunfälle registriert, die vier Todesopfer und rund 200 Verletzte zur Folge hatten. Die Sachschäden beliefen sich auf beinahe 65 Millionen Kronen. Die meisten - 363 - Unfälle, ereigneten sich in Nordmähren.

WETTER

Zum Schluss bringen wir den Wetterbericht. Am Dienstag soll es bewölkt bis bedeckt sein, vereinzelt mit Schneeschauern. Die Nachttemperaturen liegen bei minus 3 bis minus 7, die Tagestemperaturen steigen auf minus 2 bis plus 2 Grad Celsius.

Soweit die Nachrichten. Es geht gleich weiter mit dem Aktuellen Beitragsblock, durch den Sie meine Kollegin Marcela Pozarek führt.