Nachrichten Dienstag, 25. Juli, 2000
Prioritäten der Regierung für die restliche Amtszeit
Investitionen im Schulwesen, Wohnungs- und Verkehrsbereich sowie der Kampf gegen Korruption und Wirtschaftskriminalität sind die Prioritäten der Regierung Zeman in den restlichen zwei Jahren ihrer Amtszeit. Auf einer Pressekonferenz, veranstaltet aus Anlass des 2.Jahrestages der Entstehung der sozialdemokratischen Minderheitsregierung, bezeichnete Premier Milos Zeman in diesem Zusammenhang als eines der Ziele der Schulpolitik seines Kabinetts die Verbesserung der Arbeitsbedingungen für die Pädagogen. Zugleich sprach er auch über die Erfüllung der Verpflichtung, jeder Schule einen Internet-Anschluss zu ermöglichen.
Die Welt: Offener Brief des tschechischen Politologen Dolezal
In ihrer Montagausgabe hat die deutsche Tageszeitung "Die Welt" einen offenen Brief des tschechischen Politologen Bohumil Dolezal veröffentlicht. Dolezal reagiert darin auf den kürzlichen, den deutschen Bürgern adressierten Aufruf des Schriftstellers Günther Grass, jeweils zwanzig Mark auf ein Konto für die Entschädigung der ehemaligen Zwangsarbeiter zu schicken. Der Politologe begrüsste diese Initiative und verwies darauf, dass er selbst vor kurzem einen ähnlichen Vorschlag gemacht hätte, eine Sammlung als Hilfeleistung für die am härtesten betroffenen Sudetendeutschen in Tschechien zu veranstalten.
Britischer Aussenminister Cook kommt nach Prag
Einen neuen tschechisch-britischen Plan zur Förderung des EU-Beitritts Tschechiens wird der britische Aussenminister Robin Cook am Mittwoch gemeinsam mit seinem tschechischen Amtskollegen Jan Kavan in Prag vorstellen. Beide Politiker sind durch langjährige Freundschaftsbeziehungen verbunden, die während des Exilaufenthaltes Jan Kavans in Grossbritannien vor 1989, als er 8 Jahre lang Mitglied der Labour Party war, angeknüpft wurden. Anfang dieses Jahres trafen Kavan und Cook in London zu Geschprächen, bei denen sie sich über die europäische Integration, die Sicherheitspolitik in Europa und die Probleme der tschechischen Roma austauschten.
"Impuls 99" begeht sein einjähriges Bestehen
Die Bürgervereinigung Impuls 99, die auf Initiative mehrerer tschechischer Intellektueller entstanden ist, will auch nach dem einjährigen Bestehen nicht auf das Ziel verzichten, das sie sich anfangs gesetzt hat. Ihre Repräsentanten wollen nach wie vor regelmässig auf ungelöste Probleme aufmerksam machen und gleichzeitig eigene Ideen, Erkenntnisse bzw. Vorschläge für eine öffentliche Diskussion vorlegen. Diese soll, wie der am Montag veröffentlichten Erklärung von Impuls 99 zu entnehmen ist, zur Entwicklung der Zivilgesellschaft in Tschechien beitragen.
Regionale Politik in Prag diskutiert
Der Präsident des Ausschusses der Regionen in der EU, Jos Chabert, hat am Montag einen offiziellen Besuch in der Tschechischen Republik eröffnet. Über Probleme der regionalen Politik wird er sich in Prag u.a. mit dem Minister für regionale Entwicklung, Petr Lachnit, austauschen, vorgesehen sind auch Treffen mit Premier Milos Zeman und Aussenminister Jan Kavan. Mit Vertretern des Vorstands des tschechischen Verbandes der Städte und Gemeinden diskutierte Chabert bereits an diesem Montag über die laufende Reform der öffentlichen Verwaltung im Lande. Nach Informationen des Prager Oberbürgermeisters Jan Kasl erörterten beide Seiten ebenfalls die Möglichkeiten für tschechische Bürgermeister und Oberbürgermeister, an Informationen aus der EU heranzukommen.
Rückblick auf den Prozess der tschechischen EU-Integration
Der Regierungsausschuss für europäische Integration befasst sich auf seiner Montagsitzung mit dem aktuellen Stand der Vorbereitungen der Tschechischen Republik zum EU-Beitritt. Auf der Tagungsordnung steht der sog. Implementierungsplan für die Umwelt sowie die Auswertung der Realisierung kurz- und mittelfristiger Prioritäten des Programms "Beitrittspartnerschaft 1999" in der ersten Jahreshälfte 2000.
Gerüchte über einen neuen Skoda-Wagen im Umlauf
Der Sprecher der tschechischen VW-Tochtergesellschaft Skoda Auto, Milan Smutny, hat gegenüber der tschechischen Nachrichtengesellschaft CTK bestätigt, dass in dem Automobilwerk in Mlada Bolestav derzeit an einem neuen Automodell gearbeitet wird, das grösser als der Skoda Octavia sein soll. Das, was in den Medien erscheine, so Smutny, seien nur Computeranimationen, die mit dem Skoda- Projekt nichts zu tun haben. Der deutschen Wochenzeitschrift Auto Bild zufolge, die dazu einen Artikel sowie ein Foto eines neuen Skoda-Wagens in ihrer jüngsten Ausgabe veröffentlicht hat, werde in den Skoda-Werken ein Wagen der höheren mittleren Preisklasse mit dem Namen Moldavia entwickelt. Laut tschechischer Presse soll der neue Wagen im Herbst 2001 auf dem Frankfurter Autosalon vorgesellt werden.
Sommerschule slawischer Studien in Olmütz
Mehr als 100 ausländische Stundenten nehmen an der traditionellen Sommerschule slawischer Studien teil, die am Montag an der Palacky-Universität im mährischen Olomouc/Olmütz begonnen hat. Drei Wochen lang können Studenten, Lehrer sowie Übersetzer aus der ganzen Welt Tschechisch-Kurse an der Universität besuchen. Die meisten Kursteilnehmer kommen dieses Jahr aus den USA. Am 28.Juli wird ebenfalls im südmährischen Brno die Sommerschule slawischer Studien eröffnet werden.
Zweite Explositon in Svitavy
Zur bereits zweiten Explosion in einer Woche ist es am Sonntag im Hotel Mestsky dvur in Svitavy/ Zwittau gekommen. Den Polizeiinformationen zufolge wurde bei der Explosion niemand verletzt. Die Vertreter der Stadt, die Polizei und der Verwalter der Gesellschaft, die das Hotel besitzt, trafen am Sonntag Abend zusammen, um über das weitere Vorgehen gegen den unbekannten Täter zu beraten.
Förderung neuer Forschungssprojekte im tschechischen Hüttenwesen
Im tschechischen Hüttenwesen sollen in den Jahren 2001 - 2002 hohe Summen in den Bereich Forschung und Entwicklung fliessen. Wie aktuellen Informationen des Industrie- und Handelsministeriums zu entnehmen ist, sollen insgesamt 578 Mio Kronen für Projekte der Eisen- bzw. Stahlproduktion, sowie für die Materialerforschung und ökologische Abfallliquidierung ausgegeben werden.
Die Mehrheit der Tschechen ist gegen den Oppositionsvertrag
Wie den Ergebnissen einer Meinungsumfrage des Prager Meinungsforschungsinstituts IVVM zu entnehmen ist, schätzen 60 Prozent der Tschechen den sog. Oppositionsvertrag zwischen den regierenden Sozialdemokraten (CSSD) und der oppositionellen Demokratischen Bürgerpartei (ODS) negativ ein. Das ist um 10 Prozent mehr als es im selben Zeitraum des Vorjahres der Fall war. Nur ein Fünftel der Befragten hält die Vereinbarung der zwei nach der Wahl 1998 stärksten Parteien für eine positive Erscheinung.
Abschliessend das Wetter für den Dienstag:
Der Himmel ist meist bewölkt, es gibt örtliche Regen oder Regenschauer. Die Nachttemepraturen bewegen sich zwischen 18-14 Grad, tagssüber steigen sie auf 21-25 Grad.