Nachrichten Freitag, 19. Juni, 1998
Nachrichten 19.6. 98 17 Uhr :
Bruttoinlandsprodukt - Kühnl
Industrie- und Handelsminister Karel Kühnl hat nach der heutigen Veröffentlichung des Berichtes des Tschechischen statistischen Amtes ein etwas unsicheres Gefühl. Seinen Worten zufolge wurden bisher alle Zahlen über die Entwicklung des Bruttoinlandsproduktes in den letzten Jahren nachträglich nach oben hin korrigiert. "Auch diese Zahl wird nach oben hin verbessert werden," meinte Kühnl. Dies erklärte der Minister heute im nordböhmischen Ústí nad Labem-Aussig, nachdem er im Stadtzentrum von Ústí seinen Wahlzettel abgegeben hatte.
Wien - Papst - Herman - selige Restituta
Nach Informationen der Tschechischen Bischofskonferenz reisen viele Gläubige vor allem aus Südmähren nach Wien, um Papst Johannes Paul II. zu sehen. Während des Sonntagsgottesdienstes wird der Papst in Wien die aus Brünn stammende Ordensschwester Marie Restituta Kafková, die von den Nazis hingerichtet worden war, seligsprechen. Der Sprecher der Tschechsichen Bischofskonferenz, Daniel Herman, schätzt die Zahl der tschechischen Pilger, die nach Wien reisen, auf einige Tausend. In der sog. "tschechischen" Kirche in Wien wird am Sonntag ein Gottesdienst von dem Brünner Bischof Vojtech Cikrle zelebriert, der an das Streben der seligen Restituta nach Wahrheit erinnern wird, für die die glaubensstarke Christin 1943 ihr Leben hingegeben hatte. In Wien wird am Sonntag auch der Prager Erzbischof, Kardinal Miloslav Vlk, anwesend sein.
Drogen - Polizei
Tschechische und deutsche Polizisten und Zöllner haben in dieser Woche u.a. in Prag Heroin im Wert von 6 Millionen Kronen beschlagnahmt. Dieser Coup gelang der Polizei bei einer Aktion mit dem Titel "Magar", deren Ziel es war, eine in Europa operierende starke albanische Drogen-Organisation zu zerschlagen. Wie die tschechische Polizeisprecherin Ivana Moosová heute gegenüber der Nachrichtenagentur CTK erklärte, wurden bei dem Polizeieingriff 16 Personen verhaftet.
Randová - Staatsoper
Mit einem Benefizkonzert am 28. Juni wird sich die Direktorin der Prager Staatsoper, die Sängerin Eva Randová, von diesem Opernhaus verabschieden. Nach dreieinhalb Jahren sei es ihr - so Randová - gelungen, die Prager Staatsoper auf ein Niveau zu heben, das mit anderen mitteleuropäischen Opernhäusern vergleichbar sei. In Stuttgart, wo sie jetzt wirkt, soll die Randová in den nächsten Monaten in der Oper Salome von Richard Strauss und in Wagners Ring der Nibelungen auftreten. Die Sängerin, die seit 30 Jahren im Ausland lebt, erklärte auf der heutigen Pressekonferenz in Prag, in Deutschland sei sie zu Hause, Böhmen bleibe jedoch ihre Heimat.