Nachrichten Sonntag, 10. Oktober, 1999

PREMIER ZEMAN LOBT UND KRITISIERT EIGENES KABINETT

Das sozialdemokratische Kabinett, habe Tschechien aus der Krise geholfen. Zu diesem Schluss kam am Samstag Premier Milos Zeman in seiner Rede vor der Hauptversammnlung des Zentralkomitees der CSSD, der Tschechischen Sozialdemokratischen Partei. Deren Erfolg liesse sich laut Zeman aus ökonomischen Indiktoren ablesen, am wachsenden Bruttosozialprodukt und am Export, sowie in der sinkenden Arbeitlosigkeit und der Rentenerhöhung. Zeman lobte zudem einige Kabinettsmitglieder. Persönlichkeiten seien der Minister für Arbeit und Soziales, Vladimir, Spidla, der Vizepremier Pavel Rychetsky, sowie Aussenminister Jan Kavan und weitere Kabinettsmitglieder. Laut Zeman existieren aber auch ernsthafte Probleme in der sozialdemokratischen Minderheitsregierung, so bewege man sich nach wie vor zu langsam in Richtung Europäische Union und auch die Aktion Saubere Hände, mit der die Regierung in Tschechien der Korruption das Handwerk legen will, komme nur stockend voran, meinte Premier Zeman. Diese beiden Punkte seien zwei Wahlversprechen gewesen, von denen man aber nicht behaupten könne, dass man sie eingehalten habe, kritisierte Zeman. An der Hauptversammlung werden zudem Informationen zum Revitalisierungsprogramm der tschechischen Wirtschaft bekannt gegeben und auch parteiinterne Affären sollen zur Sprache kommen.

ODA - WILL SICH VERMEHRT PROFILIEREN

Auch die ODA; Bürgerlich- Demokratische - Allianz kam am Samstag zu ihrer Jahreskonfernz zusammen, um die künftige Strategie ihrer Politik festzulegen. Die ODA ist zusammen mit der Freiheitsunion, der Christlich - Demokratischen - Union und der Demokratischen Union in einem Parteienverbund, der Viererkoalition. Diese hat sich im September dazu verpflichtet, künftig enger zusammenzuarbeiten. Der Vorsitzende der ODA, Daniel Kroupa gab der ctk bekannt, dass sich seine Partei wieder konkreter mit ihren Anliegen profilieren müsse. D.h. konkret für Steuersenkungen, eine europapolitischen Ausrichtung und die Unterstütung von Bürgerinitiativen plädieren. Die ehemalige Regierungspartei des Klaus u Kabinetts hat über 1600 aktive Mnitglieder und in der oberen Abgeordnetenkammer ist sie durch 8 Senatoren vertreten.

KULTURMINISTER BESCHLIESSEN GEMEINSAME PROJEKTE

In der nordmährischen Metropole Ostrava Ostrau kamen am Samstag die Kulturminister aus Polen, Slowenien, der Tschechischen Republik und Ungarn zusammen um einen Visegrader Fond zu gründen, Dieser soll es in Zukunft ermöglichen multilaterale Projekte zu fördern und zwar in den Bereichen Kultur, Wissenschaft und Bildungswesen. Die Kulturminister der Visegradergruppe erwägen in Zukunft zudem verschiedene Seminare zum Thema Veränderungen in der Kulturpolitk im Hinblick auf den Beitritt in die EU zu veranstalten und dies vor allem aus der Perspektive der Finanzierung und des gesetzlichen Rahmens von Kulturpolitik. Jedes Land wird jährlich mit jeweils zwei kulturellen Veranstaltungen zum länderüberschreitenden Dialog beitragen. Der tschechische Kulturminister Pavel Dostal meinte diesbezüglich die Tschechische Republik werde in der nordböhmischen Grenzstadt Cesky Tesin Teschen im nächsten Jahr das Theaterfestival Na Hranici An der Grenze finanziell unterstützen.

PRAG - EIN ARTIKEL DER SICH GUT VERKAUF

Der Prager Oberbürgermeister Jan Kasl weilt zur Zeit in Brüssel, wo er als Beobachter an einer Konferenz der Bürgermeister der Mertropolen der EU teilnimmt. Prag als Schmuckstäck der europäischen Metropolen sollte , wie Kasl der ctk in Brüssel bekanntgab, der Annäherung Tschechiens an die EU durch eine eigene Präsenz in Brüssel helfen, indem ein Büro Prag eröffnet werden könnte. Dieses würde die tschechische Hauptstadt durch Werbeaktionen präsentieren und würde sich bemühen, Mittel aus Fonds der EU zu erhalten. Kasl meinte im Bezug auf die tschechische Metropole : Prag ist glücklicherweise ein guter Artikel u er verkauft sich von selbst.

VERKAUFSERFOLGE FÜR SKODA u AUTO

Skoda Auto hat in seiner Verkaufsbilanz bis im September diesen Jahres einen Verkaufserfolg zum Vorjahr von 7,9 Prozent verbuchen können. Dies gab der Firmensprecher, Milan Smutny am Freitag in Mlada Boleslav bekannt, mit dem Hinweis , dass 80 Prozent der Skoda Modelle ins Ausland exportiert würden. Er sagte wörtlich Zitat: In Westeuropa steigt die Nachfrage nach den Octavia und Felicie Modellen, was in der Periode zwischen Januar und September 99z zu einer Exportsteigerung von Sber 18 Prozent führte. Zitatende. Der grösste Exportmarkt ist Deutschland, wo bis jetzt 44 Prozent Skoda u Autos mehr verkauft wurden als im Vorjahr. Das zweitgrösste Ausfuhrland stellt mit über 32 000 Wagen Polen dar. Laut Smutny habe die Wirtschaftskrise in Russland dazu geführt, dass in diesem Land nur gerade 1232 Skoda Fahrzeuge verkauft wurde, was ein Verkaufsrückgang von 82 Prozent bedeutet.