Nachrichten Sonntag, 11. Oktober, 1998

VACLAV HAVEL UND MILAN KUCAN HABEN SICH AUF SCHLOSS LANY GETROFFEN

Die Präsidenten Tschechiens und Sloweniens, Václav Havel und Milan Kucan, haben sich am Samstag auf Schloss Lány bei Prag getroffen. Ihr Treffen, das auf Initiative Kucans stattfand, war der aktuellen Lage in Kosowo, aber auch der EU-Integration der beiden Länder sowie dem Gipfeltreffen der mitteleuropäischen Präsidenten am Montag in Wien gewidmet. Havel und Kucan einigten sich darauf, dass man die humanitäre Katastrophe in Kosowo abwenden müsse. Sie sprachen sich auch für weitere Erweiterung der Nordatlantischen Allianz aus. Wie Kucan sagte, er hoffe, dass Slowenien nach dem NATO-Beitritt der Tschechischen Republik einen neuen Fürsprecher für seine Annahme gewinne.

FORUM 2000 WURDE IN PRAG ERÖFFNET

Am Sonntag wurde auf der Prager Burg die zweite internationale Konferenz Forum 2000 eröffnet. In Prag treffen sich etwa 50 Experten im Bereich der Politik, Wirtschaft oder Soziologie, u.a. der ehemalige US-Aussenminister Henry Kissinger, der israelische Oberrabiner Meir Lau oder die Gattin des US-Präsidenten Hillary Clinton. Der erste Konferenztag war einer Diskussion über die Herrschaftsformen in der Welt gewidmet. Die Hauptthemen der folgenden Tage sind Globalisierung und Universalität der Menschenrechte.

BERICHT ÜBER DEN STAND DER UMWELT IN TSCHECHIEN

Der tschechische Umweltminister Milos Kuzvart wird am Montag einen Bericht über den Stand der Umwelt in der Tschechischen Republik im Jahre 1997 der Regierung zur Behandlung vorlegen. Das Kabinett wird sich weiter mit dem Vorschlag befassen, das Protokoll von Kjóto zum Rahmenvertrag der UNO zu unterzeichnen, mit dem sich die Tschechische Republik verpflichtet, die Produktion von Kohlendioxyden zu beschränken.

ABGEORDNETE WERDEN SICH MIT DEM BUDGET BEFASSEN

Der wichtigste und meist diskutierte Punkt der Oktobersitzung des Abgeordnetenhauses, die am Dienstag eröffnet wird, ist der Regierungsentwurf des Staatshaushalts für 1999. Die Vorlage wird von der überwiegenden Mehrheit der Oppositionsabgeordneten abgelehnt, die in der 200köpfigen Kammer 102 Stimmen haben. Allen Voraussetzungen nach bleibt daher die Frage der Annahme des Staatshaushalts bis zum letzten Augenblick offen.

DIE SCHWEIZER WOCHE IN PRAG

Prag ist seit Sonntag Austragungsort der sog. Schweizer Woche. Die Interessenten können sich mit der gegenwärtigen Kultur der Schweiz sowie mit den Volkstraditionen dieses Landes bekanntmachen. Die Schweizer Woche wird von der Schweizer Botschaft in Prag und der Stiftung Pro Helvetia aus dem Anlass des 150. Jubiläums des modernen schweizer Staates veranstaltet.

Soweit die Nachrichten. Es geht weiter mit dem Schauplatz und Kulturspiegel. Ich wünsche Ihnen gute Unterhaltung.