• 01.06.2007

    Bis zu 14.600 Beschäftigte aus der tschechischen Chemiebranche könnten auf Grund der neuen EU-Richtlinie zur Regulierung chemischer Substanzen ihren Arbeitsplatz verlieren. Das behauptet der tschechische Verband der Chemischen Industrie. Verbandsdirektor Ladislav Novak rechnete vor, dass die Kosten zur Einführung der Richtlinie in den einheimischen Unternehmen bis auf 33 Milliarden Kronen (ca. 1,2 Milliarden Euro) klettern könnten. Die als REACH bekannte Richtlinie, die am Freitag in Kraft tritt, bringt grundlegende Änderungen für die chemische Industrie und ersetzt die bisherigen 45 Vorschriften.

  • 01.06.2007

    Der Vizebürgermeister der ostmährischen Stadt Vsetin, Jaromir Kudlik bestreitet, dass er im Zusammenhang mit der Untersuchung der Korruptionsaffäre des früheren Bürgermeisters und jetzigen Vizepremiers, Jiri Cunek, bei der Polizei eine unwahre oder falsche Aussage zugunsten Cuneks gemacht habe. Das gab Kudlik am Freitag auf einer Pressekonferenz bekannt. Kudlik hatte bei der Polizei ausgesagt, Cunek sei an dem Tag, an dem er angeblich eine halbe Million Kronen Bestechungsgelder (rund 17.500 Euro) angenommen haben soll, nicht in seinem Büro gewesen.

  • 01.06.2007

    Das Justizministerium will Korruption bei öffentlich Beschäftigten strenger bestrafen. Am Montag will Justizminister Jiri Pospisil ein Entwurf für ein neues Strafgesetz vorlegen. Danach soll die Höchststrafe für die Annahme von Bestechungsgeldern von acht auf zwölf Jahre heraufgesetzt werden, bei Schmiergeldzahlungen von einem auf zwei Jahre.

  • 01.06.2007

    An einer Industrie-Mittelschule in Brünn ist vor 14 Tagen ein Fall offener Tuberkulose entdeckt worden. Die Infektion wurde bei dem Hausmeister festgestellt. Er liegt nun in einem Lungensanatorium. Rund 600 Studenten, Lehrer und Familienangehörige werden medizinisch untersucht. Wie sich der Mann mit der gefährlichen Tuberkulose angesteckt hat ist noch unklar, sagte der Direktor des südmährischen Kreishygieneamtes, Jan Marecek, am Freitag.

  • 01.06.2007

    Joanne Rowling, die Autorin der erfolgreichen Harry Potter-Romane, will in Prag eine Außenstelle ihrer Organisation Childrens High Level Group (CHLG) gründen, die benachteiligten Kindern hilft. Unterstützt wird die englische Schriftstellerin dabei vom Zentrum zur Entwicklung der Fürsorge für seelische Gesundheit. Das sagte die Direktorin, Barbora Wenigova, am Freitag. Das Zentrum ist eine gemeinnützige Organisation, die 1995 entstanden ist. Die Erfinderin des Zauberlehrlings Harry Potter, Joanne Rowling, kam bei ihrem Besuch in Prag unter anderem auch mit der tschechischen Ministerin für Menschenrechte, Dzamila Stehlikova (SZ) zusammen.

  • 01.06.2007

    Der tschechische Eishockeyspieler Jaroslav Hlinka verlässt Meister Sparta Prag und wird in der kommenden Saison für Colorado Avalanche in der NHL spielen. Gestern unterschrieb der diesjährige Topscorer der tschechischen Extraliga einen Einjahresvertrag bei den Südweststaatlern. Für ihn sei es die erste und vielleicht auch letzte Chance, in der besten Eishockeyliga der Welt zu spielen, sagte der 30-jährige Nationalstürmer. Außer bei Sparta Prag hat der zweifache Weltmeister bereits zweimal im Ausland gespielt - in Kloten in der Schweiz und im russischen Kazan.

  • 31.05.2007

    Der tschechische Premierminister Mirek Topolanek hat sich heute in Prag ungewöhnlich scharf und deutlich zum geplanten US-Raketenabwehrsystem in Mitteleuropa geäußert. Dieses System schütze ganz Europa und Nordamerika, aber falls sich die Länder Europas nicht freimütig zu ihrer Verteidigung bekennen würden, dann drohe ihr Untergang, sagte Topolanek. Die Welt sei nicht sicher, erklärte er auf einer Konferenz zum amerikanischen Raketen-Schutzschild, und betonte: "Ohne Willen zur Verteidigung ist diese Zivilisation am Ende". Nach Meinung von Topolanek sind die Errichtung der Radaranlage in Tschechien und die Stationierung der Raketen in Polen kein Angriffssystem, sondern ein guter Schutz vor feindlichen Angriffen. Der Premier fügte hinzu, dass der Raketenschild sich nicht gegen Russland richte. Mit seiner ablehnenden Haltung gegenüber der Anlage sehe Russland jedoch die Chance, die euroatlantischen Beziehungen zu schwächen und seine eigene Position zu stärken. "Wir aber wollen nicht schon wieder in die Sphäre des russischen Einflusses fallen", sagte Topolanek.

    Autor: Lothar Martin
  • 31.05.2007

    Die Mehrheit der Tschechen ist indes dagegen, dass die Amerikaner hierzulande eine Radaranlage als Teil ihres Raketenabwehrsystems errichten. Bei einer im Mai vom Meinungsforschungszentrum CVVM durchgeführten Umfrage, die heute veröffentlicht wurde, lehnten 61 Prozent der Bürger die Anlage ab. Aber auch die Anzahl derjenigen, die die Errichtung der Radaranlage unterstützen, hat zugenommen - aus den 26 Prozent im April sind jetzt 30 Prozent geworden. Für die Durchführung eines Referendums zu dieser Frage sprachen sich 70 Prozent der Befragten aus.

    Autor: Lothar Martin
  • 31.05.2007

    Der tschechische Vizepremier und Parteichef der Christdemokraten (KDU-CSL) Jiri Cunek ist der Meinung, dass die Polizei in seinem Fall versuche, die Zeugen einzuschüchtern und von eigenen Fehlern abzulenken. Mit diesen Worten reagierte der Ex-Bürgermeister von Vsetin heute auf die Information, dass die Polizei am Dienstag drei Zeugen der Falschaussage zu Cuneks Gunsten beschuldigt habe. Wie die Tageszeitung "Pravo" meldet, haben sie fälschlich angegeben, zu dem Zeitpunkt der angeblichen Übergabe der Bestechungsgelder Cunek an einem anderen Ort auf einer Veranstaltung begegnet zu sein. Bei der Überprüfung der Aussagen konnte die Polizei jedoch belegen, dass die Zeugen bei der fraglichen Veranstaltung gar nicht anwesend waren. "Pravo" zufolge handelt es sich um eben jene Zeugen, die Cunek noch vor kurzem als Trumpf seiner Verteidigung bezeichnet hat. Einen Rücktritt lehnt Cunek weiterhin ab.

    Autor: Lothar Martin
  • 31.05.2007

    Der Bankenrat der Tschechischen Nationalbank (CNB) hat heute wie erwartet die Leitzinsen um einen Viertelprozentpunkt auf 2,75 Prozent erhöht. Aber auch nach dieser Erhöhung hat die Tschechische Republik weiterhin die niedrigsten Zinssätze innerhalb der Europäischen Union, erklärte die Sprecherin der Nationalbank, Pavlina Bolfova. Zuletzt waren die Leitzinsen vor acht Monaten erhöht worden, und zwar ebenfalls um einen Viertelprozentpunkt.

    Autor: Lothar Martin

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