Neonazi-Konzert in Tschechien - Polizei griff nicht ein
In einem Restaurant im südböhmischen Krtetice nahmen in der Nacht auf Sonntag etwa 500 Rechtsextreme, unter anderem aus Deutschland, an einer Konzertveranstaltung teil. Wie bei ähnlichen Zusammenkünften in den vergangenen Monaten griff die mit rund 80 Beamten angerückte Polizei wegen des angeblich "privaten Charakters" der Aktion nicht ein. Bürgerinitiativen kritisierten das Verhalten der Behörden. Im Zuge der Veranstaltung seien deutlich Nazi-Parolen zu hören gewesen, berichteten Mitglieder der Organisation "Toleranz und Bürgergesellschaft" sowie Journalisten übereinstimmend. Nach Informationen der Nachrichtenagentur CTK war das Konzert von der Skinhead-Organisation "Blood and Honour" veranstaltet worden. Die seit 1996 in Tschechien aktive rechtsextreme Gruppe war in Deutschland im Herbst 2000 verboten worden. In den vergangenen Monaten hatten vor allem im tschechisch-deutschen Grenzgebiet wiederholt Konzerte mit neonazistischem Hintergrund stattgefunden.