Musiker aus vier Kontinenten trafen sich in Prag zum WOMAD-Festival der Ethnomusik
/von Daniela Kralova/
Der Ausdruck "Multikulturell" scheint für viele Tschechen immer noch ein Fremdwort zu sein. Trotzdem war dieses Wort nach dem letzten Wochenende in vielen Zeitungen zu lesen, die damit das Worldmusic-Festival "WOMAD" charakterisierten. So fanden von Freitag bis Sonntag unzählige Musiker und Freunde ethnischer Musik den Weg nach Prag, der ersten osteuropäischen Stadt, in der dieses legendäre Festival stattfand.
Egal ob Musiker aus Russland, Iran oder Zimbabwe, egal ob traurig oder fröhlich, das Publikum empfang alle Bands positiv gestimmt und oft mit Begeisterung. Man konnte nicht sagen, wer der beste war, alle waren sie ausgezeichnet: Darüber waren sich das Publikum und die Medien einig.
Aber nicht nur Musik aus vier Kontinenten bot das WOMAD-Festival. Neben den siebzehn Konzerten des Hauptprogramms konnten kleine und große Besucher Kulinarisches aus der ganzen Welt kosten und an Workshops teilnehmen, die ihnen die fremden Kulturen näher bringen sollten. So erzählten manche Musiker, wie ihre exotischen Instrumente gebaut werden, andere erteilten dem Publikum einen Crash-Kurs in Gesang.
Eine gelungene Veranstaltung war das WOMAD-Festival, das bestimmt auch in Prag einen kleinen Beitrag zu seiner Mission beitrug: kulturelle Vorurteile abzubauen und gegen Rassismus zu kämpfen. Deshalb war es auch sicherlich kein Zufall, dass zwei der drei tschechischen Vertreter Roma-Sängerinnen waren. Ida Kelarova und Vera Bila, die seit längerem ihre Erfolge im Ausland feiern, machten witzig und spielerisch auf die Situation der Roma aufmerksam.