Fliegende Holländer gehen in Prag mit fliegenden Fahnen unter
Von Lothar Martin.
Wunder wiederholen sich nicht oder zumindest selten. Doch was die Fußballer von Sparta Prag in der Champions League innerhalb von 24 Monaten zweimal daheim gegen die Teams aus Holland produzierten, glich schon der Kopie einer Fußball-Gala mit der anderen. Vor zwei Jahren zauberten aber noch die Rosický, Lokvenc, Baránek, Fukal und Gabriel, die allesamt in der deutschen Bundesliga landeten, in einer Elf, die den niederländischen Vizemeister Willem II Tilburg mit 4:0 vom Platz fegte. Nun aber kam der ehemalige Europa- und Weltcupsieger Feyenoord Rotterdam nach Prag und traf auf eine neuformierte, relativ unerfahrene Sparta-Mannschaft, die von ihrer Laufbereitschaft und Einsatzfreude lebt. Doch mit diesen Eigenschaften erfreute sie nicht nur die 15.000 Zuschauer im Stadion, sondern auch meine Wenigkeit. Und so konnte ich in den letzten Minuten des Spiels konstatieren:
Sehr angetan von der Leistung seiner Schützlinge war auch der neue Trainer des tschechischen Rekordmeisters, Jaroslav Hrebík:
"Heute haben mich meine Spieler überrascht, denn sie zeigten eine nahezu fehlerlose Leistung, vor allem was das Pressing und das Absichern der Zonen anbelangt. Ich muss zugeben, dass ich Sparta so noch nicht habe spielen sehen. Daher kann ich sagen, die Spieler haben meine Erwartungen übertroffen."
Inwieweit die Erwartungen nun ins Kraut schießen oder auch nicht, wird der weitere Verlauf in der Gruppe H zeigen, bei dem Sparta noch zweimal auf Spartak Moskau trifft, zum Rückspiel nach Rotterdam muss und zum hoffentlich krönenden Abschluss am 31. Oktober Titelverteidiger Bayern München empfängt.