Eishockey-Extraliga: Auch Meister Sparta Prag zog ins Play off ein
Von Lothar Martin.
Die Sensation blieb aus, doch es ging irre spannend zu - zum Abschluss der Punkterunde in der tschechischen Eishockey-Extraliga. Bis zum 52. und letzten Spieltag nämlich musste der amtierende Meister Sparta Prag um die Play-off-Teilnahme bangen. Ein Scheitern im Kampf um einen der ersten acht Plätze hätte für die Hauptstädter bereits das vorzeitige Aus im erneuten Titelrennen zur Folge gehabt. Mit einem 6:1-Heimsieg über den Tabellendritten aus Pardubice konnte diese Gefahr jedoch abgewendet werden. Nichtsdestotrotz musste Meistertrainer Frantisek Vyborny nach dem Spiel zum bisherigen Saisonverlauf seiner Mannschaft folgendes konstatieren: "Selbstverständlich war dies für uns bisher eine Saison voll mit Rückschlägen und Purzelbäumen, es ging rauf und runter. Dabei waren wir wieder als einer der Favoriten in den Wettbewerb gestartet. Diese Rolle haben wir zunächst auch die ersten 15 Spieltage bestätigen können, als wir mehrfach an der Tabellenspitze gestanden haben. Doch danach fielen wiederholt Spieler mit Verletzungen aus, andere verkrafteten die durch die Einsätze in der Natonalmannschaft hervorgerufene physische Mehrbelastung nicht und wir schlitterten geradezu in die Krise. Doch nun sind wir am Ufer einer neuen Etappe angekommen, wo wir den von uns in dieser Saison hinterlassenen Eindruck nur noch verbessern können."
Frantisek Vyborny wusste, wovon er sprach. Zwei Spieltage vor Abschluss der Punktekämpfe konnten sich noch acht Teams Hoffnungen auf sechs freie Play-off-Plätze machen, doch nach der vorletzten Runde verblieben derer nur noch zwei für eine vakante Position: Sparta Prag und Ocelari Trinec. Trinec war hierbei auf einen weiteren Ausrutscher des Meisters angewiesen, der den Nordmähren diesen Gefallen allerdings nicht tat. Im Gegenteil: mit dem hohen Sieg über Pardubice katapultierten sich die Prager noch bis auf Rang 5 vor, was ihnen die Vertretung aus Litvinov zum Viertelfinal-Kontrahenten bescherte. Auf die Frage von Radio Prag, ob der Meister nun in der Lage sei, sein wahres Gesicht zu zeigen, antwortete Sparta-Trainer Vyborny: "Gern würde ich daran glauben. Ich denke, dass der Heimvorteil in dieser Saison für uns ein solch großer nicht war, so dass wir ganz zufrieden sind, zunächst auswärts antreten zu müssen. Deshalb bin ich auch überzeugt davon, dass wir in Litvinov zumindest einen Sieg landen und somit die Serie vielversprechend beginnen werden."
Das Play-off-Viertelfinale wird in diesem Jahr erstmals nach dem System "Best of seven" gespielt. Mit anderen Worten: wer in den Duellen der acht Vertretungen zuerst vier Siege in den maximal sieben Begegnungen errungen hat, ist im Halbfinale. Neben der Partie Litvinov - Sparta Prag werden die drei weiteren Semifinalisten in den Duellen Vsetin - Zlin, Znojmo - Slavia Prag und Pardubice - Vitkovice ermittelt. Das Play off beginnt an diesem Sonntag.