Nachrichten Freitag, 27. Oktober, 2000
Von Marcela Pozarek
NEUER EU- CHEFUNTERHÄNDLER FÜR CR ÜBER SEINE PLÄNE
Der neue EU Chefunterhändler für die Tschechische Republik Rutger Wissels gab in einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur CTK am Donnerstag bekannt, dass man in den nächsten sechs Monaten vermehrt untersuchen wird, wie in Tschechien die EU- Legislative von tschechischen Behörden appliziert werde. Er interessiere sich für die konkrete Realität, die hinter der Bürokratie versteckt sei, gab Wissels mit dem Hinweis bekannt, dass er davon ausgehe in nächster Zeit bei den tschechischen Beitrittsanstrengungen, all die Faktoren aus dem Weg zu räumen die nicht zu den Kernaspekten des Beitritts gehören.
WIRTSCHAFTLICHE KONTAKTSTELLE FÜR SACHSEN U. TSCHECHEN
Im nordböhmischen Most hat man am Donnerstag eine Kontaktstelle für tschechisch-sächsische wirtschaftliche Zusammenarbeit eröffnet, die es künftig Unternehmern beider Länder ermöglichen soll bilateral besser zusammen zu arbeiten, wie der Vorsitzende der Handelskammer Most, Rudolf Jung bekannt gab. Der Vorsitzende der Handelskammer von Südwest - Sachsen, Michael Lohse betonte diesbezüglich, das es insbesondere wichtig sei, dass man das Gebiet vereinige und dadurch wirtschaftlich stärker machen könne. Im tschechischen Landkreis Most sind zur Zeit ungefähr 60 deutsche Firmen tätig.
ÖSTERREICHISCHE PROTESTE AN GRENZÜBERGANG
Am tschechisch-österreichischen Grenzübergang Halamky-Neunagelberg haben am Donnerstag Nachmittag rund 200 österreichische AKW-Gegner gegen die Inbetriebnahme des ersten Reaktorblocks des südböhmischen Kernkraftwerks Temelin protestiert, ohne dabei aber den Grenzübergang zu blockieren.
NS ZWANGSARBEITER ENTSCHÄDIGUNG IN TSCHECHIEN
Die Entschädigung von tschechischen ehemaligen NS-Zwangsarbeiter aus der deutschen Stiftung "Erinnerung, Verantwortung und Zukunft" kann laut Aussage des Mitglieds des Fondsvorstandes Michael Jansen auch dann beginnen, wenn noch nicht die Gesamtsumme, die die deutsche Wirtschaft und der Staat in den Fonds einzahlen, zur Verfügung steht. Dies gab Jansen am Mittwoch in Prag bekannt, mit dem Hinweis man müsse nicht auf die letzten paar Millionen DM warten, die Entschädigung könne erfolgen, wenn mit den amerikanischen Opferanwälten Rechtsfrieden geschlossen wird. Vertreter des Fonds Erinnerung, Verantwortung und Zukunft sprachen in Prag u.a. mit dem Verband der Zwangsarbeiter, dessen Vizevorsitzender Karel Ruzicka bezeichnete die Gespräche als konstruktiv und offen. Die deutsche Seite will bis Ende November mit dem Tschechisch-Deutschen Zukunftsfonds einen Partnerschaftsvertrag unterzeichnen, um die Rahmenbedingungen für die Auszahlung festzulegen.
SKODA AUTO ERFOLGREICHES UNTERNEHMEN
Anlässlich der Verleihung des Kunstpreises zur deutsch-tschechischen Verständigung 2000 der am Mittwoch in Weimar an den Vorstandsvorsitzenden von Auto Skoda Vratislav Kulhanek und an das Vorstandsmitglied des Volkswagen Konzerns Detlef Wittig vergeben wurde, hielt man fest, dass seit dem Jahre 1991 die Produktion von 170 000 Skodaautomobilen pro Jahr auf 450 000 Stück gesteigert wurde. Skoda ist mit einem Jahresumsatz von 110 Milliarden Kronen und der Beteiligung von knapp 10 Prozent am tschechischen Export das grösste Unternehmen in Tschechien. Für das nächste Jahr gehen die Skoda Volkswagen Unternehmer Wittig und Kulhanek davon aus, dass man in Deutschland mit ca. 75 000 Wagen mehr Skoda Autos verkauft, als bislang jeweils pro Jahr in der Tschechischen Republik.
ZEMAN SPRICHT MIT BELGISCHEM KÖNIG ÜBER EU
Der belgische König Albert II und der tschechischen Premier Milos Zeman haben sich für einen starke Position "kleiner" Länder in der EU ausgesprochen. "Es wäre gut, wenn in der künftigen EU als Gegengewicht für einige grosse Staaten eine Art Block kleiner und mittlerer Staaten existieren würde", sagte Zeman am Mittwoch der Nachrichtenagentur CTK. Mit Albert II habe Zeman auch über die Ausbreitung der Organisierten Kriminalität gesprochen, dieses "sich globalisierende Problem" betreffe mittlerweile alle Länder, betonte der tschechische Premier. Belgien gehört Zeman zu folge zu den fünf grössten Investoren in Tschechien und man habe Interesse daran, die wirtschaftlichen Beziehungen noch auszubauen. Das belgische Königspaar beendete am Donnerstag seinen dreitägigen Besuch in der Tschechischen Republik, auf dem Programm stand eine Visite in die nordmährische Metropole Ostrava, Ostrau und nach Opava, Troppau.
HUMANITÄRE HILFE FÜR KAMBODSCHA
Der stellvertretende tschechische Aussenminister Hynek Kmonicek übergab in der Hauptstadt Kambodschas in Pnohpenh eine Geldspende in Höhe von 15 000 US Dollar, mit der sich Tschechien an der humanitären Hilfe der von schweren Überschwemmungen heimgesuchten Region beteiligen will. Dies teilte am Donnerstag das tschechischen Aussenministerium mit.
CR BETEILIGTE SICH AN WIEDERAUFBAU IN MEXIKO
Die tschechische Botschaft in Mexiko gab am Donnerstag bekannt, dass man in der südmexikanischen Stadt Oaxace, die im vergangenen Jahr von einem Erdbeben heimgesucht worden war, dieser Tage mit finanzieller Unterstützung aus Tschechien eine Schule wiedereröffnen konnte, die mit 30 000 US Dollar renoviert worden war. Die Geldsumme überreichte vor einem Jahr die tschechische Senatspräsidentin Libuse Benesova vor Ort.