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Internationale Organisation für Migration (IOM) beginnt in Tschechien mit Projekten für Roma-Holocaust-Opfer

Die Internationale Organisation für Migration (IOM) beginnt in Tschechien und der Ukraine mit Projekten für Roma und Angehörige anderer Minderheiten, die Opfer des Holocaust waren und dafür nicht entschädigt worden sind. Dank dieser Projekte erhalten die Überlebenden des Holocausts aus humanitärer Perspektive eine gewisse Anerkennung, sagte der stellvertretende Direktor der Organisation, Delbert Field, am Samstag. Ziel der Projekte ist es, vorwiegend bedürftigen älteren Menschen aus Gruppen, die von den Nationalsozialisten vernichtet werden sollten - wie den Roma, den Zeugen Jehovas, Behinderten und Homosexuellen - schnell humanitäre Hilfe zu gewährleisten. Die Projekte sollen in Zukunft auch auf Ungarn, Polen, Jugoslawien und Rumänien ausgeweitet werden.

Regierung verhandelt nächste Woche über definitive Version des Regierungsprogramms

Über die definitive Version ihrer Regierungserklärung entscheiden die Minister der neuen Regierung aus Sozialdemokraten und dem liberalen Bündnis "Koalition" am Montag. Die grundlegenden Handlungsprinzipien der neuen Regierung sind jedoch bereits im Koalitionsvertrag enthalten und haben in dem neuen Dokument keine Änderungen erfahren. Am Dienstag wird das Kabinett mit der Regierungserklärung vor das Abgeordnetenhaus treten. Am Mittwoch verhandelt die Regierung über den Haushaltsentwurf für das kommende Jahr. Die stärkste Oppositionspartei, die bürgerdemokratische ODS von Vaclav Klaus, hat bereits angekündigt, dass sie den Haushaltsentwurf in seiner jetzigen Form nicht unterstützen wird.

"Pravo": Viele Prager Diplomaten nutzten Bonus-Flugmeilen privat

Zahlreiche tschechische Diplomaten haben dienstlich erworbene Bonus-Flugmeilen in den vergangenen Jahren privat genutzt. Dies bestätigten Mitarbeiter des Außenministeriums der Zeitung "Pravo" in deren Samstagsausgabe. Ein solches Verhalten sei zwar nicht gesetzeswidrig, verstoße aber deutlich gegen die guten Sitten, sagte ein Jurist dem Blatt. Eine Affäre wie in Deutschland um die auffällige Nutzung von Bonus-Flugmeilen durch Spitzenpolitiker schloss die Zeitung nach Recherchen in den Parteien aber nahezu aus.

Polizist in zentraler Prager Metrostation erstochen

An der im Prager Stadtzentrum gelegen Metrostation "Museum" wurde am Freitagabend nach einem Streit um eine Feuerwerksexplosion ein 39-jähriger Polizist erstochen und ein 74-Jähriger schwer verletzt. Der unbekannte, Russisch sprechende Täter hatte einen Knallkörper aufs Gleis geworfen und war daraufhin von Umstehenden und einem Polizisten angesprochen worden. Unvermittelt habe der Mann ein Messer gezogen, den Polizisten erstochen und den anderen Mann verletzt, sagte eine Behördensprecherin am Samstag. Wegen der Bluttat war der Betrieb der U-Bahn für vier Stunden eingestellt worden. Dem Täter werden Mord, versuchter Mord und Bedrohung der Öffentlichkeit zur Last gelegt. Ihm droht eine Gefängnisstrafe von 12-15 Jahren.

Hungerstreik in Prager Gefängnis beendet

Der seit Montag andauernde Hungerstreik im Prager Gefängnis Pankrac wurde am Samstag morgen beendet. Die 42 Häftlinge aus der ehemaligen Sowjetunion, überwiegend aus der Ukraine, hatten damit gegen ihre Inhaftierung und gegen die Haftbedingungen protestiert. Einige Häftlinge sagten dem Rundfunk, sie warteten seit Monaten auf ihren Prozess. Sie warfen der tschechischen Justiz vor, die Klärung der Fälle zu verzögern. Eine Sprecherin des Gefängnisses sagte am Samstag der Nachrichtenagentur CTk, die Mitarbeiter des Gefängnisses würden sich weiter mit den Forderungen der Häftlinge beschäftigen.