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Kabinett entscheidet im Dezember über neue Luftabwehr / Konsultationen mit Regierungen anderer Staaten geplant
Über die Erneuerung der tschechischen Luftabwehr wird die Regierung bis Ende des Jahres entscheiden. Das Kabinett verzichtete am Mittwoch in einer geschlossenen Verhandlung auf die Absicht, 24 neue Düsenjäger des Typs Gripen zu kaufen und beschloss, mit Regierungen anderer Länder über eine alternative Entscheidung zu beraten, wie beispielsweise den Kauf älterer Maschinen. Verteidigungsminister Jaroslav Tvrdik soll hierzu Vorschläge machen, damit bis Ende des Jahres eine Entscheidung getroffen werden kann. Tvrdik sagte am Donnerstag im Tschechischen Rundfunk, man verhandele mit befreundeten Regierungen über eine billigere Übergangs-Möglichkeit für die Verteidigung des tschechischen Luftraums.
Abgeordnetenhauses verhandelt erst am Freitag über die von der Regierung vorgeschlagenen Steueränderungen
Das tschechische Abgeordnetenhaus hat am Donnerstag die Debatte sowie die Abstimmung über die von der Regierung vorgeschlagenen Steueränderungen zur Begleichung der Hochwasserschäden auf Freitag vertagt. Finanzminister Bohuslav Sobotka informierte die Abgeordneten am Donnerstag über die konkreten Auswirkungen der geplanten Änderungen. Die Steueränderungen werden seinen Worten zufolge dem Staatshaushalt im Jahr 2003 zusätzliche Einnahmen in Höhe von umgerechnet rund 333 Millionen Euro, im Jahr 2004 von rund 517 Millionen Euro bringen. Die zusätzlichen Steuereinnahmen sollen u.a. durch die Erhöhung der Verbrauchs- und der Mehrwertsteuer, durch höhere Steuern für Besserverdienende sowie durch Steuersenkungen für Firmeneinkünfte erzielt werden. Die Regierung geht davon aus, dass es ihr gelingt, die Steueränderungen ohne Unterstützung der Kommunisten durchzusetzen. Die oppositionellen Bürgerdemokraten von Vaclav Klaus sind gegen den Regierungsvorschlag.
Verhandlungen der Zentralbank enden ohne Währungs-Entscheidung
Der Rat der Tschechischen Nationalbank hat auf seinen Verhandlungen am Donnerstag keine Währungsentscheidung getroffen. Bereits seit längerer Zeit bemüht sich die Zentralbank, gegen den starken Kurs der tschechischen Krone vorzugehen, unter dem vor allem tschechische Exporteure leiden. Um die tschechische Währung zu schwächen, hatte die Zentralbank Ende Juli eine deutliche Senkung aller Basis-Zinssätze um 0,75 Prozentpunkte beschlossen. Am Montag hatte sie auf einen erneuten Kursanstieg auf 30 Kronen pro Euro mit einer Intervention reagiert. Am Donnerstag schloss die tschechische Währung mit einem Kurs von 29,90 Kronen pro Euro. Es gilt als unklar, ob sie erneut intervenieren wird.
Tschechische Telecom will bis 3. Oktober alle Telefonleitungen mit Ausnahme des Prager Stadtbezirks Karlin in Betrieb setzen
Die Tschechische Telecom will bis zum 3. Oktober alle Telefonleitungen wieder in Betrieb setzen, die durch die Hochwasserkatastrophe beschädigt worden waren. Die einzige Ausnahme bildet der Prager Stadtbezirk Karlin, wo in vielen Fällen eine komplette Erneuerung nötig sein wird, sagte am Donnerstag ein führender Telecom-Vertreter vor Journalisten. Die Telecom hat gegenwärtig über 11.000 Störungen registriert, davon 9.500 in Prag. Die Erneuerung des Telefonnetzes nach dem Hochwasser werde keine Auswirkungen auf die landesweite Einführung neuer Telefonnummern haben, die in der Nacht vom 21. auf den 22. September in Kraft tritt, hieß es.
1,2 Millionen geschmuggelte Zigaretten an tschechisch-slowakischer Grenze sichergestellt
1,2 Millionen geschmuggelte Zigaretten haben tschechische Zöllner am Dienstag am tschechisch-slowakischen Grenzübergang Sudomerice-Skalica sichergestellt. Die Zigaretten hatte ein 30jähriger Slowake in einem Geheimfach eines Lastwagens mit sich geführt, informierte am Donnerstag ein Sprecher des tschechischen Zolls. Wäre die Schmuggelware nicht verzollt und versteuert worden, hätte dies den tschechischen Staatshaushalt um Einnahmen von umgerechnet rund 67.000 Euro gebracht.
Bier und Gulasch auf der Karlsbrücke: Prag will Touristen anlocken
Um die nach dem verheerenden Hochwasser niedrigen Touristenzahlen wieder steigen zu lassen, veranstaltet die tschechische Fremdenverkehrszentrale am 20. September auf der Prager Karlsbrücke eine Aktion mit dem Titel "Prag kocht für Sie". Man werde auf der rund 520 Meter langen und zehn Meter breiten Brücke Tische aufstellen und Musikanten spielen lassen, sagte ein Sprecher. Nach seinen Worten ist die Zahl ausländischer Touristen in Prag seit Beginn des Hochwassers Mitte August um die Hälfte gesunken.