Nachrichten
Konferenz Forum 2000
Der tschechische Präsident Vaclav Havel hat am Freitag im Prager Nationalmuseum den sechsten Jahrgang der Konferenz Forum 2000 eröffnet. Das Treffen, das den Titel "Brücken über globale Abgründe" trägt, ist dieses Jahr den Problemen der globalen Wirtschaft gewidmet. An der Konferenz, die bis Sonntag im Prager Obecni dum stattfindet, nehmen Vertreter von internationalen Finanzinstitutionen, sowie Vertreter von nicht staatlichen Organisationen, Globalisierungskritiker und Intellektuelle teil. Die Konferenz Forum 2000 hat in den vergangenen 5 Jahren auf der Prager Burg stattgefunden. Da eine gewisse Tradition entstanden ist, wird das Forum in einer veränderten Form fortgesetzt, sagte Präsident Havel weiter.
Außenminister Svoboda: Irisches Nein zum Nizza Vertrag wäre ein großes politisches Problem
Wenn die Iren in dem Referendum den Nizza Vertrag ablehnen würden, würde ein großes politisches Problem entstehen, welche von den Kandidatenländern in die EU aufgenommen werden sollten, sagte am Samstag der tschechische Außenminister Cyril Svoboda in einer Diskussionssendung des Tschechischen Fernsehens. Der Nizza Vertrag setzt Reformen der EU Institutionen voraus, die für die geplante Erweiterung um zehn neue Länder notwendig sind. Wenn Irland den Vertrag nicht annimmt, bleibt der frühere Amsterdamer Vertag in Kraft, laut dem nur bis zu 5 Länder maximal aufgenommen werden können. Für die Erweiterung gebe es keinen anderen Plan B, bestätigte am Samstag in Prag auch der EU Kommissar Chris Patten, der am Forum 2000 teilnimmt. Die Ergebnisse des Referendums werden am Sonntag Abend erwartet.
Kardinal Vlk: Tschechisch-österreichische Beziehungen müssen auch im geistlichen Rahmen besprochen werden
Debatten über konkrete tschechisch-österreichische Beziehungen reichen nicht aus, man müsse bei tiefgründigeren Angelegenheiten beginnen, meint der tschechische Kardinal Miloslav Vlk. Über die Benes-Dekrete zu diskutieren wäre wie ein Haus beim Dach beginnen. Der Prozess der Annäherung und Versöhnung müsse einen geistlichen Rahmen haben, sagte Kardinal Vlk für die Nachrichtenagentur CTK. Beide Seiten, sowohl die tschechische als auch die österreichische sind sich Vlk zufolge bewusst, dass sie in den vergangenen 10 Jahren für die nachbarschaftlichen Beziehungen weniger gemacht haben als mit Deutschland der Fall sei, fügte Vlk hinzu.
Prager U-Bahn fährt bis Florenc wieder
Die Prager können seit Samstag mit der U-Bahn Linie C wieder bis zur Metro Station und internationalem Busbahnhof Florenc fahren. Gleichzeitig wird der Schienenersatzverkehr verkürzt, sie werden nur noch bis zur Station Florenc fahren und damit die ausbleibende U-Bahn Verbindung bis zum Zugbahnhof Holesovice ersetzen. Dadurch soll die überlastete Verkehrssituation in Prag entlastet werden. Die Prager U-Bahn wurde bei der Hochwasserkatastrophe im August schwer beschädigt, auf keiner der drei Linien wurde der Verkehr bisher vollkommen aufgenommen.
Ausstellung in Ceska Lipa über Probleme der Tschechoslowakei zwischen 1945-1960
Ernsthafte Probleme, mit denen sich die damalige Tschechoslowakei in den Jahren 1945 bis 1960 auseinandersetzen musste, also hohe Kindersterblichkeit, Tuberkulose oder Alkoholismus enthüllt eine Ausstellung des Bezirksmuseums im nordböhmischen Ceska Lipa, die den Titel "Leben im Notstand" trägt. Jetzt nach der Hochwasserkatastrophe sei wieder Notstand eingetreten, sagte für die Nachrichtenagentur CTK der Autor der Ausstellung, Ladislav Smejkal und fügte hinzu, dass es notwendig sei, über die Vergangenheit nachzudenken, wenn man die Öffentlichkeit zu Aktivität auffordert. Bei der Ausstellung werden Plakate, Flugblätter und Schriftstücke aus der Nachkriegszeit präsentiert.