Unfall in ostböhmischem E-Werk: Probleme mit der Warmwasserversorgung

55 000 appartements privés de chauffage et d'eau chaude, photo: CTK

Der Einsturz eines Daches auf dem Gelände des ostböhmischen Elektrizitätswerkes Opatovice hat am Samstag früh insgesamt sechs Heizkessel zerstört. Die Folge: Viele Menschen in den umliegenden Regionen sind ohne Heizung und Warmwasser. Der Unfall, der sogar bei sommerlichen Temperaturen unangenehme Konsequenzen mit sich bringen würde, kommt nun denkbar ungelegen. Denn in Tschechien bricht gerade der Winter ein. Hören Sie mehr im folgenden Beitrag von Gerald Schubert:

Opatovice,  Foto: CTK
Etwa 50.000 Haushalte in den ostböhmischen Bezirken Hradec Kralove / Königgrätz, Pardubice / Pardubitz und Chrudim sind gegenwärtig entweder ganz ohne Warmwasserversorgung oder müssen sich zumindest mit spürbaren Einschränkungen in der Fernwärmelieferung abfinden. Insgesamt betroffen sind mehr als 150.000 Personen. Und selbstverständlich sind es nicht nur die Privathaushalte, die mit der plötzlichen Abkühlung fertig werden müssen. So wurden etwa aus dem Krankenhaus in Hradec Kralove Dutzende Patienten evakuiert, und auch in vielen Schulen der genannten Regionen kommt es bereits zu Problemen. Erschwerend kommt seit Montag früh noch hinzu, dass nun nicht nur der Fernwärmebedarf von Schulen und Kindergärten, sondern auch von Geschäften und Ämtern zum Tragen kommt, die am Wochenende geschlossen waren.

Wenigstens in einigen Gebieten versucht man, durch abwechselnde Warmwasserlieferungen aus anderen Heizwerken oder durch diverse Ersatzanlagen eine Minimalversorgung aufrechtzuerhalten. Laut Oldrich Vlasak, er ist Oberbürgermeister von Hradec Kralove / Königgrätz, gibt es dabei allerdings einige Schwierigkeiten:

Opatovice,  Foto: CTK
"Das ist ein großes Problem. Wir versuchen im Elektrizitätswerk Opatovice wenigstens für eine gewisse Zeit die Fernwärmelieferungen auf eine Ersatzanlage zu übertragen. Deren Kapazität ist jedoch leider nicht ausreichend, es gibt also nach wie vor technische Probleme. Aber die Experten und Arbeiter hier bemühen sich natürlich, diese zu lösen. Direkt in Königgrätz gibt es allerdings keine Ersatzanlage, die wir hier vor Ort benutzen könnten."

Wie lange diese Situation noch andauern wird, weiß bisher niemand. Im Laufe der Woche rechnet man in einigen der betroffenen Bezirke bereits mit Verbesserungen, eine völlige Wiederherstellung des regulären Zustandes könnte aber noch länger dauern. Einstweilen müssen die Menschen weiter improvisieren. Manche gehen bereits zu Freunden und Verwandten, um sich aufzuwärmen und zu waschen. Doch in Anbetracht der großen Zahl der Geschädigten wird das Problem wenigstens nicht nur auf regionaler Ebene abgehandelt: Premier Vladimir Spidla hat bereits Unterstützung angekündigt.