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Oberstes Kontrollamt erhebt Strafanzeige wegen Projekt "Internet in die Schulen"

Das Oberste Kontrollamt (NKU) in Tschechien will wegen des vom Schulministerium lancierten Projektes "Internet in die Schulen" Strafanzeige erstatten. Die Polizei soll untersuchen, wer verantwortlich dafür ist, dass mindestens 884 Millionen Kronen (rund 29 Millionen Euro) unwirtschaftlich verwendet worden seien, informierte am Dienstag eine Sprecherin des Kontrollamtes. Im Schulministerium wartet man derweil auf die Fertigstellung eines Rechtsgutachtens seitens des Kontrollamtes. Eine Entscheidung über die Zukunft des Projektes soll in den kommenden Tagen fallen. Das Projekt "Internet in die Schulen", das der sozialdemokratische Ex-Schulminister Eduard Zeman ins Leben gerufen hatte, wurde von Anfang an von Lehrern sowie Oppositionspolitikern kritisiert worden.

München begrüßt Urteil zu tschechischem Hitler-Buch

Das bayerische Finanzministerium hat das Urteil zur tschechischen Auflage des Hitler-Buchs "Mein Kampf" begrüßt. Finanzminister Kurt Faltlhauser sagte am Dienstag in München, das Gericht habe die Gefahr gewürdigt, die von diesem Buch ausgehe. Ein Gericht in Prag hatte am Montag den Verleger Michal Zitko zu einer Bewährungsstrafe von 22 Monaten verurteilt. Zitko hatte vor drei Jahren eine tschechische Ausgabe von "Mein Kampf" ohne wissenschaftlichen Begleittext veröffentlicht. Bayern besitzt die Buch-Rechte und hatte vehement gegen die Veröffentlichung der tschechischen Ausgabe protestiert. Faltlhauser sagte, Das Prager Urteil bestätige das bayerische Finanzministerium in seiner Haltung, gegen unkommentierte Neuveröffentlichungen von "Mein Kampf" im In- und Ausland vorzugehen,

Größte slowakische und tschechische Pharmagesellschaften schließen sich unter dem Dach der niederländischen Firma Zentiva zusammen

Die größten Pharma-Konzerne Tschechiens und der Slowakei, Leciva und Slovakofarma Hlohovec können sich definitiv unter dem Dach der niederländischen Firma Zentiva vereinigen. Das slowakische Antimonopol-Amt hatte am Montag die Beteiligung von Zentiva an Slovakofarma bewilligt und sich damit der Entscheidung des tschechischen Antimonopol-Amtes vom Juni angeschlossen, informierte am Dienstag ein Sprecher von Slovakofarma. Zentiva will nun zunächst die beiden Firmen zusammenschließen und damit die Ausgaben verringern. Die eingesparten Mittel sollen für die Erweiterung des Forschungs- und Entwicklungsbereiches genutzt werden. Bereits zuvor hatten beide Firmen in starkem Maße in das jeweils andere Land exportiert.

Strengere Qualitätsstandards für Fleischprodukte

Laut einer Gesetznovelle müssen bestimmte Fleischprodukte ab dem 1. September strengere Qualitätskriterien erfüllen als bislang. Es handelt sich dabei beispielsweise um Wiener Würstchen, Speckwürste sowie unterschiedliche Salamisorten. Ziel der Novelle sei es, den Verbrauchern eine einheitliche Qualität dieser Produkte in der ganzen Tschechischen Republik zu gewährleisten, informierte am Dienstag der stellvertretende Landwirtschaftsminister Rudolf Jansky. Die Lebensmittelkammer begrüßte den Schritt und will sich nach den Worten ihres Präsidenten Jaroslav Camplik nun dafür einsetzen, dass ähnliche Qualitätsstandards für weitere Erzeugnisse, beispielsweise Fruchtsäfte, eingeführt werden.

Greenpeace will mit tschechischer Elbe-Tour auf Risiken chemischer Betriebe in Flussnähe hinweisen

Ein Jahr nach der Hochwasserkatastrophe hat die Umweltschutzorganisation Greenpeace am Dienstag ohne großes Interesse der Öffentlichkeit im ostböhmischen Pardubice eine achttägige Kampagne unter dem Motto "Elbe Tour 2003 - Ein Jahr danach" gestartet. Mit ihr wollen die Umweltschützer die Bevölkerung auf die Risiken aufmerksam machen, die mit der Herstellung chemischer Stoffe am Elbe-Ufer verbunden sind und den Fluss an unterschiedlichen Stellen auf eventuelle toxische Stoffe hin überprüfen. Die Ergebnisse, die im Internet veröffentlicht werden sollen, will Greenpeace mit offiziellen Angaben vergleichen. Endziel der Elb-Tour ist das nordböhmische Usti nad Labem/Aussig.

Investitionen am Mediensektor: Finanzministerium will weitere Arbitrage vermeiden

Das tschechische Finanzministerium sucht im Streit mit der Firma European Media Ventures (EMV) nach einer gütlichen Einigung. EMV droht der Tschechischen Republik mit einem internationalen Arbitrageverfahren wegen verlorener Investitionen in den früheren Privatfernsehsender TV3. Der Streitwert, um den es bei den Auseinandersetzungen geht, beträgt eine Milliarde Kronen, das sind mehr als 32 Millionen Euro. Die Frist für eine außergerichtliche Einigung läuft jedoch am 17. August ab. Erst vor kurzem hat die Tschechische Republik ein ähnliches Verfahren gegen die Gesellschaft CME um Investitionen in den Fernsehsender TV-Nova verloren. Damals ging es um mehr als 10 Milliarden Kronen.

Sean Connery in Prag

Der u.a. als Agent 007 James Bond weltbekannte Schauspieler Sean Connery wird am Dienstagabend in Prag an der europäischen Premiere des Filmes "Die Liga der ungewöhnlichen Gentlemen" unter der Regie von Steve Norrington teilnehmen. Einen Teil der Einnahmen aus der heutigen Vorstellung wollen die Darsteller des Filmes der öffentlichen Sammlung der tschechischen Hauptstadt für die Opfer des Hochwassers vom vergangenen Jahr zukommen lassen. Die zweite Hälfte des Erlöses soll an die Stiftung "Visionen 97" von Ex-Präsident Vaclav Havel und seiner Frau Dagmar gehen.