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Japans Ministerpräsident Koizumi wird zu Besuch in Tschechien erwartet
Der japanische Ministerpräsident Junichiro Koizumi wird im Rahmen seiner einwöchigen Europa-Reise auch die Tschechische Republik besuchen. In Prag wird er am Mittwoch zu einem dreitägigen Besuch erwartet. Hauptthemen seiner Gespräche mit Präsident Vaclav Klaus und Premierminister Vladimír Spidla werden u.a. die Schaffung einer Basis für neue bilaterale Beziehungen noch vor dem EU-Beitritt Tschechiens sowie japanische Investitionen hierzulande sein. Koizumi ist der erste japanische Premier, der der Tschechischen Republik seit ihrer Entstehung im Jahr 1993 einen Besuch abstattet. Japan ist der drittgrößte Investor in Tschechien.
Abgeordneter Koudelka als neuer Justizminister im Gespräch
Unter den Kandidaten für den Posten des tschechischen Justizministers ist neuerdings der Name des sozialdemokratischen Vizevorsitzenden des verfassungsrechtlichen Ausschusses im Abgeordnetenhaus, Zdenek Koudelka, ins Spiel gebracht worden. Der 34-jährige Abgeordnete würde in diesem Amt den zurückgetretenen Pavel Rychetsky ablösen. Rychetsky war erst kürzlich von Präsident Václav Klaus zum Vorsitzenden des Verfassungsgerichts ernannt worden. Einer CTK-Meldung vom Montag zufolge würde eine Kandidatur von Koudelka für das verwaiste Amt von den Vertretern der drei Regierungsparteien nahezu einhellig begrüßt.
Präsident Klaus verhandelte über die Professionalisierung der Burgwache
Der tschechische Präsident Václav Klaus hat am Montag auf Schloss Lány bei Prag mit dem Chef seiner Militärkanzlei Vlastimil Pick über die Professionalisierung der Prager Burgwache verhandelt. Die Burgwache, die sich aus mehreren hundert ihren Grundwehrdienst leistenden Soldaten rekrutiert, hat in jüngster Zeit wiederholt Anlass zu großer Kritik gegeben. Persönliche Züchtigung und Schikane, erotische Fotografien im Internet oder die Erpressung von Prostituierten - das sind die skandalumwitterten Vorwürfe, die dieser Einheit vorgelegt worden sind. Nach der letzten Affäre, dem in der Nacht zum Samstag verübten Selbstmord eines Soldaten, sah sich Klaus zum Handeln gezwungen. Mit Pick überprüfte das Staatsoberhaupt die Möglichkeit, die Einheit ab dem Jahr 2004 nur noch aus Berufssoldaten bilden zu lassen. Wie die am Montag vorgenommene Obduktion ergab, hat sich der aus dem Leben geschiedene Soldat in der Tat selbst erschossen. Eine Fremdeinwirkung sei von den Ärzten ausgeschlossen worden, teilte Polizeisprecherin Eva Brozova am Montag der Nachrichtenagentur CTK mit.
Kurs der Tschechischen Krone soll diese Woche bei 32,1-32,3 Kc/Euro liegen
Die tschechische Währung hat den Beginn der neuen Geschäftswoche am Montagnachmittag in Prag mit einem Wechselkurs von 32,24 Kronen für einen Euro abgeschlossen. Gegenüber der amerikanischen Währung betrug das Wechselkursverhältnis zum Geschäftsschluss 28,9 Kronen für einen US-Dollar. Wie der Finanzexperte der Tschechischen Sparkasse (Ceská sporitelna) Viktor Mikulecký gegenüber der Nachrichtenagentur CTK mitteilte, sollte sich der Kurs der Tschechischen Krone in dieser Woche in einer Bandbreite zwischen 32,1 bis 32,3 Kc pro Euro bewegen.
In Tschechien hat die Hopfenernte begonnen
Die Mehrheit der insgesamt 150 tschechischen Hopfenproduzenten hat am vergangenen Wochenende mit der Ernte begonnen. Wie der Sekretär des Verbandes der Hopfenproduzenten, Zdenek Rosa, gegenüber der Nachrichten CTK äußerte, herrschten in der Branche beträchtliche Befürchtungen um deren weitere Existenz. In den letzten zehn Jahren seien die Hopfenanbauflächen fast um die Hälfte reduziert worden, ein großes Problem seien auch die sinkenden Hopfenpreise, sagte Rosa. Wie allgemein erwartet, wird sich auch die anhaltende Dürre auf die diesjährigen Hopfenerträge negativ auswirken.
Brandstiftung in Budweis - Millionenschaden nach Brand in Plastlager
Rund fünf Hektar Wald brennen nach wie vor bei Hranice unweit der südböhmischen Ortschaft Nové Hrady nahe der tschechisch-österreichischen Grenze. Hier ist am Mittwochabend ein Großbrand auf einer Fläche von 16 Hektar Wald und 2,5 Hektar Moorgebiet ausgebrochen. Nachdem der Brand im Moorgebiet inzwischen größtenteils gelöscht werden konnte, konzentrieren sich alle Kräfte der im Einsatz befindlichen Feuerwehrleute nunmehr auf das Löschen des Waldgebietes, äußerte der leitende Einsatzoffizier der südböhmischen Feuerwehr Karel Polák am Montag gegenüber der Nachrichtenagentur CTK. Des weiteren wurden an Montag der Brand eines Gartenlokals in Ceské Budejovice/Budweis sowie der Brand eines Lagers mit Plasterzeugnissen im ostböhmischen Rychnov nad Kneznou gemeldet. Im Fall des Budweiser Gartenlokals, wo ein Schaden von einer halben Million Kronen verursacht wurde, lag der Sprecherin der hiesigen Polizeibehörde Alena Toningerová zufolge Brandstiftung vor. Der beim Brand des Plastlagers entstandene Schaden wurde mit 2,5 Millionen Kronen (ca. 80.000 Euro) beziffert.
Landesweit wird des 35. Jahrestags des "Prager Frühlings" gedacht
Am kommenden Donnerstag, dem 21. August, jährt sich zum 35. Male die Besetzung der Tschechoslowakei durch Truppen der Warschauer Paktstaaten. Aus diesem Anlass werden landesweit Gedenkfeiern für die Opfer der brutalen Niederschlagung des innenpolitischen Prozesses, der unter dem Namen "Prager Frühling" in die Geschichte eingegangen ist, veranstaltet. Eine Gedenkveranstaltung wird am Donnerstagvormittag auch vor dem Gebäude des Tschechischen Rundfunks stattfinden, wo sich vor 35 Jahren schwere Kämpfe abspielten.
"Prag unter Wasser" - Dokumentation einer Katastrophe
Zum Jahrestag des verheerenden Hochwassers in Tschechien ist in Prag ein Text-Bild-Band über die schlimmste Flut in Böhmen seit 500 Jahren erschienen. In der bisher wohl einzigen Veröffentlichung auf Deutsch über die Überschwemmung der Moldau-Metropole hat der österreichische Verleger Harald Salfellner mit vielen Farbbildern tschechischer Fotografen das damalige Geschehen dokumentiert. Gezeigt werden sowohl die fieberhaften Schutzversuche am Vorabend des Hochwassers, als auch der Kampf gegen die Flut und die Folgen zum Beispiel für den Prager Zoo. Eine Chronologie der Ereignisse von August 2002 rundet den Rückblick ab.
Zwei Polizeibeamte wegen Annahme von Bestechungsgeldern entlassen
Die tschechische Kriminalpolizei hat zwei zivile Mitarbeiter der Polizeiverwaltung des Westböhmischen Kreises bezichtigt, Bestechungsgelder entgegen genommen zu haben. Sie stehen unter dem Verdacht, nicht mehr benötigtes Polizeieigentum gegen Zahlung von Bargeld veräußert zu haben, gab am Montag Polizeisprecherin Jolana Cíhová über die Nachrichtenagentur CTK bekannt. "Beide Männer sind bereits entlassen worden. Ihnen drohen bis zu zwei Jahre Haft", ergänzte die Sprecherin.
Und abschließend daher noch ein Blick auf das Wetter:
Aufgrund einer bewölkten Kaltfront, die am Montagnachmittag und im Verlauf der Nacht zum Dienstag die Tschechische Republik in Richtung Osten überquert, wird hierzulande mit starken Gewittern, heftigen Niederschlägen und zum Teil auch Graupenhagel gerechnet. Als Folge dessen kann es vereinzelt auch zu lokalen Überschwemmungen kommen, weil Niederschläge von bis zu 30 Millimetern pro Quadratmeter auftreten können, teilte das Tschechische Hydrometeorologische Institut am Montag mit. Dennoch soll das vorwiegend heiße und trockene Wetter dieses Sommers noch bis in die erste Septemberdekade hinein anhalten, prognostizierte das Institut.