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Japanischer Premier Koizumi beendet mit dreitägigem Prag-Besuch seine Europareise
Der japanische Ministerpräsident Junichiro Koizumi hat am Freitag seinen dreitägigen Besuch in der Tschechischen Republik und insgesamt seine Europa-Reise beendet und ist nach Japan zurückgeflogen. Schwerpunkte seines Aufenthaltes in Prag waren Gespräche mit tschechischen Spitzenpolitikern über das Nordkorea-Problem. Premier Vladimir Spidla versprach dem Gast in diesem Zusammenhang, dass Prag die Rolle eines Vermittlers in dieser Frage einnehmen könne. Weiter standen Gespräche über japanische Investitionen in Tschechien auf dem Programm. Japan ist der drittgrößte Investor hierzulande. Bei einem Gala-Diner mit Premier Vladimir Spidla stellte Koizumi den menschenähnlichen Roboter ASIMO vor. Am Freitag traf Koizumi mit in Tschechien wirkenden japanischen Unternehmern zusammen.
Tschechien will trotz Anschlag im Irak präsent bleiben
Tschechien will im Irak trotz des Anschlags auf das UN-Hauptquartier in Bagdad präsent bleiben. Tschechische Diplomaten sowie ein Feldlazarett in Basra würden "trotz terroristischer Gefahr" nicht abgezogen, sagte Außenminister Cyril Svoboda der Prager Zeitung "Pravo" für deren Freitagausgabe. Gerade der "barbarische Angriff" auf die UN zeige, dass "dem Terrorismus stets die Stirn geboten werden" müsse, unterstrich der Christdemokrat. Es werde ein langes und anstrengendes Engagement im Irak sein, aber man werde die Arbeit nicht abbrechen. Die Entsendung von Soldaten hatte Prag bisher ausgeschlossen.
Tschechische Diplomaten in Bagdad werden von schneller Eingreiftruppe der Polizei beschützt
Polizisten der schnellen Eingreiftruppe werden offensichtlich ab September tschechische Diplomaten und Beamte in Bagdad beschützen. Diese Aufgabe wird die Polizei von der Armee übernehmen. Über diese Möglichkeit diskutierten am Donnerstag Vertreter des Prager Außen-, Verteidigungs- und Innenministeriums.
Schulgewerkschaften treten am 1. September in eintägigen Warnstreik
Aus Protest gegen das Gehaltsniveau im Schulwesen wird der Böhmisch-mährische Schulgewerkschaftsverband zu Beginn des neuen Schuljahres, am 1. September, einen eintägigen Warnstreik ausrufen. Darauf einigten sich die Vorsitzenden der regionalen Gewerkschaftsorganisationen auf ihrer heutigen Sitzung in Prag. Sie unterstützten damit einen Vorschlag der Gewerkschaftsführung. Der Warnstreik werde gleichbedeutend sein mit einer kompletten Arbeitsniederlegung. Auch mit einer Betreuung für die Schüler während des Streikes - wie sie Schulministerin Petra Buzkova den Gewerkschaften nahe gelegt hatte - könne nicht gerechnet werden, sagte der Vorsitzende des Böhmisch-mährischen Schulgewerkschaftsverbandes, Frantisek Dobsik. In Reaktion auf den Beschluss der Gewerkschaften wird das Schulministerium einen speziellen Telefonservice einrichten, mittels dessen sich die Eltern informieren können, ob die Schule ihres Kindes sich an dem Streik beteiligt.
UDV: Unter 90 Menschenopfern der Invasion von 1968 waren auch Kinder
Bei der Invasion der Warschauer Pakt-Truppen in die Tschechoslowakei im August 1968 kamen 90 Menschen, darunter auch drei Kinder, ums Leben. Dies geht aus den jüngsten Ermittlungen der Behörde für die Dokumentation und Untersuchung der Verbrechen des Kommunismus (UDV) hervor. Über die Untersuchungen informierte am Donnerstag das Tschechische Fernsehen.
Thailand liefert Drogenschmuggler an Tschechien aus
Thailand liefert die zwei wegen Drogenschmuggels inhaftierten Tschechen Radek Hanykovics und Emil Novotny nach Tschechien aus. Darüber entschied am heutigen Freitag eine thailändische Transferkommission. Beide Häftlinge sollen im Herbst nach Tschechien überführt werden. Hier stehen Novotny dann noch 34 ½ Jahre Gefängnishaft bevor, Hanykovics 17 Jahre. Novotny war 1995 mit 4,2 Kilogramm Heroin auf dem Bangkoker Flughafen festgenommen worden, Hanykovics ein Jahr später mit 2,4 Kilogramm. Das tschechische Justizministerium hatte im Juni offiziell um die Auslieferung gebeten und zugleich die in Thailand verhängten hohen Haftstrafen von 25 bzw. 42,5 Jahren für die beiden Tschechen bestätigt. Damit war die Hauptbedingung für deren Auslieferung erfüllt.
"Pan Tau"-Regisseur Jindrich Polak in Prag gestorben
Regisseur der legendären tschechischen Fernsehserie "Pan Tau", Jindrich Polak, ist im Alter von 78 Jahren in einem Prager Krankenhaus gestorben. Polak sei in der Nacht zu Freitag einer langen schweren Krankheit erlegen, teilte seine Frau Zuzana Polakova am Freitag der dpa mit. "Pan Tau" aus der Feder von Ota Hofman (1928-1989) war unter der Regie von Polak die erste der erfolgreichen Koproduktionen zwischen dem Westdeutschen Rundfunk und dem damaligen Tschechoslowakischen Fernsehen. Von 1969 bis 1978 entstanden insgesamt 33 Episoden über den Mann mit der Zaubermelone.