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Außenminister Svoboda vor UN-Vollversammlung

Der tschechische Außenminister Cyril Svoboda hat am Montag in einer Ansprache vor der UN-Vollversammlung in New York gemeint, Tschechien unterstütze eine Reform der UN-Institutionen inklusive einer Erweiterung des Sicherheitsrates. Der Kreis der ständigen Mitglieder des Sicherheitsrates sollte um Deutschland und Japan sowie um Vertreter aus Afrika, Asien und Lateinamerika erweitert werden. Die gegenwärtigen Strukturen dieses Gremiums seien veraltet, so Svoboda. Außerdem kündigte der Außenminister an, dass Tschechien sich um einen Platz als nicht-ständiges Mitglied im Sicherheitsrat bewerbe, und zwar für die Jahre 2008 und 2009. Hinsichtlich der Zukunft des Irak meinte Svoboda, Tschechien unterstütze den Resolutionsvorschlag der USA, der zu weltweiter politischer und wirtschaftlicher Beteiligung am Wiederaufbau des Irak aufruft.

Landwirtschaftsminister Palas in Brüssel

Der tschechische Landwirtschaftsminister Jaroslav Palas nahm am Montag in Brüssel an der Tagung der Landwirtschaftsminister der EU-Mitglieds- und Beitrittsländer teil. Die Tagung befasste sich mit der Reform der gemeinsamen Agrarpolitik der Europäischen Union, auf die sich die Ressortverantwortlichen der EU bereits Ende Juni geeinigt hatten, und endete mit der formalen Beschlussfassung durch alle 25 Vertreter. Minister Palas zeigte sich mit dem Verlauf und dem Ergebnis des Treffens zufrieden. Herzstück der Reform ist die Abkehr von produktionsabhängigen Förderquoten, die als eine Ursache von landwirtschaftlicher Überproduktion im EU-Raum angesehen werden. Stattdessen will man in Hinkunft mehr Wert auf Landschaftspflege legen.

Präsident und Außenminister haben unterschiedliche Meinung zu EU-Verfassung

Der tschechische Präsident Vaclav Klaus, der in der Vergangenheit oft als Euro-Skeptiker bezeichnet wurde, hat in einem Interview für die Monatgausgabe der Tageszeitung Mlada fronta dnes erneut vor zu weitreichender europäischer Integration gewarnt und den gegenwärtigen Vorschlag zu einer EU-Verfassung heftig kritisiert. Der Verfassungsentwurf begünstige die Entwicklung zu einem europäischen Superstaat, in dem über wichtige Dinge nur noch in Brüssel entschieden werde, so Klaus. Außenminister Cyril Svoboda reagierte mit Unverständnis auf die Äußerungen des Präsidenten. Unter den europäischen Politikern falle ihm niemand ein, der ähnliche Meinungen vertrete. Klaus sei mit seinen Ansichten in Europa isoliert, meinte der tschechische Außenminister.

Abtrünniger ODS-Abgeordneter: Trunkenheit im Parlament oder inhaltliche Differenzen?

In der oppositionellen Demokratischen Bürgerpartei ODS mehren sich die Stimmen, die einen Ausschluss des Abgeordneten Petr Kott aus der Parteifraktion fordern. Kott hatte am Freitag nicht an der mit Spannung erwarteten Abstimmung über einzelne Kapitel der von der Regierung geplanten Finanzreform teilgenommen, einige Abgeordnete gaben an, sie hätten ihn stattdessen betrunken in der Parlamentskantine gesehen. Allgemein rechnet man damit, dass seine Parteikollegen ihn bereits am Dienstag dazu auffordern werden, sein Mandat zurückzulegen. Die ODS kann Kott zwar aus der Partei und der Abgeordnetenfraktion ausschließen, über einen Mandatsverzicht aber kann nur Kott selbst entscheiden. Dieser gab indes an, er habe sich an der Abstimmung nicht beteiligt, da er den Reformgesetzen der Regierung zu mehr als 50 Prozent zustimme und daher nicht mit der Opposition gegen die Reform stimmen wollte.

Internet-Verbreitung: Tschechien im ostmitteleuropäischen Raum an dritter Stelle

22,5 Prozent der Tschechischen Bevölkerung nutzen regelmäßig das Internet, unter den ostmitteleuropäischen Staaten landet die Tschechische Republik in dieser Statistik damit auf Platz drei. Dies geht aus einer Untersuchung der Gesellschaft iAudit International hervor. An der Spitze liegen in dieser Region Slowenien und Estland, wo jeweils über 30 Prozent der Bevölkerung zu den Internetnutzern zählen. Im gesamteuropäischen Vergleich unter 30 Staaten kommt Tschechien in der genannten Untersuchung auf Platz 17 zu liegen. Am meisten verbreitet ist das Internet demzufolge in Schweden, und zwar mit fast 68 Prozent, am wenigsten in Serbien mit nur 3,8 Prozent.

Studienjahresbeginn

Nach den am Wochenende zu Ende gegangenen Sommerferien öffneten sich am Montag erneut die Pforten zu den meisten Hochschulen in der Tschechischen Republik. Das akademische Jahr 2003/04 begann auch an den 17 Fakultäten der Prager Karlsuniversität. An dieser ältesten tschechischen Universität studieren mehr als 40.000 Menschen.

Sport: Tschechische Basketballerinnen unterlagen im EM-Finale

Noch zwei Meldungen vom Sport: Im Finale der Basketball-Europameisterschaft der Damen unterlag die tschechische Auswahl am Sonntagabend im griechischen Patras gegen Russland nur knapp mit 56:59 und kehrt daher mit der Silbermedaille in die Heimat zurück. Und im Finale des mit 355.000 Dollar dotierten Tennisturniers von Schanghai unterlag der an Nr. 1 gesetzte tschechische Tennisspieler Jiri Novak dem australischen Wimbledon-Finalisten Mark Philippoussis klar in nur zwei Sätzen mit 2:6 und 1:6.

Wetter

Zum Abschluss die Wetteraussichten: Am Dienstag ist es in Tschechien heiter bis bewölkt, im Norden des Landes teilweise sogar bedeckt. Örtlich kommt es auch zu Frühnebelfeldern. Tageshöchsttemperaturen: 14 bis 18 Grad.