Öffentlich-rechtliches Tschechische Fernsehen (CT) plant aus Kostengründen Entlassung von Mitarbeitern und geändertes Programmschema

Im öffentlich-rechtlichen Tschechischen Fernsehen (CT) soll gespart werden. Wie CT-Indentant Jiri Janecek am Freitag vor dem Medienausschuss des Abgeordnetenhauses bekannt gab, plant er erhebliche Einsparungen sowohl im personellen Bereich als auch im Programmschema. Silja Schultheis mit Einzelheiten.

Jiri Janecek,  Foto: CTK
Es gehörte von Beginn an zu den Zielen von Jiri Janecek - seit Mitte Juli Intendant des öffentlich-rechtlichen Tschechischen Fernsehens (CT) -, eine personelle Umstrukturierung im Sender vorzunehmen und den Nachrichtenbereich auszubauen. Eben letzterer nämlich war unter Janeceks Vorgänger Jiri Balvin unter Verweis auf die Zuschauerquote stark beschnitten worden. An der stärkeren Gewichtung von Nachrichten im Programmschema hält Janecek auch weiterhin fest, täglich 50 Minuten mehr Nachrichten soll es künftig geben. Von den Diskussionssendungen mit offenem Ende, die der Intendant bei seinem Amtsantritt angekündigt hatte, nimmt er jetzt allerdings wieder Abstand. Aus Kostengründen. Auch die Vorbereitung von Sendungen über die tschechisch-deutschen Beziehungen soll eingestellt werden, gespart werden soll weiter bei der Sportberichterstattung. Überhaupt, so gab Janecek am Freitag bekannt, soll das gesamte Programmschema einem Monitoring unterzogen werden:

"Wir werden jede einzelne Sendung auf ihre Kosten hin überprüfen und anhand mehrerer Kriterien werden wir dann einige Sendereihen abschaffen. Ein Kriterium ist bei dieser Auswahl die Zuschauerquote, und ein weiteres - sehr gewichtiges - sind die Kosten."

Man wolle für kommendes Jahr ein ausgeglichenes Budget um jeden Preis, sagte Janacek, dessen Sender in diesem Jahr ein Defizit von 7,8 Millionen Euro droht. Ersetzt werden sollen die unrentablen Sendereihen vor allem durch Sendungen für Kinder und Minderheiten sowie durch eigene Fernsehspiele.

Um zu sparen, kündigte der Intendant auch die Entlassung von an die 100 Mitarbeitern bis Jahresende an.

Vom Medienausschuss des Abgeordnetenhauses wurde Janeceks Plan zur Effektivitätssteigerung im öffentlich-rechtlichen Fernsehen mit einiger Skepsis aufgenommen. So erklärte ihn der ehemalige Vorsitzende des Medienausschusses, Ivan Langer von der oppositionellen ODS, als guten Marketing-Zug. Auf dem nächsten Treffen mit dem Medienausschuss am 14. November soll Janecek die Abgeordneten detailliert über die Finanzquellen des öffentlich-rechtlichen Tschechischen Fernsehens informieren.