Nachrichten

Im Fall Hoffmann endgültige Entscheidung am Montag erwartet

Das Prager Gericht wird am Montag im Rahmen des Berufungsverfahrens die endgültige Entscheidung im Falle des ehemaligen hohen kommunistischen Funktionär Karel Hoffmann erlassen. Das Gericht der I. Instanz hat Hoffmann im Zusammenhang mit dem Landesverrat, dessen Hoffmann angeklagt wurde, zu vier Jahren Haft verurteilt. Hoffmann wurde von der Anklage vorgeworfen, in den Krisentagen der Okkupation durch die Armee des Warschauer Paktes die Sendungen des Tschechischen Rundfunks verhindert zu haben.

Vaclav Havel wird mit höchsten Orden geehrt

Zum ersten Mal in der Geschichte des Landes werden die beiden Parlamentskammern dem ehemaligen Staatspräsidenten Vaclav Havel lebenslänglich die höchste Staatsauszeichnung verleihen. Vaclav Havel mit der höchsten Auszeichnung, dem Orden des Weißen Löwen und dem Tomas Garrigue Masaryk - Orden, zu ehren, hat in diesem Frühling der tschechische Senat vorgeschlagen. Vaclav Havel wird die Auszeichnungen am Dienstag übernehmen.

Tschechische Opposition gegen EU-Verfassung

Der tschechische Oppositionsführer Mirek Topolanek sprach sich am Sonntag gegen eine geplante EU-Verfassung aus. "Mit gemeinsamer Verfassung, gemeinsamer Währung und gemeinsamer Fahne entsteht ein EU-Superstaat", kritisierte der Konservative im Fernsehen. Der tschechische Regierungschef Vladimir Spidla hat sich hingegen am Samstag für eine Volksabstimmung über die geplante EU-Verfassung sowie für die Verfassung selbst ausgesprochen. Die Tschechen sollten die Möglichkeit haben, über diese wichtige Frage direkt zu entscheiden. Auch der tschechische Außenminister Cyril Svoboda sei überzeugt, dass sich die Tschechen in einem solchen Referendum für die weitere Integration des Landes entscheiden würden, sagte Svoboda am Sonntag. "Hier entsteht der Eindruck, dass Spidla und Svoboda nicht Tschechiens Interessen in Brüssel, sondern EU-Interessen in Prag vertreten", kommentierte dies Topolanek.

Alte Menschen im Altersheim gequält

Die Leitung eines Seniorenheims in Tschechien hat älteren Menschen über viele Wochen hinweg hygienische Pflege sowie regelmäßiges Trinken verweigert. Nach Hinweisen auf ein "tyrannisches Regime" ermittle jetzt die Polizei, berichteten die tschechischen Zeitungen. Nach Angaben einer ehemaligen Pflegerin habe die Direktion des Heims in Ostrava (Ostrau) den Senioren zum Beispiel nur einmal wöchentlich ein Bad erlaubt und schmerzstillende Mittel verweigert. "Viele stöhnten die ganze Nacht, bevor sie starben", hieß es. Bei einer Frau sei erst 23 Tage nach einem Sturz festgestellt worden, dass sie sich ein Bein gebrochen habe.