Sprachkurs XI. - Der deutsche Einfluss Teil II.
Wie vor einer Woche versprochen, stellen wir Ihnen heute weitere deutsche Wörter im Tschechischen vor. Viele dieser Ausdrücke klingen heute etwas veraltet und werden vor allem von der älteren Generation benutzt, wie z. B.štrébr, Streber, trotl, Trottel oder tumlovat se, sich beeilen. Andere Ausdrücke wiederum gehören zum täglichen Gebrauch der meisten Tschechen. So bezeichnen die meisten Tschechen eine Kante bzw. einen Rand alsrantl, eine Sicherheitsnadel wird alssicherhajtcka, bezeichnet, Eisenbahnschranken alsšraňky, eine Schublade alsšuplík und einštempl ist ein Stempel und einšlauch ein Schlauch.
Hat jemand in Tschechien keine Ahnung, dann sagt:ten nemá šajn nebo ánunk - der hat keine Ahnung. Hat jemand Recht, so sagt man:ten má recht. Können Sie erraten, was es heisst, wenn jemand sagt:trefil ho šlak? - Den hat der Schlag getroffen. Erklärt Ihnen jemand den Weg und will sicher gehen, dass Sie das Ziel auch finden, dann fragt er:Trefíš tam? Triffst du das? Ist jemand neugierig und will unbedingt hören, was andere Leute sich erzählen, so špicovat uši, spitzt er die Ohren. Lässt einem jemand oder etwas im Stich, so sagt man tschechischnechat ve štychu. Hat jemand grossen Hunger, dannfutrovat, dann futtert er.
Neben Verben und Substantiven gibt es auch viele Füllwörter, die einen deutschen Ursprung haben, wie zum Beispiel: furt, dauernd, holt halt oder mirnix dirnix. Sagt aber jemand über ein Kleidungsstück jemit to fest- so bedeutet dies, dass es zu klein ist. Etwas irreführend ist manchmal der tschechische Slang. Ein šluk ist keinenfalls ein Schlug, sondern ein Zigarettenzug, dementsprechend bedeutetšlukovat, auf Lunge rauchen.
Interessant ist, dass man im Tschechischen zumeist auf deutsch flucht:himlhergot,fuitajfl.
Natürlich gäbe es noch jede Menge andere Wörter und Redewendungen, die ihren Ursprung im Deutschen haben, doch lassen wir es genug sein.mějte se fajn - Machen Sie`s gut.