Verband LORM hilft den Taubblinden
Menschen mit starken Hör- oder Sehfehlern haben es schwer in einer Gesellschaft, die nur selten auf ihre Bedürfnisse Rücksicht nimmt. Um ein Mehrfaches gilt dies für Taubblinde, denen die wichtigsten beiden Sinne zur Kommunikation und zur Orientierung in ihrer Umwelt fehlen. Seit 13 Jahren nimmt sich in Tschechien der Verband LORM dieser Menschen an. Mehr erfahren Sie von Thomas Kirschner.
"Hieronymus Lorm ist eine wichtige Figur für die Taubblinden - unser Verband trägt seinen Namen. Er ist eigentlich die bedeutendste Person in der Geschichte der Taubblinden. Man kann sagen, dass er zusammen mit der taubblinden Amerikanerin Helen Keller so etwas wie das Vorbild der Taubblinden ist, in dem, was er trotz seiner Behinderung erreicht hat. Und das ist ein Beitrag zu der Zukunft von allen taubblinden Menschen."
Bei der Taubblindheit handelt es sich meist nicht um eine angeborene, sondern um eine erworbene Behinderung, die nicht selten mit weiteren Nervenschädigungen einhergeht. Der Ausfall der Sinne muss dabei nicht total sein. Es ist also vom Einzelfall abhängig, welche Unterstützung der Behinderte braucht und wo er sich noch selbst helfen kann. Entsprechend individuell und breitgefächert sind die Angebote des Verbandes LORM:
"Wir bieten taubblinden Menschen soziale Dienste an, wir bringen ihnen die Orientierung im Raum und selbständige Mobilität bei, wir bieten Unterricht im Lorm-Tastalphabet, in der Blindenschrift und in der Zeichensprache und auch in Tschechisch. Und natürlich gibt es weitere Dienste, z.B. einen Begleitdienst, d.h. wir gehen mit ihnen etwa zum Arzt oder auf Behörden. Und wir geben ihnen Anleitung zur Selbsthilfe."
Ziel ist es, den Taubblinden die Möglichkeit zu geben, ihr Leben trotz der Behinderung genauso aktiv und tatkräftig wahrzunehmen wie der Namensgeber des Verbandes, Hieronymus Lorm.