Täglicher Nachrichtenüberblick

Tschechiens Wirtschaft legt im zweiten Quartal um 2,5 Prozent zu

Die tschechische Wirtschaft hat im zweiten Quartal dieses Jahres ein Wachstum von 2,5 Prozent gegenüber demselben Zeitpunkt des Vorjahres erzielt. Im Vergleich zum ersten Quartal ist die Wirtschaftsleistung um 0,9 Prozent gestiegen. Diese Angaben beruhen auf einer ersten Einschätzung zur Entwicklung des Bruttoinlandsproduktes, die am Dienstag vom Tschechischen Statistikamt (ČSÚ) veröffentlicht wurde. Diese Entwicklung entspricht den Erwartungen der Analysten. Im ersten Quartal verzeichnete die Wirtschaft ein Wachstum von 3,0 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Staat setzt bei Kohleförderer OKD neues Führungspersonal ein

Der tschechische Staat wird dem hochverschuldeten Kohlebergbau-Unternehmen OKD nicht nur Geld, sondern auch je einen eigenen Finanz- und Betriebsdirektor an die Seite stellen. Das ist das Ergebnis der Verhandlungen zwischen Finanzminister Andrej Babiš (Ano) und Wirtschaftsminister Jan Mládek (Sozialdemokraten) am Dienstag. Wer diese beiden Positionen einnehmen soll, steht noch nicht fest. Dies solle aber in den nächsten Tagen oder Wochen entschieden werden, hieß es.

Erst am Montag ist der Vertrag über einen 700-Millionen-Kronen-Kredit des Staates an OKD unterzeichnet worden. Das entspricht einem Darlehen von 26 Millionen Euro. Eine Bedingung für die Gewährung des Kredits ist die Restrukturierung der Firma, die von den Gläubigern in der vergangenen Woche beschlossen wurde. Der erste Teilbetrag des Kredits wird innerhalb von drei Tagen an OKD überwiesen, teilte das Finanzministerium am Montag mit.

Der Kohleförderer OKD stellte im Mai dieses Jahres einen Insolvenzantrag. Das Unternehmen konnte seine Schulden von insgesamt 17 Milliarden Kronen (630 Millionen Euro) nicht mehr zurückzahlen. OKD betreibt zurzeit fünf Gruben im Raum Karviná / Karwin in Mährisch-Schlesien.

Tscheche Martin Jahn neuer VW-Vizechef für Verkauf und Marketing in Nordchina

Der Ökonom, Manager und ehemalige Vizepremier einer tschechischen Regierung, Martin Jahn, setzt seinen Karriere-Aufstieg bei Volkswagen fort. Vor wenigen Tagen hat der 46-jährige Tscheche den Posten des operativen VW-Vizepräsidenten für Verkauf und Marketing in Nordchina übernommen. Dabei handelt es sich um ein gemeinsames Unternehmen von Volkswagen und der chinesischen Firma FAW, das in diesem Jahr mit dem Verkauf von 1,3 Millionen Wagen rechnet, sagte Jahn der Nachrichtenagentur ČTK.

Von 2008 bis 2010 war Jahn bereits zweieinhalb Jahre Chef des Volkswagen-Konzerns für Russland. Der 46-jährige Martin Jahn ist zugleich der Präsident des tschechischen Verbandes der Automobilindustrie. Wie lange er diese Funktion indes noch bekleiden werde, ließ er offen. Seinen Worten zufolge werde es nicht für längere Zeit möglich sein, beide Funktionen parallel zueinander auszuüben.

Hubschrauberabsturz nördlich von Pilsen – zwei Tote

Zwischen den Ortschaften Kaznějov und Rybnice nördlich von Plzeň / Pilsen ist am Dienstagnachmittag ein Hubschrauber abgestürzt. Bei diesem Absturz kamen zwei Menschen ums Leben, sagte eine Polizeisprecherin. Das Unglück ereignete sich gegen 15.30 Uhr, der Heliokopter fiel aus zirka 300 Metern zu Boden. Zur Unglücksursache wird ermittelt.

Tragischer Montag: Acht Menschen sterben auf tschechischen Straßen

Am Montag haben sich auf tschechischen Straßen mehrere folgenschwere Unfälle ereignet. Bei ihnen starben insgesamt acht Menschen, gab die Polizei bekannt. Weitere neun Personen wurden schwer verletzt. Damit ist der 15. August der bisher tragischste Tag des Jahres im Straßenverkehr. Zuvor trugen der 18. März und der 31. Juli diesen unrühmlichen Zusatz; an jenen Tagen mussten jeweils sieben Unfallopfer beklagt werden.

Staat zahlt 2017 mehr Geld für Gehalt der Hochschullehrer

Die tschechischen Hochschulen bekommen im Jahr 2017 die zusätzliche Summe von einer Milliarde Kronen (37 Millionen Euro) aus dem Staatshaushalt. Die Mittel sind für die Entlohnung der Hochschullehrer bestimmt. Dies teilte Bildungsministerin Kateřina Valachová (Sozialdemokraten) am Dienstag mit. Ihren Worten nach habe sie sich mit Finanzminister Andrej Babiš (Ano) auf diesen Betrag geeinigt. Nach den bisher veröffentlichten Angaben soll das Budget im Bereich Schulwesen im kommenden Jahr bei 148 Milliarden Kronen (5,5 Milliarden Euro) liegen. Im laufenden Jahr wirtschaftet das Bildungsressort mit 142 Milliarden Kronen (5,26 Milliarden Euro).

Stadtrat Dolínek: Bau der Prager Metrolinie D beginnt drei Jahre später

Der Bau der Prager Metrolinie D verzögert sich den ursprünglichen Plänen gegenüber um zwei bis drei Jahre. Mit den Arbeiten könnte im Jahr 2020 begonnen werden, sagte der stellvertretende Prager Oberbürgermeister Petr Dolínek (Sozialdemokraten) am Dienstag der Nachrichtenagentur ČTK. Der Baubeginn werde derzeit durch den bislang nicht vollzogenen Kauf von Grundstücken blockiert. Der Magistrat der Hauptstadt müsse daher möglicherweise zu einer Enteignung der Grundstücke übergehen, so Dolínek. Oppositionsvertreter bezeichneten dies als einen großen Misserfolg.

Bereits im Juli hat der Prager Magistrat die Vorbereitungen für den Bau der Metro-Linie D ausgesetzt. Sie soll die vierte Metro-Trasse in der tschechischen Hauptstadt werden und die Siedlung Písnice im Süden der Stadt mit dem Zentrum verbinden. Die Kosten für das Projekt werden bisher mit 50 Milliarden Kronen (1,8 Milliarden Euro) angegeben.

Prager Zoo erhält Investitionsspritze für weitere fünf Jahre

Der Prager Zoo soll weiter ausgebaut und modernisiert werden. Das geht aus dem Investitionsplan für das Tiergartengelände im Stadtteil Troja hervor, den die Prager Stadtväter am Dienstag verabschiedet haben. Danach erhält der Zoo in den kommenden fünf Jahren ein Investitionsbudget von fast 840 Millionen Kronen (ca. 31 Millionen Euro). Von diesem Geld sollen beispielsweise der Bau eines neuen Gorilla-Pavillons, eines Panda-Gehege oder die Modernisierung des Infosystems im Tierpark bezahlt werden. Der Zoobetrieb wird zum größten Teil aus dem Haushalt der Hauptstadt Prag finanziert.

Olympia: Rennkanute Dostál gewinnt Silber – Pendant Fuksa nur Sechster

Bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro hat Rennkanute Josef Dostál am Dienstag die erste Silbermedaille für Tschechien gewonnen. Im Einer-Kajak-Rennen über 1000 Meter musste sich der 23-jährige Tscheche nur dem Spanier Marcus Walz geschlagen geben. Der zweite ambitionierte Rennkanute aus Tschechien, Martin Fuksa, musste sich indes mit dem sechsten Rang begnügen. Im Einer-Canadier-Finale verpatzte er seine olympische Premiere und hatte im Ziel rund sechseinhalb Sekunden Rückstand auf den neuen Olympiasieger Sebastian Brendel aus Deutschland. Jetzt will sich Fuksa auf den Sprint über 200 Meter konzentrieren.

Olympia: Stabhochspringer Kudlička Vierter – Hejnová gut in Form

Bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro hat Stabhochspringer Jan Kudlička am Montag die Bronzemedaille nur knapp verpasst. Mit der übersprungengen Höhe von 5,75 Meter belegte der Tscheche in der Endabrechnung zusammen mit dem Polen Piotr Lisek den geteilten vierten Platz. Der drittplatzierte US-Amerikaner Sam Kendricks sprang zehn Zentimeter höher. Sensationeller Olympiasieger wurde der Brasilianer Thiago Braz da Silva mit 6,03 Meter. Damit bezwang er den hohen Favoriten Renaud Lavillenie aus Frankreich, der nur 5,98 Meter übersprang.

In den Vorläufen über 400 Meter Hürden der Frauen haben sich die tschechischen Athletinnen Zuzana Hejnová und Denisa Rosolová für das Semifinale qualifiziert. Hürdensprinter Petr Svoboda wurde nach seinem Vorlauf disqualifiziert. Der 31-jährige Tscheche hatte kurzzeitig seine Bahn übertreten sowie den Schiedsrichtern zufolge einige Hürden irregulär überquert. Einem Protest der tschechischen Vertretung gegen den Ausschluss wurde jedoch stattgegeben. Daher geht Svoboda am Dienstagabend zum zweiten der drei Halbfinalläufe an den Start.

Zurück aus Rio: Drei tschechische Medaillenträger in Lipno begeistert empfangen

Mehr als 30 tschechische Athleten sind am Dienstag von den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro zurückgekehrt. An Bord des Sonderflugzeugs, das am frühen Morgen in Prag landete, waren auch die Medaillenträger Lukáš Krpálek (Judo, Gold) und Ondřej Synek (Rudern) und Jiří Prskavec (Kanuslalom, jeweils Bronze). Noch am Vormittag sind die Olympioniken im Olympia-Park am südböhmischen Lipno-Stausee von hunderten heimischen Fans unter großem Jubel empfangen worden.

Das Wetter am Mittwoch: heiter bis wolkig mit Schauern, bis 23 Grad

Am Mittwoch ist es in Tschechien heiter bis wolkig, vereinzelt Schauer. Im Nordosten des Landes ist es zu Tagesbeginn noch stärker bewölkt, hier kommt es örtlich zu Schauern oder gelegentlichen Regenfällen. Am Abend geht die Bewölkung weitgehend zurück. Die Tageshöchsttemperaturen liegen bei 19 bis 23 Grad Celsius. In Lagen um 1000 Meter werden maximal 14 Grad erreicht, im Böhmerwald sind aber auch 16 Grad Celsius möglich. Es weht ein schwacher Wind aus Nord bis Nordost.