Kameníkovi Muzikanti – ein frischer Wind in der mährischen Blasmusik

Kameníkovi Muzikanti (Foto: Offizielle Facebook-Seite der Kapelle)

Die Kapelle Kameníkovi Muzikanti kann man getrost zum neuen Glanz und Gloria der böhmisch-mährischen Blasmusik zählen. Das Orchester besticht durch seine temperamentvolle Spielweise, verknüpft mit individuellen Stärken wie auch gefühlvollen Kompositionen.

Kameníkovi Muzikanti  (Foto: Offizielle Facebook-Seite der Kapelle)
Die Kapelle Kameníkovi Muzikanti ist nach ihrem Gründer und künstlerischen Leiter, dem Komponisten, Pädagogen und ausgezeichneten Flügelhornspieler Bohumír Kameník benannt. In seiner langen Karriere spielte der 61-Jährige in vielen führenden Blasorchestern wie Mistříňanka, Moravanka oder Túfaranka. Dort hinterließ er nachhaltig auch seine Handschrift. Im Februar 1990 aber gründete er seine eigene Kapelle, die Kameníkovi Muzikanti. Dazu scharte er frischen, talentierten Nachwuchs um sich: sechs junge Musiker und Schüler des Brünner Konservatoriums. Bereits ein Jahr später begann er weiter an der Geschichte der klassischen Blasmusik zu schreiben – mit seinem Ensemble trat er zu unzähligen Konzerten im In- und Ausland auf. Die Kapelle gab mehrere Tonträger heraus und war ständiger Gast in mehreren TV-Shows. Im Jahr 1995 aber verordnete sich Bohumír Kameník eine schöpferische Pause, er widmete sich fortan nur der Studioarbeit und hatte keine öffentlichen Auftritte.

Foto: Archiv TONSTUDIO
Im Jahr 2001 hat Bohumír Kameník im Brünner Studio des Tschechischen Rundfunks seine Solo-CD „Melodie beze slov“ (Melodien ohne Worte) aufgenommen. Zehn Jahre später, fast auf den Tag genau, dann seine bisher letzte CD „Když křídlovka zpíva“ (Wenn das Flügelhorn singt). Dazu wurde er stets von seiner Kapelle begleitet. Mit seinem Sohn Ondra, der auch Trompeter ist, hat er danach wieder ein Programm für die Kameníkovi Muzikanti zusammengestellt. Das bis zu 14-köpfige Orchester ist seitdem auch wieder oft zu Konzerten im In- und Ausland aufgetreten.

Autor: Lothar Martin
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