Täglicher Nachrichtenüberblick
EU-Kommissar Oettinger kritisiert Tschechien und schlägt Lösung für Flüchtlingskrise vor
Die Länder der Europäischen Union sollten ihre Asylgesetzgebung harmonisieren und die Sozialleistungen für Flüchtlinge angleichen. Dies forderte der deutsche EU-Kommissar für digitale Wirtschaft und Gesellschaft, Günther Oettinger in einem Gespräch mit der Tageszeitung Main Post. Nur so würden bestimmte Länder an Anziehungskraft verlieren für die Flüchtlinge, so der Kommissar.
Als einzige Alternative sieht Oettinger das Beharren auf Flüchtlingsquoten. In diesem Sinne kritisierte er wiederholt Tschechien. Die Quoten seien demokratisch beschlossen worden, so Oettinger. Staaten wie Tschechien könnten nicht einfach Beschlüsse annehmen, die ihnen Vorteile bringen, jedoch für sie ungünstige Beschlüsse blockieren.
Richter haben keinen Anspruch auf Lohnausgleich
Tschechische Richter haben keinen rückwirkenden Anspruch auf Lohnausgleich. Dies hat das Verfassungsgericht am Mittwoch bestätigt, indem es ein Urteil des Obersten Gerichtshofs aufhob. Zahlreiche Richter forderten einen rückwirkenden Ausgleich, da ihr Gehalt in der Vergangenheit zu niedrig berechnet wurde. Das Richtergehalt richtet sich nach einem festgelegten Mehrfachen des tschechischen Durchschnittslohns. Bei einigen Richtern sei dieses aber zu gering veranschlagt gewesen, so unter anderem der Oberste Gerichtshof. Justizminister Robert Pelikán (Partei Ano) begrüßte das Urteil des Verfassungsgerichts.
Kardinal Duka warnt vor Islam
Der Prager Erzbischof und Kardinal, Dominik Duka, hat vor den Gefahren des Islam in Europa und einer Politik der offenen Tore für Flüchtlinge aus islamischen Ländern gewarnt. So schreibt es der geistliche in einem Artikel. Der Mord an dem französischen Priester Jacques Hamel sei ein Warnschuss für alle, die die Gefahren durch den Islam unterschätzen und Terroristen als bloß geistig verwirrt oder frustriert beschreiben. Duka war wegen seiner undifferenzierten Sicht auf den Islam bereits kritisiert worden, unter anderem von dem bekannten Priester und Theologen Tomáš Halík.
Tschechische Luftwaffe hat neue Führung
Brigadegeneral Jaromír Šebesta ist der neue Oberbefehlshaber der tschechischen Luftwaffe. Er übernimmt die Position von Brigadegeneral Libor Štefánik, der nach drei Jahren aus dem Amt scheidet. Šebesta wird heute auf dem Fliegerhorst in Prag-Kbely feierlich in sein neues Amt eingeführt.
Der 53jährige Šebesta begann seine Armeekarriere bereits in den 1980er Jahren als Hubschrauberpilot. Auch im Ausland sammelte der Brigadegeneral Erfahrungen. Er war unter anderem in Afghanistan und dem Kosovo stationiert.
Weg frei für neue Brücke im Dreiländereck Tschechien-Deutschland-Polen
Nach zwölf Jahren Stillstand könnte der Bau einer Fußgänger- und Fahrrad-Brücke im Dreiländereck zwischen Tschechien, Polen und Deutschland endlich begonnen werden. Dies sagte der Kreishauptmann des Kreises Liberec / Reichenberg, Martin Půta, am Dienstag vor Journalisten. Man hätte nun Überblick über die bürokratischen Hürden und sei sich auch in der Finanzierung übereingekommen.
Die Idee zu einer Brücke um das Dreiländereck war mit dem Beitritt Tschechiens und Polens zum Schengen-Raum entstanden. Nachdem Studenten ein Konzept entworfen haben, stand das Projekt still. Vor allem die legislativen Bestimmungen und Regeln zur Projektförderung der EU zu grenzüberschreitenden Projekten zogen eine Realisierung in die Länge.
Zahl der Touristen in Tschechien steigt im zweiten Quartal auf 4,6 Millionen
In den tschechischen Hotels und Pensionen haben im zweiten Quartal 2016 fast 4,6 Millionen Touristen übernachtet. Dies ist um 3,1 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Zahl der Übernachtungen ist im Vergleich zum Vorjahr um ein Prozent auf 11,6 Millionen gestiegen. Die Besucherzahlen würden bereits seit drei Jahren kontinuierlich wachsen, teilte das Tschechische Statistikamt am Dienstag mit. 20 Prozent der ausländischen Besucher kamen aus Deutschland. Die zweitgrößte Gruppe bildeten die Slowaken. Es folgten die US-Amerikaner, die Polen und die Briten. Im zweiten Quartal sind zum ersten Mal mehr Touristen aus China (96.400) als aus Russland (90.300) nach Tschechien gekommen.
Israelischer Oberster Gerichtshof: Kafkas Manuskripte gehören der Nationalbibliothek in Jerusalem
Im langwierigen Rechtsstreit um die Manuskripte von Franz Kafka hat der israelische Oberste Gerichtshof am Montag endgültig zugunsten der Nationalbibliothek in Jerusalem entschieden. Darüber berichtet die Presseagentur AFP. Die Manuskripte stammen aus dem Nachlass von Kafkas Freund und Herausgeber, Max Brod. Dessen Erben hatten Anspruch auf die Manuskripte erhoben. Sie gingen in Berufung gegen die früheren Urteile der Gerichte zugunsten der Nationalbibliothek. Der Oberste Gerichtshof wies jedoch die Berufung zurück.
Der Rechtsstreit um die Dokumente, auf die die Töchter von Brods Sekretärin Esther Hoffe Anspruch erhoben hatten, begann 2009. 2012 entschied ein Gericht in Israel, dass die Familie die Sammlung von Kafkas Manuskripten der Nationalbibliothek übergeben muss. Diese Entscheidung bestätigte das Gericht auch voriges Jahr.
In Prag treffen Drehorgelspieler zusammen
Das Stadtzentrum von Prag gehört an diesem Dienstag den Drehorgelspielern. Am internationalen Treffen mit dem Titel „Die Drehorgel lebt!“ nehmen Musiker aus Deutschland, Österreich, Polen, der Slowakei, der Schweiz und Tschechien teil. Sie treten bei drei Konzerten auf: auf der Moldau-Halbinsel Kampa, in St. Nikolaus auf dem Altstädter Ring und im Tschechischen Musikmuseum. Der Eintritt ist jeweils frei.
Sábliková darf nicht in Rio antreten
Die tschechische Eisschnellläuferin und Rennradfahrerin, Martina Sáblíková, darf nicht am Zeitfahren des Straßenrennens bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro teilnehmen. Der Internationale Sportgerichtshof (CAS) bestätigte dies am Dienstag. Zuvor hatte das tschechische Rad-Team eine Beschwerde beim CAS eingelegt, um einen Start Sáblíkovás doch noch zu ermöglichen.
Sáblíková hat bei den Straßenrennen-Weltmeisterschaften im US-amerikanischen Richmond vergangenes Jahr den zwölften Platz belegt. Sowohl sie, als auch der tschechische Fahrradverband waren sich dabei einer Qualifikation für die Olympischen Spiele nach den Regeln der Internationalen Fahrrad-Union (UCI) sicher. Sáblíková qualifizierte sich jedoch nicht. Die tschechische Seite berief sich in dem Prozess auf die unklar formulierten Regeln der UCI.
Tennis: Ivanišević wird Couch von Berdych
Der tschechische Tennisprofi Tomáš Berdych hat den früheren Wimbledon-Sieger Goran Ivanišević als neuen Trainer verpflichtet. Der 44-jährgie Kroate betreute bis Juli seinen Landsmann Marin Čilić. Der 30-jährige Berdych beendete Mitte Mai seine Zusammenarbeit mit dem venezolanischen Couch Daniel Vallverdu und war danach ohne Trainer. Berdych liegt in der ATP-Weltrangliste auf Platz acht. Ivanišević wird den Tschechen zum ersten Mal beim Turnier in Cincinnati trainieren, das nach den Olympischen Spielen beginnt. Berdych nimmt am Olympischen Tennisturnier nicht teil.
Schießen: Kostelecký in Rio vierter im Trap
Der tschechische Sportschütze David Kostelecký belegte bei den Olympischen Spielen in Rio im Trap den vierten Platz. Der Olympia-Sieger von Peking unterlag im Kampf um die Bronzemedaille dem Briten Edward Ling. Gold ging an den Kroaten Josip Glasnović.
Nachwuchs bei den Schabracken-Tapiren im Zoo Zlín
Der Zoo in der ostmährischen Stadt Zlín kann sich über außerordentlich seltenen Tiernachwuchs freuen. Am Montag ist ein Junges der seltenen Schabracken-Tapire geboren worden. Dem kleinen Weibchen geht es gut und es soll im Laufe der Woche der Öffentlichkeit vorgestellt werden.
Für den Zoo in Zlín stellt die Geburt des Tieres einen großen Erfolg dar. In Gefangenschaft wurden in den vergangenen zwölf Monaten europaweit nur sechs Junge zur Welt gekommen. Insgesamt leben in freier Wildbahn nur noch rund 5000 Schabracken-Tapire. Ihr Hauptverbreitungsgebiet liegt in Myanmar, Thailand, Malaysia und auf Sumatra.
Das Wetter für Mittwoch, den 10.August
Am Mittwoch wird es ungemütlich in Tschechien. Im ganzen Land ist es bewölkt und es muss mit Schauern und ergiebigen Regenfällen gerechnet werden. Erst gegen Abend klart es von Westen her auf. Die Tageshöchsttemperaturen liegen bei 14 bis 18 Grad Celsius. In Höhenlagen um 1000 Meter gerade einmal bei 11 Grad Celsius.