Sie ist ein stilreiner Vertreter der böhmischen Blasmusik und interpretiert ihr Repertoire mit Schmackes und großer Spielfreude: die Kapelle Jižani. Sie hat viele junge Musiker in ihren Reihen und zählt damit zu den Trendsettern der „neuen Blasmusikwelle“.
Jižani (Foto: Offizielle Facebook-Seite der Kapelle)
Vor einem Monat haben wir Sie darüber informiert, dass die Blasmusik aus Böhmen und Mähren erneut im Kommen ist. Das heißt, sie wird wieder häufiger in den überregionalen Medien gespielt. Zum Beispiel im Tschechischen Rundfunk, der vor kurzem nach längerer Pause eine neue Art von Hitparade ausgestrahlt hat. Damit wollte man zeigen, dass sich auch die Blasmusik weiterentwickelt hat, sich viele Kapellen verjüngt oder neu gegründet haben. Zu diesen neuen Gesichtern gehört die Kapelle Jižani, die erst vor knapp sechs Jahren, im November 2010, gegründet wurde. Jižani heißt so viel wie „die aus dem Süden“. Das Orchester verschweigt seine südböhmischen Wurzeln auch nicht, sondern besingt die Schönheit der Heimat in höchsten Tönen. Stellvertretend dafür stehen die Titel „Šumavské valčíky“ (Böhmerwaldwalzer), „Tiše – tiše šumí“ (Leise rauschen die grünen Wälder) oder „Ty naše jihočeské“. (Du unser Südböhmen).
Jižani (Foto: Offizielle Facebook-Seite der Kapelle)
Fast alle Mitglieder der Kapelle Jižani sind junge, gut ausgebildete Musiker, nicht wenige davon sind kaum älter als 20. Doch der Kapellmeister und Gründer des Orchesters ist ein „erfahrener Hase“ – der 54-jährige Miroslav Dvořák. Er ist Manager einer großen südböhmischen Maschinenbaufirma, in seiner Freizeit aber ein leidenschaftlicher Amateurmusiker. Als Trompeter hat er 30 Jahre in der Formation „Veselá muzika“ gespielt und war dort bereits zehn Jahre Kapellmeister. Mit seinem eigenen Orchester will er die Blasmusik aus Südböhmen weiterentwickeln und ihr neben den klassischen Walzer- und Polka-Takten auch die Facetten des Swing, Blues, Waltz oder Tango hinzufügen. Denn neben der älteren Generation sollen auch junge Menschen wieder mehr dieser Musik frönen. Zum Beispiel zu Liedern, die in „die Augen stechen“, wie etwa die Jižani-Kompositionen „Kdyz slza se mi v oko loudí“ (Wenn mir die Tränen in die Augen kommen) und „Nejkrásnějši oči“ (Die schönsten Augen).
Jižani (Foto: Offizielle Facebook-Seite der Kapelle)
Von der Begeisterungsfähigkeit und hohen Qualität der Kapelle Jižani zeugen mehrere Auszeichnungen wie der Siegerpreis beim nationalen Wettbewerb „Zlatá křídlovka“ (Goldenes Flügelhorn) im Jahr 2012 oder der zweite Platz bei der 14. Europameisterschaft der böhmischen und mährischen Blasmusik 2013 in Ehningen. Was aber besonders heraussticht, ist die große Spielfreude aller Musiker und der feine Gesang der Interpreten wie Luboš Jech, Jaromír Šnedorfer, Marie Chuchlová oder Ivana Stellnerová.
