Wirtschafts-Wochenrückblick: 6. bis 12. Juli
Die Wogen um den Brexit beginnen sich langsam zu glätten und andere Themen treten in den Vordergrund. Zum Beispiel hat die Ernte begonnen in Tschechien und die Landwirte scheinen nicht zufrieden zu sein. Außerdem stand auch die Wirtschaft in der vergangenen Woche im Zeichen des Sport: Die Reisebüros ziehen jetzt Bilanz über die Reisen nach Rio zu den Olympischen Spielen. Dies und vieles mehr im Wirtschafts-Wochenrückblick vom 6. bis 12. Juli.
Um 20 Millionen Kronen (740.000 Euro) übertraf die Frühjahrssaison des Jahres 2016 das bisherige Rekordjahr 2013. Insgesamt wechselten Kunstobjekte im Wert von 570 Millionen Kronen (21 Millionen Euro) den Besitzer. Die Sammler mussten allein für die zehn teuersten Objekte insgesamt 101 Millionen Kronen (3,7 Millionen Euro) hinlegen. Hierbei sind die Provisionen der Auktionshäuser miteinberechnet. Das mit 17,51 Millionen Kronen (647.000 Euro) teuerste versteigerte Werk war in diesem Jahr das Bild V červnu / Im Juli von Josef Čapek aus dem Jahr 1938.
Von den Feldern auf Josef Čapeks Gemälde zu den echten Feldern in der Tschechischen Landschaft: In Tschechien hat nämlich die diesjährige Getreideernte begonnen. Zuerst werden Wintergerste und Weizen sowie in Mähren auch Raps geerntet. Viele Landwirte befürchten, dass die Getreidequalität schlechter als sonst sein könnte. Denn in den letzten zwei Monaten herrschte in einigen Regionen des Landes Dürre. In den zurückliegenden Wochen gab es zudem örtlich starke Regenfälle, die dazu führten, dass das Getreide fast am Boden lag. Das Tschechische Statistik-Amt schätzt ein, dass die Getreideernte in diesem Jahr um 9,5 Prozent niedriger ausfallen wird als im Vorjahr. Das hat vor allem zwei Ursachen: den niedrigeren Ertrag pro Hektar Fläche und eine Reduzierung der Saatfläche. Ein Lichtblick aber bei der Rapsernte: Diese werde um 4,5 Prozent höher sein als im Vorjahr, prognostiziert die Statistiker.
Jetzt wird es sportlich im Wirtschafts-Wochenrückblick: Die Reiseunternehmer bereiten sich auf die Olympiade in Rio vor. Das Interesse der tschechischen Sportfans für die olympischen Sommerspiele in Rio de Janeiro hält sich aber bisher in Grenzen. Reisen zu den Spielen in Brasilien werden hierzulande weiterhin verkauft. Ausverkauft sind nur die Aufenthalte mit der Eröffnungszeremonie im Angebot. Dies geht aus einer Umfrage hervor, die von der Nachrichtenagentur ČTK durchgeführt wurde.
Die im Verhältnis zu London 2012 weit geringere Nachfrage nach Reisen zu den Spielen in Rio sei vor allem den höheren Preisen der Reise geschuldet, sagte der Sprecher des Reisebüros Čedok, Hynek Špinar. Nach Aussage des Managers von IBTravel, Filip Dohnálek, habe seine Agentur noch längst nicht alle Reisen verkauft, vor allem nicht für die zweite Hälfte der olympischen Spiele. Jetzt könne der Reiseveranstalter Preisermäßigungen in Höhe von 30 bis 50 Prozent anbieten, so Dohnálek.
Und zum Abschluss eine recht gute Nachricht: Im ersten Halbjahr 2016 haben in Tschechien 123 Firmen weniger Insovenz angemeldet, als zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres. Insgesamt mussten in diesem Jahr 1028 Unternehmen ihre Tore schließen. Ebenso zurückgegangen sind die Insolvenzen bei den Kleinunternehmern: bei den Gewerbetreibenden um 46 auf 546 Personen, bei den Rechtspersonen um 77 auf 482 Fälle. Das gab am Mittwoch die Unternehmergruppe Creditreform bekannt.