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Bei Busunglück in Serbien sterben fünf Menschen, darunter zwei Tschechinnen

Ein slowakischer Reisebus mit 29 Urlaubern und zwei Busfahrern ist in Serbien verunglückt. Letzten Meldungen zufolge sind bei dem Unglück fünf Personen ums Leben gekommen, darunter zwei Frauen aus Tschechien. Unter den Insassen waren insgesamt zwölf tschechische Bürger. Acht von ihnen wurden verletzt, zwei kamen mit dem Schrecken davon. Das gab die Sprecherin des tschechischen Außenministeriums gegenüber den Medien bekannt. Zuvor hatten andere Quellen davon gesprochen, dass die fünf Unfalltoten allesamt Slowaken seien. Zu den Ursachen des Unfalls wird derzeit ermittelt.

Der Reisebus war aus bisher ungeklärten Gründen am frühen Dienstagmorgen auf der Autobahn zwischen Niš und Belgrad von der Fahrbahn abgekommen. Die Urlauber aus Tschechien und der Slowakei waren auf dem Weg von Korfu zurück in ihre Heimat.

Parlamentarischer Sicherheitsausschuss tagt wegen Polizeireform

Wegen der angespannten Situation bei der Polizei wird am Donnerstag der Sicherheitsausschuss des Abgeordnetenhauses zusammentreten. Die außerordentliche Sitzung des Ausschusses wurde durch den Vizevorsitzenden Bronislav Schwarz (Ano-Partei) einberufen, weil sich Vorsitzender Roman Váňa zurzeit im Ausland aufhält. Zur Sitzung wurden auch der scheidende Chef der Polizeieinheit zum Kampf gegen organisiertes Verbrechen (ÚOOZ), Robert Šlachta, sein Ostrauer Abteilungsleiter Jiří Komárek und Staatsanwalt Ivo Ištvan geladen. Das Trio soll darüber informieren, weshalb sich ihrer Meinung nach Polizeipräsident Tomáš Tuhý unseriös verhalten habe, indem er angeblich Informationen zur Aufklärung ökonomischer Straftätigkeit unberechtigterweise offengelegt habe.

Zu den Vorwürfen, die gegen ihn erhoben werden, hat Polizeipräsident Tuhý am Dienstagmorgen eine Strafanzeige gegen Jiří Komárek gestellt. Die neueste Entwicklung ist ein weiterer Akt in der Causa um die Reorganisation der Polizei. Die geplante Polizeireform ist zurzeit das Streitthema Nummer eins in der Regierungskoalition. Vizepremier und Christdemokraten-Chef Pavel Belobrádek hat deshalb verlangt, dass die Regierung mehr Informationen über die geplanten Schritte in dieser Reform erhalten müsse.

ODS erinnert an 25. Jahrestag des Abzugs der Sowjettruppen

Mitglieder der oppositionellen Bürgerdemokraten (ODS) haben am Dienstag bei einer Kundgebung auf der Prager Insel Kampa an den 25. Jahrestag seit dem Abzug der sowjetischen Armee aus der damaligen Tschechoslowakei erinnert. Bei dieser Gelegenheit präsentierten sie ein weiteres Thema ihres Wahlkampfes für die im Herbst anstehenden Wahlen zu den Kreisverwaltungen und zum Senat. Sie wollen diesen Wahlkampf unter das Motto „Wir gehören zum Westen, nicht zum Osten!“ stellen. Laut Parteichef Petr Fiala sei der Kurs der Tschechoslowakei nach der politischen Wende 1989 ganz klar in Richtung der Demokratien des Westens ausgelegt gewesen, das sollte man nicht vergessen. In der letzten Zeit aber würde diese Ausrichtung immer wieder in Frage gestellt, besonders durch Präsident Miloš Zeman. Dabei orientierten er und Gleichgesinnte sich in Richtung Putins Russland, bewunderten autoritäre Regime oder verstärkten ihre Bemühungen, die Tschechische Republik zu einer Brücke zwischen dem Osten und Westen werden zu lassen. Das aber sei eine irreführende und gefährliche Politik, warnte Fiala.

Präsident Zeman erhält Orden der Freiheitskämpfer und kritisiert „Pseudoelite“

Staatspräsident Miloš Zeman ist am Dienstag mit dem Orden des Verbandes der tschechischen Freiheitskämpfer ausgezeichnet worden. Zeman, der Mitglied des Verbandes ist, hat bereits früher das Verdienstkreuz der Organisation erhalten. Für die „langjährige Unterstützung von Freiheit und Demokratie“, hieß die Begründung zu seiner erneuten Ehrung. Zuvor hatte Zeman mit einer Rede die Jahreskonferenz des Verbandes eröffnet. Darin sprach er unter anderem davon, dass es in Tschechien mittlerweile eine „von niemandem erwählte Pseudoelite“ gebe, die glaube, mit ihrer Meinung über den Ansichten der anderen zu stehen.

In dem Verband sind Widerstandskämpfer gegen das Nazi-Regime vereinigt. Bei der Zusammenkunft in Prag wählen die Mitglieder einen neuen Vorstand. Der Verband war zuletzt nach einer Rede des Vorsitzenden Jaroslav Vodička am Ort des früheren Ghettos und Gestapo-Gefängnisses in Terezín / Theresienstadt in den Mittelpunkt der Öffentlichkeit geraten. Die jüdischen Gemeinden hatten die Rede unter anderem als fremdenfeindlich bezeichnet.

Tschechien hat sechshöchstes Wirtschaftswachstum in EU

Tschechien hatte im ersten Quartal dieses Jahres das sechsthöchste Wirtschaftswachstum der 28 EU-Staaten. Nur in Malta, Rumänien, Schweden, der Slowakei und Spanien wuchs das Bruttoinlandsprodukt stärker als hierzulande. Dies geht aus einer Analyse des tschechischen Statistikamtes hervor. Demnach lag das tschechische Wirtschaftswachstum bereits im zehnten Quartal nacheinander über dem europäischen Durchschnitt.

Laut den Statistikern legte das BIP hierzulande von Januar bis März im Jahresvergleich um 3,0 Prozent zu. Gegenüber dem letzten Quartal 2015 gab es ein Plus von 0,4 Prozent.

Umfrage: Höchstes Interesse von Tschechiens Exporteuren gilt weiter Russland

Das für tschechische Firmen bedeutendste Exportland ist auch in diesem Jahr die Russische Föderation. Wie Russland auf Platz eins verblieben ist, so hat auch China den zweiten Platz aus dem Vorjahr behauptet. Stark gestiegen ist das Interesse an Exporten in die Vereinigten Staaten, den Iran und nach Serbien. Die drei Länder sind alle neu unter den Top 10. Einen großen Sprung machte auch Saudi-Arabien, der vorderasiatische Staat ist von Platz 10 auf Rang drei nach vorn gerückt. Dort haben die Saudis Deutschland verdrängt, das nur noch Fünfter unter den bevorzugten Exportländern der tschechischen Firmen ist.

Das Ranking ist das Ergebnis einer aktuellen Umfrage unter den Mitgliedern des tschechischen Industrieverbandes. Dabei kam zum Ausdruck, dass sich die tschechischen Unternehmen auch aus Sorge vor dem möglichen Austritt Großbritanniens aus der EU in diesem Jahr noch mehr als früher auf außereuropäische Länder orientiert hätten. Andererseits haben sich die Vertreter der 28 EU-Mitgliedsstaaten gerade erst am Dienstag auf eine Verlängerung der Sanktionen gegen Russland geeinigt, und zwar bis zum Januar 2017. Diese Sanktionen hat die EU im Jahr 2014 als Reaktion auf das russische Vorgehen in der Ukraine-Krise beschlossen.

Neue Professoren erhielten Ernennungsdekrete durch Bildungsministerin

Auf einem Festakt im Karolinum der Prager Karlsuniversität haben am Dienstag 37 Professoren und neun Professorinnen ihre Ernennungsdekrete persönlich entgegengenommen. Die 46 neuen Würdenträger gehören zu den 52 Akademikern, die Präsident Miloš Zeman mit Wirkung vom 17. Mai zu Professoren ernannt hat. Im Gegensatz zum Vorjahr hat das Staatsoberhaupt in diesem Jahr keinen einzigen Kandidaten abgelehnt. Die Dekrete wurden den neuen Professorinnen und Professoren durch Bildungsministerin Kateřina Valachová überreicht.

Amerikaner Dafoe und Kaufman werden bei Karlsbader Filmfestival geehrt

Der amerikanische Film- und Theaterschauspieler Willem Dafoe wird auf dem 51. Internationalen Filmfestival in Karlovy Vary / Karlsbad für sein Lebenswerk geehrt. Der 60-Jährige, der in seiner Karriere schon zweimal für den Oscar nominiert war, wird den Kristallglobus zur Eröffnung des Festivals in zehn Tagen entgegennehmen. Der Preis des Festivalpräsidenten wird an den amerikanischen Drehbuchautoren, Regisseur und Produzenten Charlie Kaufman verliehen. 2005 gewann Kaufman (zusammen mit zwei Co-Autoren) den Oscar in der Kategorie „Bestes Originaldrehbuch“ für den Film „Vergiss mein nicht!“ Zu Ehren von Dafoe werden die Veranstalter beim Festival zwei seiner besten Filme zeigen, darunter das Drama von Martin Scorsese „Die letzte Versuchung Christi“, in dem er die Rolle des Jesus spielte.

Wie Festivalpräsident Jiří Bartoška am Dienstag auf einer Pressekonferenz in Prag bestätigte, steht die Eröffnung des Filmfestivals besonders im Zeichen der Weltpremiere des britisch-tschechischen Films „Anthropoid“. In diesem Streifen wird das Attentat auf einen NS-Verbrecher, den Stellvertretenden Reichsprotektor Reinhard Heydrich dargestellt.

Fußball-EM: Tschechien bestreitet entscheidendes Spiel gegen Türkei

Bei der Fußball-EM in Frankreich bestreiten die Tschechen am Dienstagabend das entscheidende Spiel gegen die Türkei. Um relativ sicher ins Achtelfinale zu kommen, müssen die Schützlinge von Nationalcoach Pavel Vrba die Partie gewinnen. Die tschechische Mannschaft muss dabei auf den verletzten Kapitän Tomáš Rosický verzichten. Am Montag hatte Trainer Vrba allerdings gesagt, er habe eine Alternative für Rosický. Den Namen des Spielers wollte der Coach aber nicht verraten.

Auch bei der Euro 2008 waren Tschechien und die Türkei im letzten Gruppenspiel aufeinandergetroffen. In einer dramatischen Begegnung gewannen damals die Türken mit 3:2, und die Tschechen mussten nach Hause fahren.

Olympia: Sáblíková verbleibt nur noch Startchance über Sportgerichtshof

Die dreifache Olympiasiegerin im Eisschnelllaufen, Martina Sáblíková, muss weiter um ihre Olympiateilnahme beim Zeitfahren der Radfahrinnen in Rio bangen. Auch am Dienstag hat der Internationale Radsportverband (UCI) die 29-jährige Tschechin nicht in die Startliste des olympischen Zeitfahrens der Frauen eingetragen. Bei der WM in Richmond im vergangenen September, die als olympische Qualifikation galt, hatte Sáblíková den neunten von zehn zu vergebenden Startplätzen erkämpft und glaubte sich am Ziel ihrer Wünsche. Nach den Regeln der UCI aber sei ein Start beim Zeitfahren an die Qualifikation für das Einzelrennen geknüpft, und die habe die Tschechin nicht bestritten. Nun wollen sich Sáblíková und ihr Team mit Unterstützung des Tschechischen Olympischen Komitees an den Internationalen Sportgerichtshof (CAS) wenden, um das Startrecht einzufordern. Experten räumen ihr dafür jedoch keine großen Chancen ein.

Das Wetter am Mittwoch: heiter, nur im Gebirge Schauer, bis 30 Grad

Am Mittwoch ist es in Tschechien überwiegend heiter. Die Bewölkung nimmt nur vorübergehend zu, in den Gebirgen können vereinzelt auch Schauer auftreten. Zum Abend klart es überall auf. Die Tageshöchsttemperaturen liegen bei 24 bis 28 Grad Celsius, in Südostmähren kann es auch 30 Grad heiß werden. In Lagen um 1000 Meter werden maximal um die 21 Grad Celsius erreicht. Es weht ein schwacher Wind aus wechselnden Richtungen.