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Bombendrohung bringt Zugverkehr in Tschechien durcheinander

Eine anonyme Bombendrohung hat in Tschechien zu massiven Verspätungen im Zugverkehr geführt. Betroffen waren auch die Fernverkehrsverbindungen in Richtung Deutschland, wie die staatliche Bahngesellschaft ČD mitteilte. Auf den Hauptbahnhöfen in Prag, Plzeň / Pilsen und Pardubice wurde der Betrieb am Dienstag für eine knappe Stunde völlig eingestellt. Viele Züge wurden umgeleitet oder endeten in anderen Stationen. Der anonyme Anrufer hatte nach Angaben der Polizei mitgeteilt, an mehr als zehn Orten in Tschechien Bomben versteckt zu haben. Rathäuser in mehreren Städten und eine Schule wurden evakuiert. Bei den anschließenden Durchsuchungen konnte bis zum Nachmittag keine Bombe gefunden werden.

Im vergangenen Jahr hat sich die Polizei in 214 Fällen mit dem Verdacht des Falschalarms auseinandersetzen müssen, davon sind 120 Fälle aufgeklärt worden. Die Polizei liste die Kosten für ihren Einsatz nicht auf, da die Polizisten im Dienst seien, hieß es. Anders die Tschechischen Bahnen (ČD): Sobald ein Täter gefasst wird, werde ihm der mit seiner Straftat verknüpfte Schaden infolge der Ausfallzeiten angelastet. Die Höhe des Schadensersatzes sei dabei abhängig vom Ort des Geschehens und der Länge des Betriebsausfalls, sagte ein Bahnsprecher.

Spitzenpolitiker überzeugen sich von Sicherheit auf Flughafen und in Metro von Prag

Premier Bohuslav Sobotka und Innenminister Milan Chovanec (beide Sozialdemokraten) haben sich am Dienstag über die Sicherheit auf dem Václav-Havel-Flughafen in Prag und im Stadtverkehr der Hauptstadt informiert. Dazu trafen sie mit der Leitung des Flughafens und der Zentrale der Prager Verkehrsbetriebe zusammen. Beide Politiker haben sich mit den allgemeinen Sicherheitsvorkehrungen wie auch den speziellen Maßnahmen bekannt gemacht, die mit der aktuell geltenden ersten Terror-Warnstufe zusammenhängen. Innenminister Chovanec merkte danach an, für eine Erhöhung der Sicherheit in der Prager Metro sei es notwendig, dass die Staats- und die Stadtpolizei enger miteinander kooperieren. Deshalb soll es im Herbst dieses Jahres auch eine gemeinsame Übung von Verbänden beider Polizeiorgane geben. Laut Chovanec verfügt die Staatspolizei bereits über das Spezialteam METRO, dem rund 100 Polizisten angehören.

Zweifel an Rechtmäßigkeit tschechischer Grenzkontrollen

Mit seinen verschärften Kontrollen vor allem an der Grenze zu Österreich könnte Tschechien gegen Schengen-Regeln verstoßen haben. Das räumt das Innenministerium in Prag in einem Bericht an die Regierung ein, aus dem die Zeitung „Lidové noviny“ am Dienstag zitierte. Darin heißt es unter anderem: „Im Kontext des massiven Migrantenzustroms nach Europa ... hat Tschechien intensive Kontrollen an den Binnengrenzen durchgeführt, ohne die offiziellen Verfahren des Schengenkodexes für solche Fälle zu nutzen.“ Die tschechische Polizei hatte im vorigen Juni mit stichprobenartigen Kontrollen an zahlreichen ehemaligen Grenzübergängen begonnen. Zudem gab es seither mehrmals gemeinsame Grenzschutzübungen von Polizei und Armee. Der Migrantenstrom ging indes an Tschechien vorbei. Im vergangenen Jahr gewährte das Land 71 Schutzsuchenden Asyl.

Ex-Präsident Klaus stärkt „Alternative für Tschechien“ den Rücken

Der tschechische Ex-Präsident Vaclav Klaus (74) hat die geplante Gründung einer Partei „Alternative für Tschechien“ begrüßt. Die Pläne seien „Ausdruck eines schrittweisen Erwachens der tschechischen Gesellschaft“ und eine „spontane Reaktion auf die Stimmungsentwicklung“, hieß es am Dienstag in einer Stellungnahme seines Prager Instituts.

Hinter den Plänen für eine „Alternative für Tschechien“ stehen mehrere Rechtspopulisten des „Blocks gegen den Islam“. Die fremdenfeindliche Gruppierung des Budweiser Hochschuldozenten Martin Konvička hatte vor kurzem ihre Zusammenarbeit mit der rechten Partei Úsvit (Morgenröte) aufgekündigt. Nun wollen die Islamgegner offenbar eigene Wege gehen, schreibt die Deutsche Presseagentur (dpa).

Die „Alternative für Tschechien“ hat bereits eine Internetadresse registriert und will nach eigenen Angaben „national orientiert, euroskeptisch und liberal-konservativ“ sein. Das neue Subjekt hat zudem damit begonnen, die erforderlichen 1000 Unterschriften für die Registrierung als Partei beim Innenministerium zu sammeln. Der bekannte EU-Kritiker Klaus war Ende April beim Bundesparteitag der Alternative für Deutschland in Stuttgart aufgetreten und hatte sich gegen eine angebliche „Dämonisierung“ dieser Partei verwehrt.

Fünf Angeklagten droht wegen Lagerung verbotener Minen 12 Jahre Haft

Das Kreisgericht im ostmährischen Zlín hat am Dienstag den Prozess zum Fall der Lagerung von angeblich verbotenem Sprengstoff im Munitionslager Vrbětice eröffnet. Angeklagt sind fünf Personen der Firmen Excalibur Army und Real Trade Praha. Sie werden der Entwicklung, Herstellung und Haltung verbotener Kampfmittel beschuldigt, konkret von verbotenen Infanterie-Abwehrminen. Des Weiteren der Verletzung ihrer Pflichten im Zusammenhang mit dem Lizenzerhalt für den internationalen Handel mit militärischem Material. Den Angeklagten drohen bis zu 12 Jahre Haft, ihre Firmen könnten aufgelöst werden. Alle bestreiten ihre Schuld.

Im Areal des Munitionslagers Vrbětice kam es im Jahr 2014 zu zwei größeren Explosionen. Bei der ersten Detonation wurden zwei Menschen getötet. Die Causa betreffs der Lagerung von angeblich verbotenem Sprengstoff in Vrbětice soll indes nicht mit den Explosionen zusammenhängen. Dennoch sorgt gerade dieser Aspekt dafür, dass diesem Prozess große Aufmerksamkeit entgegengebracht wird.

Inflationsrate in Tschechien gestiegen

Die Verbraucherpreise in Tschechien sind im April im Vergleich zum Vorjahr um 0,6 Prozent gestiegen. Einen verstärkten Einfluss auf die Inflation hatten vor allem die Preiserhöhungen bei Alkoholgetränken, bei Tabak und bei Urlaubsreisen. Dies teilte das Tschechische Statistik-Amt am Dienstag mit.

Zahl der Hotel- und Pensionsbuchungen in Tschechien zweistellig gestiegen

Das erste Quartal dieses Jahres verlief für das tschechische Hotel- und Pensionsgewerbe außerordentlich gut. Von Anfang Januar bis Ende März haben in ihren Unterkünften 3,3 Millionen Touristen übernachtet – das sind 11,9 Prozent mehr als im gleichen Zeitraum des vergangenen Jahres. Davon übernachteten allein in den Hotels und Pensionen der Hauptstadt Prag 1,28 Millionen Menschen. Das ist ein Zuwachs von fast 14 Prozent, informierte am Dienstag das Tschechische Statistik-Amt (ČSÚ).

Sehr zufrieden mit diesen Zahlen sind auch die Vertreter der staatlichen Agentur Czech Tourism. In Relativierung zum Vorjahresergebnis werfen sie indes ein, dass das Osterfest in diesem Jahr im März, im vergangenen Jahr aber im April gefeiert wurde. Und gerade zu Ostern kommen sehr viele Besucher nach Prag und zu anderen attraktiven Orten in Tschechien. Dieses christliche Fest sei nach Silvester stets der zweite große Zahltag für alle Hotel- und Pensionsbesitzer im Land, heißt es.

Agrarkammer: Import von Milchprodukten drückt auf tschechischen Markt

Der Import von Milchprodukten ist im ersten Quartal dieses Jahres erneut gestiegen, teilte die Tschechische Agrarkammer am Dienstag mit. Nach Angaben der Kammer sind in den ersten drei Monaten dieses Jahres knapp 6,68 Millionen Kilogramm an Milchprodukten eingeführt worden, im gleichen Zeitraum des Vorjahres waren es zirka 5,34 Millionen Kilogramm. Der Anteil des Imports am Verbrauch der Milchprodukte in Tschechien ist damit auf 42,3 Prozent gestiegen. Besonders hoch ist der Anteil von Butter, hier gab es einen Zuwachs von fast 25 Prozent. Die Kammer befürchtet nun eine Senkung bei der Herstellung von tierischen Produkten in Tschechien und sie fordert eine Beschränkung des Imports, sagte ihr Präsident Miroslav Toman am Dienstag. Laut Toman sei die gegenwärtige Situation eine Folge des fortschreitenden Überangebots auf den europäischen Märkten. Hauptgründe dafür seien das russische Embargo für den Import von Lebensmitteln wie auch die Aufhebung der Milchquoten.

Denkmalschutz-Leiterin der Präsidentenkanzlei ohne Grund gekündigt

Der Leiterin der Denkmalschutz-Sektion der Präsidentenkanzlei, Ivana Kyzourová, wurde von einem Tag auf den anderen gekündigt. In einigen Tagen werden auf der Prager Burg Ausstellungen zum 700-Jahres-Jubiläum von Karl IV. eröffnet, die sie zusammenstellte. Über die ungewöhnliche Form der Beendigung des Arbeitsverhältnisses könne sie nur spekulieren. Sie habe keine Begründung zur plötzlichen Kündigung erhalten, sagte Kyzourová am Montag gegenüber der Nachrichtenagentur ČTK. In letzter Zeit sei sie jedoch von den Chefs ständig schikaniert worden, so Kyzourová. Den Informationen von ČTK zufolge könne der Grund der Schikane und der Kündigung sein, dass die Denkmalschutzexpertin zuvor verhindert hat, das Büro eines Mitarbeiters von Präsident Zeman auf der Prager Burg etwas wenig behutsam umzugestalten. Das große Projekt, an dem Kyzourová arbeitete, wurde noch vor ihrer Entlassung geändert.

Antonín-Dvořák-Museum in Prag stellt zwei wertvolle Exponate aus

Im Prager Antonín-Dvořák-Museum werden ab Dienstag zwei wertvolle Exponate gezeigt, die das Museum vor kurzem bei einer Auktion kaufte. Zu sehen sind ein bisher unbekannter Brief von Antonín Dvořák und eine Quittanz der Sängerin Josefina Dušková. Für die beiden Dokumente bezahlte das Museum bei einer Auktion in Berlin rund 11.000 Euro. Dvořáks Brief an den österreichischen Musikkritiker Eduard Hanslick stammt vom 25. Oktober 1882. Josefina Dušková bestätigt in der Quittanz ihrem Mäzen Christian Graf Clam-Gallas, dass sie von ihm eine Rente in Höhe von 250 Gulden erhielt. Die beiden Exponate sind im Museum bis 22. Mai zu sehen.

Tschechische Post zieht Briefmarke mit Fehler zurück

Die Tschechische Post zieht die Sonderbriefmarke zum 700. Geburtsjahr des böhmischen Königs und römisch-deutschen Kaisers Karl IV. zurück. Auf der Briefmarke hat sich ein Lateinfehler eingeschlichen. Statt „Karolus Quartus“ stehe auf der Marke „Karolus Quatrus“, teilte ein Sprecher der Post mit. Die fehlerhaften Bögen werden aus dem Verkehr gezogen und ersetzt.

Eishockey-WM: Tschechien gewinnt gegen Schweden mit 4:2

Die tschechische Eishockey-Nationalmannschaft hat auch das dritte Spiel bei der WM in Russland gewonnen. Am Montagabend besiegte sie das Team aus Schweden mit 4:2. Dabei hat die tschechische Mannschaft einen 0:2-Rückstand nach dem ersten Drittel wettgemacht und noch in einen Erfolg umgemünzt. Die Tore für Tschechien schossen Michal Birner (Bílí Tygři Liberec), der zweimal traf, David Pastrňák (Boston Bruins) und Jan Kovář (Metallurg Magnitogorsk).Tschechien ist das einzige Team in der Gruppe A ohne Niederlage und gilt nun auch als Favorit auf den Gruppensieg.

Das Wetter am Mittwoch: heiter, später bewölkt mit Schauern, bis 24 Grad

Am Mittwoch ist es in Tschechien überwiegend heiter bis wolkenlos. Erst am späten Nachmittag und Abend kommt es von Südwesten her zu größerer Bewölkung mit vereinzelten Regenschauern oder Gewittern. Die Tageshöchsttemperaturen liegen bei 20 bis 24 Grad Celsius, in Lagen um 1000 Meter werden bis zu 15 Grad Celsius erreicht. Es weht ein mäßiger Wind aus Südost, der in Böhmen und auf der Böhmisch-Mährischen Höhe im Tagesverlauf jedoch gehörig auffrischt.