Täglicher Nachrichtenüberblick
Premierminister Sobotka zu Besuch in Afghanistan
Der tschechische Premier Bohuslav Sobotka (Sozialdemokraten) ist zu einem Besuch in Afghanistan eingetroffen. Er traf sich dort mit dem afghanischen Präsidenten Aschraf Ghani. Dieser bedankte sich bei dem tschechischen Regierungschef für das Engagement der tschechischen Armee in Afghanistan. Zudem war die Flüchtlingskrise ein Thema bei Gesprächen mit afghanischen Regierungsvertretern.
Ein weiteres Ziel Sobotkas war die tschechische Militärmission. Er hob dabei die Leistungen der tschechischen Armee hervor und zeichnete rund 60 Soldaten für ihren Einsatz aus. Tschechien ist momentan mit 240 Soldaten im Rahmen der Nato in dem zentralasiatischen Land vertreten. Ihre Mission konzentriert sich auf die Region Bagram und soll noch mindestens zwei Jahre dauern.
Weitere tschechische Polizisten sollen griechische Kollegen unterstützen
Weitere 30 Polizisten sollen zur Unterstützung der dortigen Polizei nach Griechenland entsandt werden. Dies gab Polizeipräsident Tomas Tuhy am Sonntag im Tschechischen Fernsehen bekannt. Die Einsatzkräfte sollen ihre griechischen Kollegen bei der Rückführung von Flüchtlingen in die Türkei zur Seite stehen.
Die tschechische Polizei ist bisher mit 11 Kräften in dem Mittelmeerstaat aktiv. Sie sollen als Teil der EU-Grenzschutzagentur Frontex die griechische Polizei bei der Bewältigung der Flüchtlingskrise unterstützen.
Treffen von Justizvertretern aus Tschechien, Deutschland und Polen
Der grenzüberschreitende Kampf gegen die Droge Crystal steht im Zentrum eines Treffens von Justizvertretern aus Tschechien, Polen und Deutschland. Auf Einladung des tschechischen Justizministers Robert Pelikán kommen dazu am Montag in Špindlerův Mlýn / Spindlermühle im Riesengebirge die Justizminister aus Bayern und Sachsen, Winfried Bausback (CSU) und Sebastian Gemkow (CDU), und der Chef der Abteilung für organisierte Kriminalität und Korruption in der Nationalen Staatsanwaltschaft Polens, Mieczyslaw Sledz, zusammen. Zudem nehem die Generalstaatsanwälte Tschechiens, Bayerns und Sachsens teil.
Der sächsische Justizminister Gemkow möchte neben der Drogenbekämpfung auch über die illegale Einfuhr von Feuerwerkskörpern aus Tschechien sprechen. Laut der Bundesstaatsanwaltschaft haben Rechtsradikale die Pyrotechnik bei Angriffen auf Flüchtlingsunterkünfte oder bei Demonstrationen eingesetzt.
Rechtsradikalismus: „Block gegen den Islam“ kündigt Kooperation mit Partei Úsvit
Der fremdenfeindliche „Block gegen den Islam“ hat seine Kooperation mit der rechtsnationalen Partei Úsvit – Národní koalice (Morgenröte – nationale Koalition) aufgekündigt. Beide rechtsextremen Zusammenschlüsse hatten sich im vergangenen September darauf geeinigt, gemeinsame Wahllisten für die Regionalwahlen und Teilwahlen zum Senat im Herbst dieses Jahres zu erstellen. Dabei sollte der Chef des Blocks gegen den Islam, Martin Konvička, der Spitzenkandidat sein. Konvička hat nun der Partei Úsvit vorgeworfen, die Kooperation zu eigenen Zwecken missbraucht zu haben.
Vertrauen der Tschechen in ihren Präsidenten gesunken
Das Vertrauen der Tschechen in ihren Präsidenten Miloš Zeman ist gesunken. Das geht aus einer Umfrage der Tschechischen Akademie der Wissenschaften hervor. Demnach liegt sie im Vergleich zum März bei knapp über 50 Prozent. Vor einem Monat sprachen noch 56 Prozent der Befragten dem Staatsoberhaupt ihr Vertrauen aus.
Für die Tschechen sind laut der Umfrage die Bürgermeister am vertrauenswürdigsten. Dies äußerten rund 65 Prozent der Befragten. Mit lediglich 27 Prozent schnitt das Abgeordnetenhaus am schlechtesten ab.
Polizei verbietet Pfadfindern das Singen der Nationalhymne
Die Polizei hat am Wochenende die Gesangsdarbietung einer Pfadfinder-Gruppe auf der Prager Burg unterbunden. Die Pfadfinder stimmten nach einer Messe zu Ehren ihres Schutzheiligen, des heiligen Georg, in einem Innenhof der Prager Burg die Nationalhymne an. Die Polizei hat sie jedoch des Platzes verwiesen. Die Jugendlichen mussten ihren Auftritt auf den Hradschiner Platz, vor die Tore der Burg, verlegen.
Die Polizei hat ihr Vorgehen mit der Hausordnung der Burg gerechtfertigt. Demnach sei es nicht erlaubt, Reisegruppen und deren Fremdenführer durch Lärm zu stören. Die Präsidentenkanzlei entschuldigte sich bei den Pfadfindern und drückte ihr Bedauern für den Vorfall aus.
Erdbeben bei Alland bei Wien auch in Tschechien zu spüren
Beim niederösterreichischen Alland unweit von Wien ist es am Montag-Mittag zu einem Erdbeben der Stärke 4,2 auf der Richterskala gekommen. Das Beben war auch in Mähren in den Regionen um Brno / Brünn und Humpolec / Humpoletz zu spüren. Für das nahegelegene Atomkraftwerk Dukovany bestehe aber keine Gefahr, so dessen Sprecher Jiri Bezdek. Die Anlage halte problemlos Erschütterungen der Stärke 6 aus.
In Österreich kommt es ungefähr alle sieben Jahre zu Erdbeben. Das stärkste Beben ereignete sich demnach im Jahre 1201 in Kärnten und erreichte eine Stärke von 6,1. In Niederrösterreich wurde ein stärkeres Beben zuletzt im Jahr 1972 aufgezeichnet. Es erreichte eine Stärke von 5,3.
Landwirtschaftsminister Jurečka fordert Ausnahmen bei Registrierkassenpflicht
Landwirtschaftsminister Marian Jurečka (Christdemokraten) hat eine Ausnahme für Bauernmärkte bei der Registrierkassenpflicht gefordert. Bauernmärkte erfreuen sich seit einigen Jahren einer immer größeren Beliebtheit bei der Bevölkerung. Viele Landwirte haben durch die Auflagen durch die Registrierkassen Angst um die Rentabilität ihrer Verkäufe. Das Landwirtschaftsministerium wollte die Ausnahmen bereits im Februar durchsetzen, so Jurečka. Man habe damals aber auf den Koalitionsfrieden Rücksicht genommen.
Die umstrittene Registrierkassenpflicht soll in Tschechien ab November 2016 gelten. Sie soll je nach Branche zeitversetzt wirksam werden. Landwirte wären demnach ab Februar 2017 betroffen.
Gewerkschaften starten Kampagne für höhere Lehrerlöhne
Die Gewerkschaften der Lehrer haben die Kampagne Konec levných učitelů! (Schluss mit den billigen Lehrern!) gestartet. Sie möchten damit ihre Forderung für eine Lohnerhöhung von 10 Prozent ab dem Jahr 2017 durchsetzen. Konkrete Protestaktionen seien jedoch nicht geplant. Man wolle erst die Ergebnisse weiterer Lohnverhandlungen abwarten, so František Dobšík, Vertreter des Tschechisch-Mährischen Gewerkschaftsbundes (ČMOKS).
Die Lehrerlöhne sind in den letzten Jahren im Vergleich am langsamsten gewachsen. Sie erhöhten sich um lediglich 2,2 Prozent, bei einem durchschnittlichen Lohnzuwachs im öffentlichen Sektor um 3,5 Prozent. In Tschechien verdient ein Pädagoge im Schnitt rund 27.000 Kronen(rund 1000 Euro). Dabei liegt Tschechien deutlich unter dem OECD-Durchschnitt.
Staatliche Forstverwaltung erzielt Rekordgewinn
Die staatliche Forstverwaltung in Tschechien (Lesy ČR) hat im vergangenen Jahr einen Rekordgewinn erzielt. Das Gesamtergebnis vor Steuern und Vermögensbildung lag bei über 600 Millionen Kronen (22,3 Millionen Euro). Dies war ein Anstieg um 27 Prozent, wie Unternehmenssprecher Jan Sotona mitteilte. Schon 2014 hatte die Forstverwaltung einen Rekordgewinn eingefahren
Eishockey: Liberec erstmals tschechischer Meister
Der HC Bílí tygři (Weiße Tiger) aus Liberec / Reichenberg ist erstmals tschechischer Eishockeymeister. Im sechsten Spiel der Finalserie siegten die Nordböhmen am Sonntag bei Sparta Prag mit 2:1 in der zweiten Verlängerung und sicherten sich so den Titel. Liberec entschied die Finalserie mit 4:2 Siegen für sich. Das entscheidende Tor am Sonntag erzielte Stürmer Martin Bakoš in der 86. Spielminute.
Das Wetter am Dienstag, den 26. April
Am Dienstag bleibt es in Tschechien bewölkt und regnerisch. Im Westen und in Höhenlagen ab 900 Metern kommt es zu Schneeschauern. Im Böhmerwald kommt es sogar zu ergiebigem Schneefall. Die Höchsttemperaturen bewegen sich zwischen 6 und 10 Grad Celsius. Im Südosten sind Temperaturen von 14 Grad Celsius möglich.