Täglicher Nachrichtenüberblick

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Slowakischer Präsident Kiska ehrt Andenken der Opfer des Massakers von Lidice

Der slowakische Präsident Andrej Kiska hat am Mittwochnachmittag am Mahnmal im böhmischen Lidice das Andenken an die Opfer des Zweiten Weltkriegs geehrt. Mit der Niederlegung eines Kranzes gedachte er dabei besonders der Opfer des Massakers der damaligen deutschen Besatzer in Lidice. Die Nationalsozialisten hatten am 10. Juni 1942 alle 173 männlichen Einwohner von Lidice umgebracht und die Frauen in Konzentrationslager verschleppt. Ein Teil der Kinder wurde in deutschen Familien germanisiert, die anderen wurden vergast. Nach dem Massaker brannten die Deutschen den Ort nieder.

Zu der 73 Jahre zurückliegenden Gräueltat sagte der tschechische Premier Bohuslav Sobotka (Sozialdemokraten) am Mittwoch, „dieser verbrecherische Akt symbolisiere vor der ganzen Welt die Bestialität des NS-Regimes und das Grauen des Zweiten Weltkriegs.“ Den Kräften des Hasses und des Bösen müsse man folgerichtig auch heute die Stirn bieten, „damit sich ähnliche Tragödien wie in Lidice nicht wiederholen können“, so Sobotka. Kiska wiederum betonte, dass „man sich immer wieder vor Augen halten müsse, was Extremismus anrichten könne.“ Der Präsident wurde vor dem Gedenkakt von der Bürgermeisterin des Ortes, Veronika Keller, und drei Überlebenden des Massakers begrüßt. Kiska ist das überhaupt erste Staatsoberhaupt der selbständigen Slowakei, der das Mahnmal von Lidice besucht hat.

Kiska sprach mit Zeman über den Euro und die Situation in der Ukraine

Vor seinem Besuch in Lidice wurde der slowakische Präsident Andrej Kiska am Mittwoch von seinem tschechischen Amtskollegen Miloš Zeman auf der Prager Burg empfangen. Einen Großteil ihrer Gespräche haben die beiden Staatsmänner dabei der Debatte um den Euro gewidmet. Seiner Meinung nach habe die Einführung des Euro in seinem Land vor sechseinhalb Jahren der Slowakei sehr geholfen, sagte Kiska vor Journalisten. Des Weiteren hätten er und Zeman über politische Themen wie den Wahlen in der Türkei und Polen, vor allem aber über die Situationen in Russland und der Ukraine gesprochen, ergänzte der 52-jährige Slowake.

Eishockey: Nationaltrainer Růžička trat nach Korruptionsvorwürfen zurück – Verband beurlaubt Co-Trainer

Der tschechische Eishockeynationaltrainer Vladimír Růžička ist nach Korruptionsvorwürfen zurückgetreten. Am Dienstag hatte der Tschechische Rundfunk (ČRo) in den Inlandssendungen berichtet, dass der Coach während seiner Anstellung bei Slavia Prag von Eltern junger Spieler Geld dafür gefordert haben soll, dass ihre Söhne einen Profivertrag erhalten. Růžička wies in einer Stellungnahme zu seinem Rücktritt alle Anschuldigungen zurück und sprach von einer Medienkampagne gegen seine Person. Am Mittwoch kam der Vorstand des Eishockeyverbandes zusammen, um über die Lage zu beraten. Dabei hat er nach Růžičkas Rücktritt nun auch die beiden Co-Trainer der Nationalmannschaft beurlaubt. Verbandspräsident Tomáš Král betonte auf der nachfolgenden Pressekonferenz, dass „die Causa Růžička und die Vorgänge bei Slavia Prag nicht die gängige Praxis im tschechischen Eishockey sei.“ Das hätten ihm die Besitzer der Vereine klar und deutlich versichert, sagte Král.

Laut dem Radiobericht soll Růžička entweder selbst oder über einen Mittelsmann das Geld gefordert haben. Der Rundfunk hat dazu Interviews mit den Eltern der Nachwuchsspieler geführt, die Gespräche wurden am Dienstag teils anonymisiert ausgestrahlt. Im April war bereits ein ähnlicher Korruptionsvorwurf gegen Růžička bekannt geworden. Demnach soll der Eishockeytrainer 500.000 Kronen (ca. 18.200 Euro) von einem Vater gefordert haben, damit dessen Sohn bei Slavia spielen dürfe. Der Vater hatte dies mit versteckter Kamera aufgenommen.

Polizei ermittelt gegen ČSSD-Politiker wegen möglicher Korruption – Dušek verlässt Parteivorstand

Die tschechische Polizei ermittelt gegen ein Mitglied des sozialdemokratischen Parteivorstandes wegen möglicher Korruption. Dies berichtete die Presseagentur ČTK. Gemäß dem Bericht soll es sich um den ehemaligen Europaabgeordneten Robert Dušek handeln. Der Politiker bestätigte diese Information, sprach aber von einem „Missverständnis“ bei den ermittelnden Behörden. Laut ČTK steht Dušek unter Betrugsverdacht bei der Nutzung europäischer Fördermittel für den Bau eines Thermalbades im nordböhmischen Chrastava / Kratzau. Ein Sprecher der Polizeieinheit zur Bekämpfung von Korruption wollte weder den Namen des Verdächtigen noch den möglichen Straftatbestand kommentieren.

Als Reaktion auf die Strafverfolgung hat Dušek am Mittwoch seine Mitgliedschaft im Parteivorstand der Sozialdemokraten (ČSSD) niedergelegt. Parteichef Bohuslav Sobotka begrüßte diesen Schritt. Dušek glaubt, dass er die gegen ihn erhobenen Vorwürfe entkräften kann.

Vorsätzlicher Raser wegen Tötung von Polizistin zu 16,5 Jahre Haft verurteilt

Wegen Tötung einer Polizistin bei einer wilden Verfolgungsjagd vor 13 Monaten in der Umgebung der mittelböhmischen Stadt Melník ist der Täter namens Josef Novák zu 16,5 Jahren Gefängnis verurteilt worden. Das hat am Mittwoch das Kreisgericht in Prag entschieden. Es bewertete den Fall als Mord an einer Amtsperson, wie es die Staatsanwaltschaft gefordert hatte. Dem Täter drohten 15 bis 20 Jahre Haft oder eine außerordentliche Strafe. Laut einem Sachverständigen sei Novák im Tatzeitraum unter Einfluss von Drogen gefahren. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig, der Verurteilte kann Berufung dagegen einlegen.

Der Fall ereignete sich am 2. Mai vergangenen Jahres, nachdem eine Polizeistreife aus Brandýs nad Labem den späteren Täter zum Stoppen seines Fahrzeugs aufgefordert hatte. Stattdessen stieg der 23-Jährige aufs Gaspedal und versuchte den Polizisten zu entkommen. Unweit der Ortschaft Záryby sei Novák dann der Anklage zufolge mit einer Geschwindigkeit von 69 bis 76 Stundenkilometern in eine Polizistin gerast, obwohl diese eine Warnweste trug und deutlich zu sehen war. Die Frau ist an den Folgen ihrer Verletzungen gestorben.

"Waldläufer" nach Hütten-Einbrüchen zu Haft verurteilt

Nach einer Serie von Hütten-Einbrüchen im Fichtelgebirge ist ein als "Waldläufer" bekanntgewordener Mann zu drei Jahren und drei Monaten Haft verurteilt worden. Das Amtsgericht im fränkischen Hof sprach den 62-jährigen Tschechen am Mittwoch nach der zehnmonatigen Einbruchserie schuldig, informierte dpa. Er hatte zuvor die Vorwürfe eingeräumt: Rund 90 Mal drang er von April 2014 bis Januar 2015 im Landkreis Wunsiedel in Wochenendhäuser sowie Fischer- und Jagdhütten ein. Dabei stahl er Dinge, die er für sein Überleben in den Wäldern brauchte, oder aß die Vorräte in den Hütten gleich auf. Laut Staatsanwaltschaft erbeutete der "Waldläufer" bei seinen Einbrüchen Gegenstände und Lebensmittel im Wert von etwa 1200 Euro. Der Schaden an den Hütten lag bei 6400 Euro.

Der geständige Dieb ist nach eigenen Angaben völlig mittellos, wegen Einbrüchen saß er bereits in seiner Heimat Tschechien und auch in Österreich in den vergangenen Jahren im Gefängnis. Auch hier hatte er sich zuvor jeweils im Wald versteckt.

Konsulat-Statistik: 2014 verstarben mehr Tschechen im Ausland als im Jahr zuvor

Im vergangenen Jahr sind im Ausland 423 Tschechen verstorben. Das sind 27 Personen mehr als im Jahr 2013. Damit sei die Zahl der außerhalb des Landes verstorbenen Tschechen das zweite Jahr in Folge gestiegen, teilte das Außenministerium in Prag am Mittwoch mit. Das Ministerium berief sich dabei auf die diesbezüglich in den Konsulaten der tschechischen Botschaften geführte Statistik. Die im Ausland lebenden Tschechen seien im vergangenen Jahr auch häufiger Opfer von Straftaten geworden. Demgegenüber seien im Vergleich zum Vorjahr weniger Tschechen mit einem Fahrzeug verunglückt und ebenso weniger in ein Krankenhaus eingeliefert worden, hieß es.

Umfrage: In Tschechien stieg Zahl der Firmen mit Fachkräftemangel sprunghaft an

Die Zahl der Arbeitgeber, die Probleme haben, die bei ihnen freien Arbeitsplätze mit entsprechend qualifizierten Arbeitnehmern zu besetzen, wächst weltweit und auch in Tschechien. Im Weltmaßstab hat der Anteil solcher Firmen in diesem Jahr weiter zugenommen, im Vergleich zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres stieg er von 36 auf 38 Prozent. In Tschechien war dieser Zuwachs noch kräftiger, er stieg von 11 auf 18 Prozent. Das geht aus den Ergebnissen einer Erhebung der Personalmanagement-Firma Manpower Group hervor, die am Dienstag veröffentlicht wurde.

Die schlechtesten Ergebnisse bei der optimalen Besetzung von Arbeitsplätzen weisen wie schon in den zurückliegenden Jahren Japan und Peru aus. In Japan beträgt der Anteil der diesbezüglich unzufriedenen Firmen 83 Prozent, in Peru 68 Prozent. Zu den Ländern, die im Gegensatz dazu weit zufriedener sind, gehören Irland, Großbritannien und Spanien. Auch in Tschechien sei die Situation relativ günstig, doch im Vergleich zum Vorjahr sei der Anstieg von sieben Prozent schon etwas alarmierend, bemerkte dazu die Generaldirektorin der Manpower Group Tschechien und Slowakei, Jaroslava Rezlerová.

Als Frau ausgegeben und mutmaßlich 163 Männer betrogen

Ein 26-Jähriger aus Tschechien hat sich auf Single-Börsen im Internet als Frau ausgegeben und mutmaßlich 163 Männer um Geld betrogen, berichtet die Deutsche Presseagentur (dpa). „Das werde wohl nicht die endgültige Zahl sein“, teilte eine Sprecherin der tschechischen Polizei am Mittwoch mit. Unter wechselnden Frauennamen habe der Mann aus Kladno bei Prag vorgegeben, auf der Suche nach einem Liebesabenteuer zu sein. „Es geht mir nur um Sex“, zitierte die Polizei aus einem Kontaktschreiben. Die Opfer hätten vorab jeweils umgerechnet 40 bis 100 Euro als Eintrittsgeld für eine Swinger-Party überwiesen. Doch das versprochene Treffen kam nie zustande.

Fußball: Tschechische U 21 gewinnt EM-Testspiel gegen Ukraine

Die tschechische U-21-Fußballnationalmannschaft hat vor der Europameisterschaft im eigenen Land ein Testspiel gegen die Ukraine gewonnen. Im Trainingslager im österreichischen Zell am See siegte das Team von Trainer Jakub Dovalil am Dienstag mit 2:1. Die Tore für die Tschechen erzielten die Mittelfeldspieler Tomáš Přikryl (Sparta Prag) und Robert Hrubý (Slavia Prag).

Die U-21-EM in Tschechien beginnt am Mittwoch kommender Woche. Die Gastgeber spielen dabei in einer Gruppe mit Turnierfavorit Deutschland sowie mit Dänemark und Serbien.

Fußball: Varnsdorf verzichtet auf erste Liga

Der Fußballklub Varnsdorf / Warnsdorf (kurz: FK Varnsdorf) wird in der neuen Saison nicht in der obersten Spielklasse in Tschechien starten. Der Verein aus der nordböhmischen Kleinstadt an der Grenze zu Sachsen hatte sich als Tabellen-Zweiter der zweiten Liga sportlich für das Oberhaus qualifiziert, kann aber die wirtschaftlichen Auflagen für die sogenannte Synot Liga nicht erfüllen. Das größte Dilemma ist dabei das kleine und Erstligaansprüchen nicht genügende Stadion der Warnsdorfer. In den Verhandlungen mit dem tschechischen Fußballverband (FA ČR) haben die Nordböhmen daher auf ihre Erstligateilnahme in der kommenden Saison verzichtet. Der Verband will nun mit dem Tabellen-Dritten der abgelaufenen Zweitliga-Saison, dem FC Fastav Zlín, darüber verhandeln, ob die Ostmähren anstelle von Varnsdorf in die erste Liga nachrücken wollen.

Das Wetter am Donnerstag: wolkig bis heiter, später Schauer, bis 26 Grad

Am Donnerstag ist es in Tschechien zunächst wolkig, zu Tagesbeginn besonders in Böhmen auch bedeckt mit vereinzeltem Frühnebel. Im Tagesverlauf wird es zunehmend heiter, vor allem im Südosten des Landes. Gegen Abend gibt es gelegentlich Schauer und im Süden auch örtliche Gewitter. Die Tageshöchsttemperaturen liegen bei 20 bis 24 Grad Celsius, im Südosten sogar bei 26 Grad Celsius. In Lagen um 1000 Meter werden 13 Grad, in den Beskiden und im Böhmerwald indes auch 16 Grad Celsius erreicht. Es weht ein schwacher Wind von Nordost bis Ost.