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Minister Zaorálek: Assoziierungsabkommen mit Ukraine ist Mittel zum Frieden

Das Assoziierungsabkommen zwischen der EU und der Ukraine sei ein Instrument, um dem osteuropäischen Land wieder zu Frieden und Stabilität zu verhelfen. Das erklärte der tschechische Außenminister Lubomír Zaorálek (Sozialdemokraten) am Dienstag nach dem Treffen mit seinem ukrainischen Amtskollegen Pawlo Klimkin in Prag. Mit denselben Argumenten will Zaorálek das Abkommen auch vor der Abstimmung im Parlament verteidigen. Zu der ursprünglich schon für Mittwoch von den Sozialdemokraten geforderten Abstimmung kommt es aber (vorerst) nicht. Die Abgeordneten der Kommunisten (KSČM) haben nämlich am Dienstag ihr Veto gegen die dazu erforderliche Programmänderung der laufenden Parlamentssitzung eingelegt.

Nach Aussage von Klimkin beschreibt das Assoziierungsabkommen den Weg zu einer europäischen Zukunft der Ukraine und helfe seinem Land, die von Brüssel dazu geforderten Reformen umzusetzen. Innerhalb der EU ist das Abkommen bereits von 20 der 28 Mitgliedsländer ratifiziert worden. In Tschechien hat der Senat schon Ende letzten Jahres zugestimmt, die Abstimmung der Abgeordneten aber steht noch aus. Erst wenn beide Kammern des Parlaments das Abkommen bewilligt haben, kann es durch die Unterschrift des Staatspräsidenten ratifiziert werden.

Gewerkschaftsdachverband empfiehlt für 2016 Lohnwachstum von drei bis fünf Prozent

Der tschechische Gewerkschafsdachverband (ČMKOS) empfiehlt den Arbeitnehmern von Firmen, für das nächste Jahr mit ihren Arbeitgebern ein reales Lohnwachstum von drei bis fünf Prozent auszuhandeln. Im öffentlichen Sektor sollten sie Lohnerhöhungen von fünf Prozent verlangen. Dies teilte der Vorsitzende des zentralen Dachverbandes, Josef Středula, am Dienstag mit. Die Gewerkschaften werden sich seinen Worten nach zudem für eine Erhöhung des Krankengelds für langfristig kranke Arbeitnehmer einsetzen.

Präsident Zeman lehnt weiterhin die Ernennung dreier Professoren ab

Staatspräsident Miloš Zeman lehnt es weiterhin ab, drei Hochschulakademiker zu Professoren zu ernennen. Zwei von ihnen wirft Zeman eine zweifelhafte Vergangenheit vor. An der Entscheidung des Präsidenten dürfte nicht einmal das vereinbarte Treffen mit Bildungsminister Marcel Chládek (Sozialdemokraten) und den Rektoren der zwei Hochschulen etwas ändern, an denen die abgelehnten Kandidaten beruflich tätig sind. Präsidentensprecher Jiří Ovčáček erklärte am Dienstag, Zeman werde während des Treffens nur die Gründe mitteilen, warum er die Kandidaten Jiří Fajt und Ivan Ošťádal von der Karlsuniversität sowie Jan Eichler von der Wirtschaftsuniversität nicht zu Professoren ernennen will.

Premier Sobotka empfängt protestierende Mitarbeiter der Agentur für soziale Integration

Premier Bohuslav Sobotka (Sozialdemokraten) wird am Dienstag mit den Vertretern der protestierenden Mitarbeiter der Regierungsagentur für soziale Integration zusammentreffen. Die Mitarbeiter sind nach einem einmonatigen Streit mit dem Minister für Menschenrechte Jiří Dienstbier (Sozialdemokraten), dessen Amt sie untergestellt sind, in Streikbereitschaft. Die unzufriedenen Angestellten der Agentur verlangen mehr Unabhängigkeit. Sobotka zufolge haben die Gewerkschaften das Recht, zu protestieren und sich für bessere Arbeitsbedingungen einzusetzen. Sie können jedoch nicht dem Premier zufolge über die personale Besetzung der Agentur entscheiden.

Unabhängige Abgeordnete von Úsvit gründen neue Partei Národní zájmy

Die unabhängigen Abgeordneten der Parlamentspartei Úsvit (Morgenröte) haben die neue Partei Národní zájmy (Nationale Interessen) gegründet. Das gab ihr Vorsitzender, der Abgeordnete Petr Adam, am Dienstag gegenüber der Nachrichtenagentur ČTK bekannt. Die Partei habe zurzeit 12 Mitglieder und werde sich voraussichtlich mit Úsvit vereinigen, sagte Adam. Der Vorschlag zur Gründung der neuen Partei Národní zájmy wurde in der Zeit geboren, als die Mehrzahl der Abgeordneten von Úsvit mit dem damaligen Parteichef Tomio Okamura in Streit gerieten. Erst Anfang Mai hatten die Abgeordneten Tomio Okamura und Radim Fiala Úsvit verlassen mit der Absicht, eine neue politische Gruppierung zu gründen.

Ungarischer Kampfjet bei Militärübung in Čáslav verunglückt

Ein ungarischer Kampfjet ist bei einem Landemanöver im mittelböhmischen Čáslav verunglückt. Der Jagdflieger des schwedischen Typs Gripen schoss am Dienstag am Militärflughafen der Stadt über das Pistenende hinaus und stürzte in ein Feld, wie ein Armeesprecher mitteilte. Pilot und Kopilot konnten sich zuvor mit dem Schleudersitz retten und blieben unverletzt. Das Flugzeug indes wurde stark beschädigt.

Eine Untersuchungskommission soll nun die Ursache für den Absturz klären. Es müsse festgestellt werden, ob die Bruchlandung auf den Fehler eines Piloten oder auf einen technischen Defekt zurückzuführen sei, hieß es. In Čáslav findet derzeit die zweiwöchige Luftwaffenübung „Lion Effort 2015“ statt, an der sich neben Ungarn und Gastgeber Tschechien auch Schweden, Polen, Deutschland und Thailand beteiligen. Die Soldaten des Königreichs Thailand sind dabei ohne eigene Flugtechnik angereist. Vor drei Jahren war ein russisches Aufklärungsflugzeug am Flughafen Čáslav über die Landebahn hinausgeschossen.

Pilsener Doosan-Werk wird Modernisierung von mexikanischem Kraftwerk durchführen

Das Pilsener Unternehmen Doosan Škoda Power wird im mexikanischen Tula zwei 110-Megawatt-Turbinen modernisieren, die von den Weltkonzernen Hitachi und Westinghouse hergestellt wurden. Erneuert werden ebenso die Generatoren und das Zubehör des Maschinenraums. Es handelt sich um einen Auftrag in zweistelliger Euro-Millionenhöhe für ein Dampfgas-Kraftwerk, das in einer Gebirgsregion in Höhe von 2110 Meter über dem Meeresspiegel errichtet wurde, sagte die Medienvertreterin der Firma am Dienstag.

Das Dampfgas-Kraftwerk in Tula wird bis zum Ende des Jahres 2017 einer umfangreichen Modernisierung unterzogen. Der finale Auftraggeber, die mexikanische Staatsfirma CFE, habe sich dazu entschlossen, die ursprünglichen zwei Dampfgasblöcke durch neue zu ersetzen und das vorhandene Turboaggregat teilweise zu bewahren, informierte die Pressesprecherin von Doosan. Nach der Modernisierung steigt die Leistung der beiden Blöcke von derzeit 489 auf dann 550 Megawatt.

Internationale Fachmesse Idet beginnt in Brünn

Im mährischen Brno / Brünn wurde am Dienstag die internationale Fachmesse für Abwehr- und Sicherheitstechnik Idet eröffnet. An der Messe nehmen 331 Firmen aus 20 Ländern teil. Dies ist um zehn Prozent mehr als 2013, als die Idet-Messe zum letzten Mal stattfand.

Fußball: Viktoria Pilsen gewinnt dritte Meisterschaft in Tschechien

Der FC Viktoria Pilsen ist zum dritten Mal tschechischer Fußball-Meister geworden. Das Team von Trainer Miroslav Koubek sicherte sich zwei Spieltage vor dem Saisonende den Meistertitel. Viktoria Pilsen besiegte am Montag Vysočina Jihlava vor eigenem Publikum mit 2:0. Titelverteidiger Sparta Prag kann somit nicht mehr an Pilsen vorbeiziehen. Die beiden Treffer zum Sieg der Gastgeber erzielten zum Ende der ersten Halbzeit Roman Hubník und František Rajtoral. Es ist der dritte Titelgewinn der Westböhmen nach 2011 und 2013. Die Kicker widmeten ihn ihrem schwerkranken Teamkollegen Marián Čišovský. Der slowakische Spieler wurde in die spontane Meisterfeier im Stadion miteinbezogen. Der 35-Jährige spielte zum letzten Mal im April 2014. Danach verletzte er sich am Knie. Anfang des Jahres gab die Clubleitung von Viktoria Pilsen bekannt, dass der Spieler schwer erkrankt sei.

Eishockey-WM: Fasel und Bříza bestürzt über respektloses Verhalten der Russen

Trotz der exzellent organisierten Weltmeisterschaft in Tschechien wird sich der Internationale Eishockeyverband (IIHF) in naher Zukunft noch mit einem großen Fauxpas befassen: Mit dem respektlosen Verhalten der russischen Eishockeyspieler nach dem WM-Finale gegen Kanada. Die Russen verloren es am Sonntagabend in Prag mit 1:6. Nach der Partie verließen die russischen Spieler die Eisfläche in Richtung Kabine, noch bevor die kanadische Nationalhymne gespielt wurde. IIHF-Präsident René Fasel erklärte am Montag in Prag, er sei vom Verhalten der russischen Spieler sehr enttäuscht und halte es für einen Mangel an Respekt gegenüber dem Gegner. Der Internationale Eishockeyverband habe ein vorgeschriebenes Protokoll, daher werde es eine Strafe geben, so Verbandschef Fasel.

Auch der tschechische Ex-Nationaltorhüter Petr Bříza, Mitglied des WM-Organisationskomitees und Org.-Chef für den Standort Prag, war bestürzt über das Verhalten des russischen Teams. In der Vorrunde spielte Russlands Team in Ostrava / Ostrau. Břízas Worten zufolge brachte der Transfer der Russen zur Finalrunde in Prag danach viele Probleme mit, die es zuvor hier nicht gab. Acht Teams führten bis dahin ein sehr freundliches Miteinander, doch nachdem die Russen kamen, habe es fortan Ärger gegeben. „Sie blockierten den Kabinengang in der O2-Arena und wählten ein anderes Hotel, was für die Organisatoren ein großes Sicherheitsrisiko darstellte“, schilderte Bříza. Das Verhalten der (meisten) russischen Spieler und ihre Respektlosigkeit gegenüber den Gegnern sei der negative Höhepunkt dieser ansonsten tollen WM gewesen, sagte Bříza in einem Gespräch für den Privatsender Rádio Impuls.

Das Wetter am Mittwoch: bedeckt, Schauer oder Regen, bis 22 Grad

Am Mittwoch ist es in Tschechien überwiegend wolkig bis bedeckt, in weiten Landesteilen Schauer oder Regen, der vereinzelt auch sehr stark ist. Im Osten sind örtlich auch Gewitter möglich. Die Tageshöchsttemperaturen liegen nur noch bei 11 bis 16 Grad Celsius, im Südosten und Osten des Landes steigen die Höchstwerte indes auf 17 bis 22 Grad Celsius. In Höhenlagen ab 1000 Meter werden maximal 6 Grad Celsius erreicht, mit Ausnahme der Beskiden. Dort sind bis zu 15 Grad möglich. Es weht ein leichter Wind von West bis Nordwest.