Täglicher Nachrichtenüberblick

ODS startet in Kampagne zur Europawahl Petition gegen Euro-Einführung

Die Demokratische Bürgerpartei (ODS) wird im Rahmen ihrer Kampagne für die Europawahl auch eine Petition gegen die Einführung des Euro in Tschechien auf den Weg bringen. Der Auftakt zur Unterzeichnung der Petition soll bereits am kommenden Montag vor dem Gebäude der Zentralbank in Prag erfolgen. Kleine Info-Zelte, in denen Euro-Gegner die Petition unterzeichnen können, werden auch in den großen Kreisstädten des Landes aufgestellt, gab die Partei am Freitag bekannt. Ziel der Aktion sei es unter anderem, die Mitte-Links-Regierung dahin zu bewegen, dass sie zu einer möglichen Euro-Einführung eine klare Stellungnahme abgibt. Am Montag hat das Kabinett von Premier Sobotka dem Beitritt zum EU-Fiskalpakt für mehr Haushaltsdisziplin zugestimmt. Die Verpflichtungen des Paktes würden für Prag indes erst dann relevant, wenn Tschechien den Euro einführe, hieß es. Die ODS will die Regierung jedoch darauf drängen, mit der EU eine Ausnahmeregelung auszuhandeln. Diese Regelung sollte vorsehen, dass Tschechien der europäischen Gemeinschaftswährung nicht beitreten müsse, solange man dies nicht wünsche.

Präsident stärkt Babiš im Streit mit Premier den Rücken

Tschechiens Präsident Miloš Zeman hat ziemlich unerwartet Finanzminister Andrej Babiš den Rücken gestärkt. Zeman reagierte auf die von Premier Bohumil Sobotka an den Minister gemachte Aufforderung, dass Babiš seine Unternehmungen einstellen und sich ausschließlich der Politik zuwenden sollte. Ein Unternehmer sei jemand, der unternehmerisch tätig sei. Ein Besitzer aber müsse nicht zwingend auch ein Unternehmer sein. Wenn jemand während der Kuponprivatisierung erfolgreich war und Aktienbesitzer wurde, hat ihn auch niemand als Unternehmer bezeichnet, sagte Zeman am Rande des SPOZ-Parteitags am Samstag in Prag. Babiš hatte tags zuvor betont, dass er derzeit kein Unternehmer sei. Er sei zwar der Besitzer der tschechischen Großfirma Agrofert, übe in der Firma aber keine unternehmerische Tätigkeit aus. Für Sobotka vollführe der Firmenbesitzer und Landespolitiker jedoch einen Drahtseilakt am Rande eines Interessenskonflikts.

Dissidenten- und Havel-Fotograf Oldřich Škácha mit 72 Jahren verstorben

Nach langer Krankheit ist der tschechische Dokumentarfotograf Oldřich Škácha am Samstag in Prag verstorben. Škácha fotografierte vor allem Dissidenten, und er war der persönliche Fotograf des ehemaligen Präsidenten des Landes, Václav Havel. Škácha wurde 72 Jahre alt.

Škácha wurde am 16. Oktober 1941 in Prag geboren. Er studierte an der Staatlichen Fachschule für Grafik in Prag Fotografie und war in den 1960er Jahren Fotoreporter der Zeitschrift „Svět sovetů“ (Die Welt der Sowjets). Nach der Okkupierung der Tschechoslowakei 1968 durch die Armeen des Warschauer Paktes emigrierte er für kurze Zeit nach Deutschland und später nach Frankreich. Als er relativ früh in die Tschechoslowakei zurückkehrte, bekam der Fotograf Berufsverbot. Škácha schloss sich daraufhin den tschechischen Dissidenten an.

Chef des Biathlon-Verbandes Václav Fiřtík verstarb nach Hirnschlag

Nach einem Hirnschlag ist der Präsident des tschechischen Biathlon-Verbandes und Vizepräsident der Internationalen Biathlon-Union (IBU), Václav Fiřtík, am Samstag völlig unerwartet verstorben. Fiřtík hatte über 20 Jahre großen Anteil am Aufstieg des Biathlons in Tschechien. Sichtbarer Ausdruck dessen sind die fünf Medaillen, die Tschechiens Skijäger bei den Winterspielen in Sotschi erkämpften. In enger Zusammenarbeit mit anderen emsigen Funktionären (allen voran Jiří Hamza) war es Fiřtík zudem gelungen, die Biathlon-Weltmeisterschaft 2013 ins Land zu holen. Seine erfolgreiche Arbeit wurde nun abrupt beendet. Václav Fiřtík starb im Alter von nur 56 Jahren.

Umfrage: Tschechen haben größtes Vertrauen in Armee und geringstes in die Kirche

Von den großen Institutionen ihres Landes vertrauen die Tschechen am meisten der Armee und am wenigsten der Kirche. Das geht aus einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts CVVM hervor, deren Resultate am Freitag veröffentlicht wurden. Diesen Ergebnissen zufolge vertrauen drei Fünftel der Befragten der Armee, in etwa ein Drittel aber ist von den Streitkräften nicht überzeugt. Das umgekehrte Bild präsentiert die Kirche: Zwei Drittel der Befragten glauben nicht an die religiöse Institution, nur 26 Prozent vertrauen ihr. Gegenüber dem zweiten Halbjahr des Vorjahres, als der Zuspruch für die Kirche rapide in den Keller stürzte, sei indes schon wieder ein kleiner Vertrauenszuwachs zu verzeichnen, informierte CVVM. Nach der Armee am vertrauenswürdigsten wird der Rundfunk angesehen. Dem auditiven Medium glauben 55 Prozent der Befragten.

Tschechische Bahn eröffnet erneut Fahrradverleih im Kreis Karlsbad

An sieben Bahnhöfen im Kreis Karlovy Vary / Karlsbad haben die Tschechischen Bahnen (ČD) am Samstag erneut den saisonalen Fahrradverleih eröffnet. Bis zum Sonntag, dem 2. November, können klassische wie auch elektrische Fahrräder am Unteren Bahnhof in Karlsbad sowie an den Bahnhöfen in Aš / Asch, Cheb / Eger, Františkovy Lázně / Franzensbad, Mariánské Lázně / Marienbad, Loket / Ellbogen und Sokolov / Falkenau ausgeliehen werden. Nach vorheriger Absprache ist dies ebenso an den Bahnstationen in Karlsbad und in Nejdek möglich. Die Fahrrad-Ausleihe der tschechischen Bahn gibt es seit vier Jahren. Im vergangenen Jahr standen dafür 555 Ausleihstationen zur Verfügung.

Ab Sonntag wieder Sommerzeit – seit 35 Jahren auch in Tschechien

In der Nacht von Samstag zu Sonntag werden wieder die Uhren umgestellt. Wie in den meisten europäischen Ländern gilt dann auch in Tschechien die Sommerzeit (kurz: MESZ), wenn die Uhren in der Nacht um 2 Uhr auf 3 Uhr vorgestellt werden. Der Grund für die Einführung der Sommerzeit war einst das Bestreben der Energieeinsparung, weil es dann abends länger hell ist. Die Sommerzeit hat jedoch auch ihre Gegner, denn durch die Verschiebung der Tageszeit fühlen sich nicht wenige Menschen in ihrem Lebensrhythmus gestört. Die diesjährige Sommerzeit dauert sieben Monate und endet am 26. Oktober.

In Tschechien wird die Sommerzeit seit 1979 benutzt. Sie dauerte zunächst vom letzten Sonntag im März bis zum letzten Sonntag im September. Im Jahr 1996 wurde diese Praxis geändert und die Sommerzeit wie in den anderen europäischen Staaten bis auf Ende Oktober verlängert.

Eishockey: Brünn und Zlín komplettieren Play-off-Halbfinale

In den Play-offs zur tschechischen Eishockey-Meisterschaft stehen die beiden Halbfinals fest. Durch Siege in der Verlängerung haben sich Kometa Brünn und PSG Zlín als dritter und vierter Teilnehmer für die Vorschlussrunde qualifiziert. Die Brünner bezwangen vor heimischer Kulisse Titelverteidiger Škoda Pilsen mit 4:3 n.V., Zlín triumphierte in Hradec Králové mit 2:1 n.V. Die beiden mährischen Teams setzten sich damit in ihren Viertelfinalserien mit 4:2 Siegen durch. Das Halbfinale beginnt am 2. April und wird erneut im Modus best of seven ausgespielt. Dabei kommt es zu diesen Paarungen: Sparta Prag – Kometa Brünn und Oceláři Třinec – PSG Zlín.

Tennis: Berdych sagt Duell mit Nadal wegen Magen-Darm-Grippe ab

Tennisspieler Tomáš Berdych ist beim ATP-Turnier in Miami im Halbfinale kampflos ausgeschieden. Wegen einer Magen-Darm-Grippe sagte er das mit Spannung erwartete Duell gegen den Weltranglisten-Ersten Rafael Nadal am Freitag kurzfristig ab. Damit schonte sich der Spanier genauso wie sein Finalgegner Novak Djokovic, der im zweiten Halbfinale von der verletzungsbedingten Absage des Japaners Kei Nishikori profitierte. In Miami hatte der 28-jährige Tscheche aber zumindest einen Grund zur Freude: Durch seinen Zwei-Satz-Sieg im Viertelfinale über den Ukrainer Dolgopolow verbesserte er sich in der Weltrangliste vom siebten auf den fünften Platz.

Das Wetter am Sonntag: sonnig-heiter, bis 20 Grad

Auch am Sonntag ist es in Tschechien wolkenlos bis heiter, nur morgens vereinzelt Frühnebel. Die Tageshöchsttemperaturen liegen zwischen 16 und 20 Grad Celsius,