Täglicher Nachrichtenüberblick

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Pkw-Hersteller Škoda zahlt Mitarbeitern zwei Prozent mehr Lohn

Die mehr als 25 000 Beschäftigten der tschechischen Volkswagen-Tochter Škoda erhalten ab 1. April zwei Prozent mehr Lohn. Darauf einigte sich das Unternehmen in Verhandlungen mit der Metallgewerkschaft OS Kovo, wie ein Sprecher am Freitag mitteilte. Der neue Tarifvertrag mit einjähriger Laufzeit sieht zudem eine Einmalzahlung von 2000 Kronen (umgerechnet 73 Euro) vor. Der variable Bonus sinkt leicht auf rund 580 Euro.

Der Tariflohn lag zuletzt im Schnitt bei knapp 1400 Euro. Škoda Auto erwirtschaftete 2013 einen Nettogewinn von umgerechnet 431,4 Millionen Euro – ein Rückgang von mehr als 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Erst vor kurzem rollte im Škoda-Stammwerk in Mladá Boleslav das elfmillionste Auto vom Band. Für die nächsten Jahre verspricht der Autobauer eine Modelloffensive.

Babiš: Führe derzeit keine Geschäfte – Premier warnt vor Interessenskonflikt

Tschechiens Finanzminister Andrej Babiš hat am Freitag noch einmal betont, dass er derzeit kein Unternehmer sei. Er sei zwar der Besitzer der tschechischen Großfirma Agrofert, übe in der Firma aber keine unternehmerische Tätigkeit aus. Mit dieser Aussage reagierte Babiš auf die Kritik der Europa-Parlamentarierin Ingeborg Grässle. Die deutsche Politikerin der Europäischen Volkspartei ist Mitglied des Haushaltskontrollausschusses im EU-Parlament. In dieser Funktion weilte Grässle am Donnerstag zu einer Kontrollmission in Prag. Dabei kritisierte sie den Umstand, dass Babiš als jetziger Landespolitiker auch wirtschaftlich aktiv sei. Babišs Firma habe in jüngerer Vergangenheit 2,6 Millionen Euro aus europäischen Fonds erhalten, da dürfe man doch erwarten, dass er nun als Minister von seinen wirtschaftlichen Verpflichtungen zurücktrete, meinte Grässle. Babiš hielt der Europa-Abgeordneten am Freitag entgegen, dass sie möglicherweise nicht wisse, was es heißt, unternehmerisch tätig zu sein.

Premier Bohuslav Sobotka erklärte indes am Freitag, dass es die bessere, weil saubere Lösung sei, wenn Babiš seine Unternehmungen beende und sich nur der Politik zuwende. Andernfalls müsse der Finanzminister höllisch aufpassen, dass man ihm gewisse Aktivitäten nicht als Interessenskonflikt auslege, so Sobotka.

Umfrage: Babiš beliebtester Politiker in Tschechien

Laut einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Stem ist der Finanzminister und Chef der Partei Ano, Andrej Babiš, der derzeit beliebteste Politiker in Tschechien. Dieser Meinung waren 62 Prozent der Befragten. Auf dem zweiten Platz rangiert der Sozialdemokrat Jiří Dienstbier, er ist Minister für Menschenrechte und Gleichberechtigung. Ihn mögen 58 Prozent der Befragten. Mit nur zwei Prozentpunkten Abstand folgt der sozialdemokratische Premier Bohuslav Sobotka auf dem dritten Platz.

Brünner Masaryk-Universität bietet Kreml-Kritiker Subow Stelle an

Die Masaryk-Universität in Brno / Brünn hat dem kremlkritischen russischen Historiker Andrej Subow eine Professorenstelle angeboten. Das teilte die Hochschule der mährischen Messestadt am Freitag mit. Das Moskauer Institut für Internationale Beziehungen (MGIMO) hatte Subow entlassen, nachdem er die Annexion der Krim in einem Zeitungsartikel als „gefährliches Abenteuer“ kritisiert und mit dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich verglichen hatte.

Der Rektor der Brünner Universität, Mikuláš Bek, würdigte Subow als einen Menschen mit originellen und kritischen Ansichten. Aus der eigenen Erfahrung im Sozialismus reagiere man in Tschechien besonders empfindlich auf die Entlassung eines Akademikers wegen Kritik am Staat, die im Geist von Demokratie und Freiheit gehalten sei. Eine Antwort des renommierten Wissenschaftlers stand noch aus.

Tschechische Frauen trauen der Polizei nicht

Tschechische Frauen, die Opfer von Gewaltverbrechen wurden, melden diese nur selten bei der Polizei, weil sie den Gesetzeshütern nicht vertrauen. Das berichtet die Tageszeitung "Lidové noviny" in ihrer Freitagsausgabe. Sie stützt sich dabei auf eine Erhebung der Agentur der Europäischen Union für Menschenrechte. Demnach habe eine von drei tschechischen Frauen in ihrem Leben Erfahrungen mit physischer oder sexueller Gewalt gemacht. Das entspreche dem EU-Durschnitt, heißt es in der Studie. Während aber EU-weit 19 Prozent der Frauen diese Übergriffe melden, machen dies in Tschechien nur neun Prozent. Damit liegt das Land in der EU auf dem vorletzten Platz, nur in Zypern trauen noch weniger Frauen der Polizei.

Eine tschechische Studie kommt zu noch schlechteren Ergebnissen. Laut der NGO Persefona, ein Verein, der sich um Opfer sexueller Gewalt kümmert, melden sogar nur zwischen drei und acht Prozent der Frauen Übergriffe bei der Polizei.

Bergmann stirbt bei Stolleneinbruch in Karvíná

Bei einem Stolleneinbruch im nordmährischen Karvíná ist ein Bergmann ums Leben gekommen. Etwa 1000 Meter unter der Erde sei es am Donnerstagmorgen gegen 5.30 Uhr zu einem außergewöhnlichen Einbruch eines acht Meter langen Stollenabschnitts gekommen, erklärte ein Sprecher des Bergbauunternehmens OKD am Freitag. Dabei wurde ein 42-jähriger Bergmann verschüttet. Nachdem die Grubenwehr den Mann ausgegraben hatte, konnte ein Arzt nur noch seinen Tod feststellen. Die Umstände des Unglücks untersucht nun eine Expertenkommission.

Brauerei Nymburk gedenkt Hrabal und bringt Spezialbier auf den Markt

Die Brauerei im mittelböhmischen Nymburk hat aus Anlass des 100. Geburtstags von Bohumil Hrabal, den der Schriftsteller nicht erlebte, ein neues Spezialbier auf den Markt gebracht. Im Beisein von Schauspielern, die in der Verfilmung des Hrabal-Romans „Postřižin“ die Hauptrollen spielen, fand am Freitag in der Brauerei eine Gedenkfeier zu Ehren Hrabals statt. Als Kind und Jugendlicher lebte Hrabal in dieser Brauerei, weshalb nach dem Tod des Schriftstellers im Jahr 1997 hier eine Hrabal-Gedenktafel angebracht wurde. Dort haben die Teilnehmer der Gedenkfeier am Freitag Blumen niedergelegt.

Schwedischer Film „Zuhause“ erhält Hauptpreis des Febiofestes

Zum Gewinner des Hauptpreises beim diesjährigen Febiofest wurde der schwedische Streifen „Zuhause“ gekürt. Regisseur Maximilian Hult nimmt den Preis beim abschließenden Gala-Abend des internationalen Filmfestivals am Freitag in Prag entgegen. Der Siegerfilm wurde von einer 33-köpfigen Jury ermittelt, dessen Ehrenvorsitzender der Oscargekrönte Kostümbildner Theodor Pištěk war. Seit Beginn des Festivals am 20. März wurden in Prag 141 Filme aus über 60 Ländern gezeigt, die von insgesamt 61.500 Zuschauern verfolgt wurden. Nach dem Wochenende wird das Febiofest mit einer Auswahl von Festivalfilmen in allen Kreisstädten Tschechiens und im südmährischen Mikulov / Nikolsburg fortgesetzt.

Fußball: Baník Ostrava erhält Geldstrafe wegen Fanausschreitungen

Die Disziplinarkommission des tschechischen Fußballverbandes hat Baník Ostrava mit einer Geldstrafe in Höhe von 300.000 Kronen (11.000 Euro) belegt. Neben der Geldstrafe muss Baník zwei Heimspiele vor leeren Rängen austragen. Grund waren Fanausschreitungen beim Duell gegen Sparta Prag am vergangenen Wochenende. Mehrere Hunderte Hooligans hatten in der Halbzeitpause versucht, den Gästeblock zu stürmen, dass Spiel konnte erst mit 20-minütiger Verspätung wieder angepfiffen werden. Laut Disziplinarkommission habe der Ordnerdienst von Baník versagt. Eine Berufung gegen die Entscheidung ist nicht möglich, Vertreter des Vereins kündigten aber an, die Strafe in vollem Umfang zu akzeptieren. Auch Sparta Prag erhielt eine Geldstrafe, denn Sparta-Anhänger befanden sich ebenso unter den Randalierern. Die Strafe liegt bei 50.000 Kronen (1850 Euro).

Eiskunstlauf: Verner beendet Karriere als WM-Zehnter in Japan

Im abschließenden Wettbewerb seiner aktiven Laufbahn ist der tschechische Eiskunstläufer Tomáš Verner bei der WM im japanischen Saitama auf dem 10. Platz gelandet. Nach einer sehr guten Kurzkür hatte Verner allerdings noch auf dem vierten Rang gelegen und sich sogar Medaillenchancen ausgerechnet. Seine letzte freie Kür aber war nicht fehlerfrei und wurde daher nur auf den 15. Platz aller Darbietungen gewertet. In der Addition beider Läufe sprang der 10. Rang heraus. Er sei enttäuscht, dass ihm die letzte Vorstellung seiner aktiven Karriere nicht gelungen sei. Aber bis auf die verpatzte Kür sei alles in Japan prima gelaufen und er sei froh, die Karriere doch erst hier und nicht wie zuvor verkündet nach den Winterspielen in Sotschi beendet zu haben, sagte Verner am Freitag vor Journalisten. Der 27-Jährige hat jahrelang in Oberstdorf unter dem deutschen Coach Michael Huth trainiert.

Tennis: Berdych trifft im Halbfinale von Miami auf Nadal

Tennisspieler Tomáš Berdych hat beim ATP-Turnier in Miami das Halbfinale erreicht. Den Einzug in die Vorschlussrunde schaffte der 28-jährige Tscheche am Donnerstag durch einen Zwei-Satz-Sieg über den Ukrainer Alexander Dolgopolow. Durch diesen Sieg hat sich Berdych in der Einzel-Weltrangliste der Herren vom siebten auf den fünften Platz verbessert. Nächster Gegner des Tschechen ist kein Geringerer als der Weltranglisten-Erste Rafael Nadal. Gegen den Spanier hat Berdych zuletzt 16 Mal in Folge verloren, von den insgesamt 20 Duellen konnte er nur drei gewinnen.

Das Wetter am Samstag: sonnig-heiter, bis 19 Grad

Am Samstag ist es in Tschechien wolkenlos bis heiter, nur morgens vereinzelt Dunst oder Nebel. Die Tageshöchsttemperaturen liegen zwischen 15 und 19 Grad Celsius, in Höhenlagen ab 1000 Meter werden maximal 10 Grad Celsius erreicht.