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Tschechien erkennt Ergebnisse des Referendums auf der Krim nicht an

Die Tschechische Republik erkennt die Ergebnisse des Referendums zum Anschluss der Halbinsel Krim an die Russische Föderation nicht an. Das erklärte Premier Bohuslav Sobotka im Anschluss an eine Sitzung der Regierung am Montag in Prag vor Journalisten. Das Referendum sei nicht regulär zustande gekommen und stehe im Widerspruch zur Verfassung der Ukraine. Es stehe ebenso im Widerspruch zu den Garantien, die Russland dem Westen in der Vergangenheit zugesichert habe, begründete Sobotka die Stellungnahme seiner Regierung.

Später wurde verlautbart, die tschechische Regierung sei damit einverstanden, dass bis zum Ende der Woche der politische Teil des Assoziierungsabkommens zwischen der EU und der Ukraine unterzeichnet wird. Härtere Wirtschaftssanktionen gegenüber Russland aber erhielten vorerst keine Zustimmung aus Prag.

Tschechiens Präsident Zeman sieht Unzufriedenheit hinter Krim-Votum

Nach Ansicht des tschechischen Präsidenten Miloš Zeman hat die Krim-Bevölkerung mit dem Wunsch nach Unabhängigkeit ihre Unzufriedenheit mit der bisherigen Situation ausgedrückt. Das teilte ein Sprecher des Staatsoberhaupts am Montag mit. Die Abstimmung über den Anschluss an Russland stehe jedoch im Widerspruch zur ukrainischen Verfassung. Die Regierung in Prag unter Bohuslav Sobotka unterstützt EU-Sanktionen gegen russische Politiker. Mit diesen Schritten stelle Russland die Sicherheitsordnung in der Region infrage, in der wir leben, sagte Außenminister Lubomír Zaorálek der Agentur ČTK in Brüssel.

Krim-Referendum: Premier Sobotka ruft zur Besonnenheit auf

Der tschechische Premierminister Bohuslav Sobotka hat im Zusammenhang mit dem Referendum auf der Krim zur Besonnenheit aufgerufen. Angesichts des Ergebnisses der Volksbefragung auf der Krim müsse Europa ruhig bleiben, aber ebenso geschlossen und konsequent auftreten, sagte Sobotka in einem Gespräch für das Handelsblatt, das am Montag veröffentlicht wurde. Dabei unterstrich Sobotka, dass Tschechien und seine Partner das Referendum für gesetz- und verfassungswidrig hielten. Er sprach sich dafür aus, zumindest die politischen Teile des EU-Assoziierungsabkommens mit der Ukraine baldmöglichst zu unterzeichnen. Der tschechische Regierungschef lehnt eine Spaltung der Ukraine nach dem Vorbild der Teilung der Tschechoslowakei vor 21 Jahren in zwei unabhängige Staaten ab. Die damalige Trennung der Tschechoslowakei habe auf legalem Weg stattgefunden, die Entwicklung in der Ukraine werde indes von einem massiven Bruch der Verfassung des Landes beeinflusst. Zudem würden die verfassungswidrigen Handlungen noch durch den Nachbarstaat Russland militärisch unterstützt, kritisierte Sobotka.

Kurz vor Meldeschluss: Für Europawahl bislang 16 Gruppierungen registriert

Für die Wahlen zum Europäischen Parlament haben sich in Tschechien bis einschließlich Montag 16 politische Parteien und Gruppierungen gemeldet. Unter ihnen sind mit den Sozialdemokraten (ČSSD) und den Christdemokraten (KDU-ČSL), die zur Regierungskoalition gehören, sowie den Kommunisten (KSČM) auch drei Parlamentsparteien vertreten. Die Meldefrist für die Europawahl endet am Dienstag um 16 Uhr. Es wird erwartet, dass sich bis dahin auch die anderen vier Parlamentsparteien beim Innenministerium registrieren lassen. In Tschechien wird die Wahl zum Europaparlament am 23. und 24. Mai vollzogen. Bei der letzten Wahl vor fünf Jahren hatten 33 politische Parteien und Gruppierungen aus Tschechien für ein Mandat in Brüssel kandidiert.

Humanitäre Hilfe: Zwei ukrainische Patienten treten von Prag aus Heimreise an

Die ersten zwei der ukrainischen Patienten, die Ende Februar zur Behandlung ihrer schweren Verletzungen in Prag gelandet sind, traten am Montag wieder die Heimreise an. Wie ihre 36 Landsleute, die weiterhin in Prager Krankenhäusern behandelt werden, haben sich die beiden Ukrainer ihre Verletzungen bei den gewaltsamen Demonstrationen auf dem Maidan in Kiew zugezogen. Es gehe ihnen gut, ihre Verletzungen seien sehr gut verheilt, teilte der Sprecher des Innenministeriums in Prag am Montag mit.

Im Rahmen des humanitären Programms Medevac hat die Tschechische Republik am 27. Februar 27 Patienten und am 6. März noch weitere 11 Patienten aus der Ukraine im Land aufgenommen. Zuvor hatte das Kabinett beschlossen, die Behandlung der verletzten Ukrainer finanziell zu unterstützen. Für die Hilfsaktion stellt die Regierung von Premier Bohuslav Sobotka zehn Millionen Kronen (365.000 Euro) zur Verfügung. Ausgewählt wurden die Patienten von Člověk v tísni.

Ex-Polizeipräsident Červíček zum regionalen Direktor im Kreis Hradec Králové ernannt

Der ehemalige Polizeipräsident in Tschechien, Martin Červíček, hat am Montag die Funktion des Polizei-Kreisdirektors im Kreis Hradec Králové / Königgrätz übernommen. Červíček rückt auf den Posten im Zuge umfangreicherer Personalveränderungen in den Spitzenpositionen der Polizei. Červíček war im August 2012 Polizeipräsident geworden, nachdem sein Vorgänger Petr Lessy aufgrund eines laufenden Disziplinarverfahrens aus dem Polizeidienst entlassen wurde. Nachdem aber Lessy von allen Anklagepunkten frei gesprochen wurde, musste ihn der Innenminister wieder in Dienst stellen, stattdessen wurde Červíček vom Posten des Polizeipräsidenten abberufen. Dagegen legte Červíček Beschwerde ein, von einer Kommission des Innenministeriums wurde die Beschwerde allerdings Anfang März abgewiesen.

Ein Schwerverletzter bei Gasexplosion in Pilsen

In einer Wohnung der westböhmischen Stadt Plzeň / Pilsen ist es in der Nacht zu Montag zu einer Gasexplosion gekommen. Die Feuerwehr hat danach 14 Personen evakuiert. Ein 54jähriger Mann erlitt sehr schwere Verletzungen, er musste in ein Krankenhaus der Hauptstadt Prag gebracht werden, sein Zustand ist ernst. Die Ursache der Explosion ist immer noch unbekannt. Der Schaden wird auf 3,5 Millionen Kronen (ca. 130.000 Euro) geschätzt.

Tscheche von Lawine in der Hohen Tatra getötet

Ein tschechischer Tourist ist am vergangenen Wochenende in der Hohen Tatra von einer Lawine erfasst und verschüttet worden. Der Tscheche gehörte zu einer Wandergruppe, die trotz vorheriger Unwetterwarnung am Samstag zu einer Hochgebirgstour aufgebrochen war. Nach dem Lawinenabgang kamen dem Verschütteten seine Mitstreiter zwar zur Hilfe, sie konnten ihren Kameraden jedoch nur noch tot aus den Schneemassen bergen. Wegen des schlechten Wetters musste die Gruppe schnell eine schützende Baude aufsuchen, dabei ließ sie den Körper des Getöteten im Schnee zurück. Die slowakische Bergwacht nahm am Sonntag die Suche nach dem Leichnam des Mannes auf, aufgrund der starken Schneefälle erwies sich dies allerdings als schwierig. Erst am Montag konnte die Leiche geborgen werden, hieß es. Es sei das erste Lawinenopfer der diesjährigen Wintersaison im höchsten Gebirge des Landes, schrieb die slowakische Tageszeitung „Nový čas“ am Montag.

Kartellamt verhängt 2013 Bußgelder in Höhe von 910.000 Euro

Das tschechische Kartellamt (ÚOHS) in Brno / Brünn hat Verstöße gegen den wirtschaftlichen Wettbewerb im vorigen Jahr mit einem Bußgeld von insgesamt 25 Millionen Kronen (ca. 910.000 Euro) geahndet. Die Summe ist fast achtmal so wenig wie der Betrag des Jahres 2012, in dem das Kartellamt Strafen in einer Gesamthöhe von 190 Millionen Kronen (ca. 6,9 Millionen Euro) verhängte. Das geht aus den statistischen Daten hervor, die das Kartellamt am Montag über die Presseagentur ČTK veröffentlichte.

Filmschaffende Wajda, Kosslick und de Bankolé werden bei Febiofest geehrt

Der legendäre polnische Regisseur Andrzej Wajda, der Berlinale-Direktor Dieter Kosslick und der afrikanische Schauspieler Isaach de Bankolé werden für ihr Lebenswerk in diesem Jahr mit dem tschechischen Kristián-Preis im Bereich Kinematografie ausgezeichnet. Der Preis wird im Rahmen des Internationalen Filmfestivals Prag – Febiofest verliehen. Das haben die Festivalveranstalter am Montag bekanntgegeben. Das Febiofest findet vom 20. bis 28. März in der tschechischen Hauptstadt statt. In 18 Programmsektionen werden 141 Filme aus rund 60 Ländern gezeigt.

Eishockey: Pardubice komplettiert Viertelfinale der Play-offs

In der Vorrunde der K.o.-Spiele zur tschechischen Eishockey-Meisterschaft fiel am Sonntagabend die noch ausstehende Entscheidung. Durch einen 6:4-Heimsieg über Slavia Prag qualifizierte sich der HC ČSOB Pojišťovna Pardubice als achte und letzte Mannschaft für das Viertelfinale der Play-offs. Es war das abschließende Match der Best-of-five-serie, in der jedes Team zuvor je zwei Begegnungen gewonnen hatte. Schon nach drei Spielen hatte sich am Donnerstag der HC Vítkovice Steel in der zweiten Pre-play-offs-Serie mit 3:0 Siegen gegen die Weißen Tiger aus Liberec durchgesetzt. Damit kommt es im Viertelfinale zu diesen Paarungen: Sparta Prag – Vítkovice, Třinec – Pardubice, Pilsen – Brünn und Zlín – Hradec Králové. Die Viertelfinals werden als Serie best of seven ausgetragen, der Serienauftakt erfolgt am Dienstag.

Das Wetter am Dienstag: bewölkt, etwas Regen, bis 18 Grad

Am Dienstag ist es in Tschechien bewölkt bis bedeckt, am Nachmittag und Abend vereinzelt etwas Regen. Die Tageshöchsttemperaturen liegen zwischen 12 und 16 Grad Celsius, im Südosten des Landes erreichen sie sogar bis 18 Grad Celsius. In Höhenlagen ab 1000 Meter steigt das Thermometer auf bis zu 6 Grad, im Böhmerwald werden bis zu 9 Grad Celsius erreicht.